Interview mit dem Pneumologen Dr. Olaf Schmidt
Wir haben uns mit dem Koblenzer Pneumologen Dr. Olaf Schmidt zum Einsatz der Gesundheitsanwendung SaniQ unterhalten. SaniQ ist ein Medizinprodukt, welches aus der digitalen Gesundheitsapp SaniQ und der webbasierten Plattform SaniQ Praxis besteht. Die App wird von Patienten genutzt, die an chronischen Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen leiden. Mit SaniQ Praxis können die behandelnden Haus- und Fachärzte auf die dokumentierten Vitalparameter ihrer Patienten über eine sichere Verbindung zur App zugreifen und bei Verschlechterungen des Krankheitsverlaufs unmittelbar eingreifen, ohne dass der Patient die Arztpraxis aufsuchen muss. Dr. Schmidt ist bereits seit geraumer Zeit mit SaniQ vertraut und lobt ganz besonders die Zuverlässigkeit der Plattform.
„Eine App, die wirklich funktioniert, solange es eine stabile Internetverbindung gibt.“, äußert er sich uns gegenüber und schätzt, dass sie dadurch ebenfalls bei Patienten im internationalen Umfeld problemlos angewendet werden kann. „SaniQ praktiziert das, was Telemedizin wirklich ausmacht“, betont er. Kein Wunder, denn SaniQ schafft langfristig gesehen ohne Zweifel eine wertvolle Verbindung zwischen Patient und Arzt.
Patienten, die an chronischem Asthma oder COPD („chronic obstructive pulmonary disease”) erkrankt sind, haben in der Regel alle zwei bis drei Monate einen Kontrolltermin bei ihrem behandelnden Arzt. Durch die regelmäßig protokollierten Messwerte in SaniQ ist es dem Arzt jederzeit möglich, sich einen aktuellen Überblick über den Gesundheitszustand seines Patienten zu verschaffen. So kann er nicht nur bei Bedarf eingreifen und die Therapie anpassen, sondern sogar anstehende Kontrolltermine bei stabilem Zustand seiner Patienten absagen – und somit Platz für akute Notfälle im Terminkalender schaffen. Durch die Nachrichten-Funktion in SaniQ kann der Arzt mit dem Patienten in Kontakt treten und ihm mitteilen, dass die erfassten Werte unbedenklich sind und es aktuell keines Termins bedarf. Durch die regelmäßig vom Patienten durchgeführten Messungen ergibt sich für den behandelnden Arzt eine weitaus größere Datenbasis, die er als Entscheidungsgrundlage heranziehen kann.
Herr Dr. Schmidt, vereinfacht die App SaniQ die Therapie Ihrer Patienten?
„Natürlich nimmt SaniQ keine Arbeit ab. Wir müssen uns schließlich erst einmal damit beschäftigen, ein neues System in den Praxen und Kliniken zu etablieren, um damit zu arbeiten. Doch in der modernen Welt ist das unumgänglich. Ich sehe in der Nutzung von SaniQ einen großen Vorteil: Wir können die Betreuung der Patienten dadurch verbessern und sie zielgerichteter und praktikabler therapieren. In der App lässt sich beispielsweise eine individuelle Absprache der Medikation viel einfacher und schneller bewirken – vor allem für Pollenallergiker ist das enorm wichtig. SaniQ ist, das kann man ganz sicher so sagen, ein Hilfsmittel für Ärzte. Wir möchten das bestmögliche Ergebnis und eine gute Therapie für unsere Patienten erreichen. Doch nicht nur, dass wir auf diese Weise die Medikation schneller und besser anpassen können, der Patient fühlt sich auch um einiges sicherer.“
Wie funktioniert die Plattform SaniQ Praxis?
„Durch die Web-Anwendung für Praxen und Kliniken erhalten die Ärzte auf gesicherter Basis Benachrichtigungen darüber, bei welchem Patienten es zu Wertabweichungen in den dokumentierten Messungen gibt. Ich kann über SaniQ sogar direkten Kontakt mit den Patienten aufnehmen, die dann eine Nachricht von mir auf ihrem Smartphone erhalten. Das ist schneller und einfacher als mehrfache Rückrufversuche auf analogem Weg.“
Ist denn die Digitalisierung tatsächlich inzwischen im Gesundheitswesen angekommen oder arbeiten Ärzte, Krankenhäuser oder niedergelassene Arztpraxen noch immer der Zeit hinterher?
„Die Digitalisierung ist schon relativ weit. Doch noch immer wird die Nutzung der Anwendung nicht vergütet. Viele digitale Entwickler versuchen sich auf dem Markt zu etablieren, doch es bedarf vernünftiger und datensicherer Systeme dabei. Und da müssen einfach Entscheidungen von der Politik getroffen werden. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das in den nächsten Jahren geregelt sein wird. Schneller, als wir das heute noch denken.“
Besteht die Gefahr, dass durch mobile Anwendungen wie diese der persönliche Kontakt zum Patienten verloren geht?
„Das Gegenteil ist der Fall! Auch wenn Kontrolltermine in der Praxis dadurch reduziert werden können – der Kontakt zwischen Arzt und Patient ist durch SaniQ weitaus intensiver und zielführender. Durch das Home-Monitoring und die Nachrichten-Funktion kann ich gemeinsam mit dem Patienten auf die aktuellen Messwerte schauen und entsprechend reagieren. Die Anwendung von SaniQ spart sowohl dem Arzt als auch dem Patienten wertvolle Zeit und macht eine flexiblere Therapie möglich.“
Mehr Informationen finden Sie auf www.saniq.org
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