,,Ich würde mir wünschen, es käme auch ein bisschen mehr Jugend nach“

Wir haben den Geschäftsführer vom Reisedienst Kröber/ Der Moselaner, Timo Kröber, getroffen und uns mit ihm u.a. über die Wurzeln des Unternehmens, sein Leistungsspektrum und den Busfahrermangel in der Branche unterhalten.

Wo liegen die Wurzeln Ihres Familien-Unternehmens?

Die Wurzeln des Unternehmens liegen bei meinem Großvater Erich Kröber, der hatte im Juni 1953 das Unternehmen gegründet. Er war Winzer gewesen und es gab damals einen Schädling und da hat er sich mit dem Busunternehmen ein zweites Standbein verschafft. Er hat damals Ausflugsfahrten in die Region gemacht.

Wie sieht Ihr Klientel heute aus?

Es sind eher die älteren. Ich würde mir wünschen, es käme auch ein bisschen mehr Jugend nach. Bei manchen Reisen, wie so Musical-Reisen, sieht man auch schon die Jugend im Bus. Aber die klassischen Busreisen aus unserem Katalog sind eher für das Klientel Ü60.

Sie sind deutschland- und europaweit unterwegs. Wo geht´s denn überall hin?

Wir fahren europaweit. Aber am meisten sind wir in Deutschland unterwegs, im benachbarten Ausland und fahren auch wöchentlich nach Italien. Da haben wir einen Kurort wo wir jede Woche einen Pendel hinmachen, die Gäste unterbringen, nehmen andere Gäste zurück. Das machen wir schon seit 1992.

Aber im Wesentlichen machen Sie Urlaubsfahrten oder gibt´s auch andere Transportaufgaben, die Sie lösen…?

Wir machen Urlaubsfahrten mit unserem Reisekatalog und dann stehen wir natürlich auch für Vereine oder Firmen für Firmenevents zur Verfügung. Vereine machen ihren Ausflug mit uns, fahren nach Österreich oder nach Flandern. Da werden wir ganz individuelle Programme erstellen.

Was zeichnet Sie als Reiseunternehmen aus?

Wir schauen natürlich, da es bei der Fahrerauswahl immer schwieriger wird, dass wir da gute Leute mit an Bord haben. Wir schauen, dass wir gute Busse haben. Also die Busse sind alle in der 3 oder 4-Sterne-Kategorie klassifiziert. Und die jahrelange Erfahrung versuchen wir natürlich auch immer wieder umzusetzen und dem Kunden zu Gute kommen zu lassen.

Wie sieht es bei Ihnen mit der Personalsituation aus, wie kommen Sie an gutes Personal?

Ja, wenn ich das wüsste, wäre ich schon einen Schritt weiter. Es wird immer schwerer gutes Personal zu finden, weil der Busfahrer oder der Berufskraftfahrer ist im Allgemeinen in der Gesellschaft nicht so wirklich hoch anerkannt. Ich habe manchmal den Eindruck es ist ein notwendiges Übel. Den muss man haben damit man von A nach B kommt. Aber eigentlich ist es ein total abwechslungsreicher Beruf. Man lernt jeden Tag neue Leute kennen, man lernt jeden Tag neue Städte und Länder kennen. Also es ist genug Abwechslung drin und wir suchen da auf allen Ebenen: über´s Arbeitsamt, wir finanzieren teilweise Führerscheine vor für motivierte Leute, die den Busführerschein machen wollen…

Gibt es eine Forderung oder einen Wunsch von Ihnen an die Politik wie die das verändern können?

Ja, die Politik könnte den Busfahrer langsam mal als Mangelberuf anerkennen. Der Güterverkehr hat das inzwischen erreicht. Dass wir da irgendwann mal mehr Nachwuchsförderung bekommen.

Vielen Dank, Timo Kröber, vielen Dank Manfred Sattler, der das Interview in unserem Auftrag führte.