Wegen weiterer Corona-Lockerungen beantragen in diesem Jahr besonders viele Deutsche neue Reisepässe. Aufgrund der hohen Nachfrage verlängert sich die Produktionszeit um etwa eine Woche. Wer in den Sommerferien verreisen möchte, sollte also schnell sein.

Wenige Wochen vor dem Beginn der Sommerferien wollen viele Bundesbürger einen neuen Reisepass bekommen. Das Bundesinnenministerium berichtet von einem aktuell sehr hohen Bestellaufkommen an Pässen. Das sei vor allem auf die Lockerung der coronabedingten Pandemie-Beschränkungen zurückzuführen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Als weiteren Grund nannte er, dass alle zehn Jahre mit einer vermehrten Passbeantragung zu rechnen sei. Und da während der Pandemie viele zu Hause blieben, habe sich dies anscheinend coronabedingt in das Jahr 2022 verschoben.

Die höhere Nachfrage führt nach Zahlen des Ministeriums auch zu längeren Wartezeiten: Die durchschnittliche Produktionszeit von Pässen sei von 10,1 Werktagen im Januar 2022 auf 18 Werktage im April 2022 gestiegen. Darin seien neben der Produktion auch der Versand und die Postlaufzeiten berücksichtigt. Vor der Corona-Pandemie betrug sie den Angaben zufolge bei regulären Passbestellungen zwischen 9,4 und 10 Werktagen.

Darüber hinaus benötigten die Abläufe in den Kommunalbehörden Zeit. Der Ministeriumssprecher geht davon aus, dass spätestens nach den Sommerferien die Antragszahlen bei den Reisepässen zurückgehen werden und damit die durchschnittliche Produktionszeit geringfügig sinken könnte. Auch bei den Express-Bestellverfahren für Pässe habe die Nachfrage stark zugenommen. Reisepässe im Express-Bestellverfahren seien zu über 99 Prozent innerhalb von drei Werktagen abholbereit.

Auch das Bürgeramt Mainz weist darauf hin, dass Ausweispapiere für die Sommerferien rechtzeitig beantragt werden sollten. Es gebe lange Wartezeiten bei der Bundesdruckerei in Berlin. Aktuell dauert die Bearbeitung von Reisepässen bis zu fünf Wochen – beim Personalausweis vier Wochen. Vor den Sommerferien kann es zudem zu längeren Wartezeiten für einen Termin im Bürgerservice und den Ortsverwaltungen kommen. Viele Städte und Kommunen appellieren daher an die Bürger, möglichst früh die Anträge zu stellen. Das bestätigt auch die Stadt Lahnstein in einer Pressemitteilung und gibt an „Für Personalausweise muss man mindestens vier und für Reisepässe mindestens sieben Wochen Wartezeit einkalkulieren.“

So rät die Stadtverwaltung Lahnstein dringend, vor Beginn der Reisezeit, insbesondere für die kommenden Sommerferien, die Gültigkeit der Ausweispapiere zu kontrollieren. Zu beachten ist auch, dass Kinderausweise nur noch ein Jahr Gültigkeit haben.

Um Wartezeiten im städtischen Service-Center zu vermeiden, wird um vorhergehende Terminvereinbarung über das Online-Portal https://termine-reservieren.de/termine/lahnstein/ gebeten. Hier erhält man auch gleich die Auskunft zur Gebührenhöhe und darüber, welche Unterlagen benötigt sind.

Kinderreisepass nur noch 1 Jahr gültig!

Der Kinderreisepass wird von den meisten Staaten weltweit anerkannt. Seit dem 1. Januar 2021 beantragte Kinderreisepässe werden mit einer maximalen Gültigkeitsdauer von einem Jahr ausgestellt. Bisher ausgestellte Kinderreisepässe behalten ihre eingetragene Gültigkeit und können innerhalb des Gültigkeitszeitraums verlängert werden, jedoch maximal bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres.

Ab einem Alter von 12 Jahren benötigen Kinder je nach Reiseziel einen Personalausweis oder einen Reisepass. Soll für das Kind unter 12 Jahren ein Reisedokument mit mehrjähriger Gültigkeit ausgestellt werden, kann – in Abhängigkeit vom Reiseziel – ein regulärer Personalausweis oder Reisepass beantragt werden.

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