Welch ein Quantensprung von TuS Rot-Weiß Koblenz in der Fußball-Regionalliga Südwest: Die Elf vom Oberwerth, die in der abgebrochenen Saison ohne Sieg nur dank des ausgesetzten Abstiegs die Klasse hielt, hat jetzt alle Chancen, mit dem Klassenverbleib ein kleines Fußballwunder zu schaffen. Die Gründe für den Aufschwung.
Die Einheit. Trainer Heiner Backhaus hat seit Sommer vergangenen Jahres aus einer vollkommen neuformierten Mannschaft eine großartige Einheit geformt, die großen Teamgeist offenbart. „Nach dem Umbruch vor der Saison war klar, dass es Zeit braucht, bis sich alles festigt und findet. Aber das ist inzwischen fantastisch gelungen. Ich bin stolz auf die jungs“, sagt der Trainer. Rot-Weiß trotzt bislang auch sämtlichen Schwierigkeiten, wie zum Beispiel den Coronafälle im Herbst. Backhaus: „Das hat uns noch enger zusammengeschweißt.“
Defensive Stabilität. Koblenz hat (Stand nach dem 26. Spieltag) bereits neunmal zu Null gespielt. Das ist nicht nur der Verdienst von Torhüter Baboucarr Gayé und der Viererkette, die auch in unterschiedlichen Formationen gut abgestimmt agiert, sondern der ganzen Mannschaft, die im Spiel gegen den Ball eine große Stärke entwickelt hat.
Glücksgriffe. Mit Kapitän Quentin Fouley gelang bereits vor der Saison ein absoluter Glücksgriff, der die Mannschaft anführt, ihr Halt gibt und zuletzt auch als Torjäger überzeugte. Der Franzose in der zentralen Position ist das Herzstück der jungen Mannschaft. Aber auch die Nachverpflichtungen wie die Winterzugänge Moritz Göttel, Marius Köhl und Benko Sabani passten und haben sich auf Anhieb gut akklimatisiert.
Torjäger. Auf Valdrin Mustafa ist im Angriff Verlass. Der 23-Jährige hat bereits zwölf Saisontore erzielt und nimmt somit Platz sieben in der Regionalliga-Torschützenliste ein.
Außenseiterrolle. Die Spiele, in denen Koblenz als Favorit auf den Rasen geht, sind seltene Erlebnisse. In der Rolle des krassen Underdogs blüht Rot-Weiß aber regelrecht auf. Von den vier bislang absolvierten Heimspielen gegen die Top-Sechs der Tabelle (Stand 15. März) verlor die Backhaus-Elf lediglich gegen Spitzenreiter SC Freiburg II. Ansonsten gelang den Kickers Offenbach, dem SSV Ulm und dem FSV Frankfurt auf dem Oberwerth noch nicht einmal ein Torerfolg.
Bodenständigkeit. Der deutliche Aufwärtstrend ist kein Grund, auch nur ein Prozent nachzulassen. „Wir müssen in jeder Begegnung an die Leistungsgrenze gehen“, betont Trainer Backhaus immer wieder. Die Mannschaft beweist mit ihren Leistungen, dass sie dies tief verinnerlicht hat.