Buchtipp: Vom letzten Tag ein Stück
Ute Bales
In ihrem neuen Roman geht Ute Bales der Frage nach, wohin der Mensch gehört, wenn Heimat immer weniger greifbar wird, wenn sich Menschen immer mehr von ihren Landschaften entfernen, wenn sie diese Bindung verlieren und letztlich ihre Landschaften nicht mehr brauchen. Hintergrund des Romans ist eine Umweltkatastrophe, die sich seit Jahrzehnten, unbemerkt von einer größeren Öffentlichkeit, vollzieht. Gemeint ist der Abbau der vulkanischen Berge der Eifel, deren Ausbeutung von Lava und Basalt für schnelles Geld und maximalen Profit. Bales beschreibt aus der Sicht der Ich-Erzählerin über die man weitaus weniger erfährt als über Bertram, die zentrale Figur des Buches, äußerst detailreich ein traditionsbehütetes Dorf mit seinen arglosen Bewohnern. Als in einem Frühjahr der Ginster nicht mehr blüht und er einen der vertrauten Bäche nicht mehr finden kann, verschwindet Bertram spurlos. Die einzige, die nach ihm sucht, ist die Ich-Erzählerin, die seine Geschichte rekonstruiert. „Vom letzten Tag ein Stück“ ist ein äußerst einfühlsames Werk das wohl vor allem alle Menschen, die mit dem Leben und den Begebenheiten in einem heimischen Dorf vertraut sind.
Vom letzten Tag ein Stück
Ute Bales
Rhein-Mosel-Verlag
ISBN 9783898014427
246 Seiten, gebunden
19,80 Euro