,,Man hat also bis dahin eigentlich immer gedacht, man spricht normal..“
Wir haben Kabarettisten Jürgen B. Hausmann getroffen und mit ihm unter anderem über seine Bühnenlaufbahn, sein aktuelles Programm und seine Zukunftspläne gesprochen.
Wenn Sie in Ihre Kindheit schauen, können Sie sagen, dass ein humoristisches Gen im Elternhaus vorhanden war?
Schon, aber nicht auf der Bühne. Also beide Eltern hatten Humor, jedes der Elternteile auf seine Weise, aber es war kein genuiner Bühnenhumor.
Kam irgendwann, wenn man sich so viel mit Sprache beschäftigt hat, auch die Faszination zum Wortspiel für die Dinge, die ja auch in der Mundart drin sind…?
Ja, die Faszination und vor allem das Bewusstsein. Man hat also bis dahin eigentlich immer gedacht, man spricht normal. Bis man sich so bestimmte Wendungen einmal vor Augen geführt hat, oder durch Leute, die nicht aus der Gegend waren vergegenwärtigt worden, dass das eigentlich kein richtiges deutsch ist, sondern ein Komik-Potenzial beinhaltet. Das typischste Beispiel ist aus der Anfangsphase: Wenn man im Rheinland jemanden fragt, von hier bis zum Bahnhof, ist das weit? Dann bekommen sie als Antwort: Nein, das ist nicht weit, aber es zieht sich.
Sie hatten ja gesundheitliche Geschichten vor ein paar Jahren gehabt. War denn der Weg zurück auf die Bühne auch wieder etwas Befreiendes?
Ja. Vor allen Dingen, wenn´s dann geklappt hat. Das ist natürlich eine Schwelle, die man überwinden muss nach der Krankheit, dem Willibert Paul ist das ja ähnlich gegangen. Dass man sich fragt schaff ich das denn wieder vor ein paar hundert Leuten aufzutreten – und wenn das dann geklappt hat, ist das auch wieder ein Schub ins normale Leben zurück.
Wie lange müssen Sie sich Zeit nehmen, bis ein neues Programm steht?
Das ist von der Konzeptierung, der Ideensammlung bis zum Regieführen – da habe ich dann einen professionellen Regisseur für – die Texte schreibe ich alle, würde ich sagen so zwei bis drei Monate.
Heute neben einer Wäschespinne und einem Rasenmäher jetzt mit dem Programm Frühling. Was erwartet den Zuschauer denn mit diesem Programm?
In der zweiten Halbzeit geht es ja um die Feiertage, die fehlen ja noch. Ein zeitlicher Bogen von Karneval, Ostern bis in die letzte Woche an Fronleichnam.
Was wünscht sich der Bühnenmensch für die Zukunft auf den Brettern, die die Welt bedeuten?
Eigentlich im Moment nur, dass es so weiter läuft. Die Stimmung ist überall sehr gut, der Zuspruch ist sehr gut. Wir haben nach wie vor vorwiegend ältere Zuschauer es sind aber auch immer mehr jüngere dabei. Es ist also ein Programm für die ganze Familie. Das wäre schön, wenn das noch einige Zeit so bliebe.
Vielen Dank, Jürgen B. Hausmann, vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.