,,Wir müssen uns unserer Verantwortung in der Region bewusst sein“

Wir haben den Geschäftsführer Herrn Moll der Bäckerei „Die Lohner´s“ getroffen und uns mit ihm u.a. über die Unternehmensstruktur, die Produkte im Sortiment, den Konkurrenzkampf in ihrem Segment und ihr soziales Engagement in der Region unterhalten.

Nennen Sie unseren Lesern doch einmal ein paar Zahlen Ihres Unternehmen!

Angefangen hat das Unternehmen vor mehr als 100 Jahren mit einer Filiale in Cochem. Mittlerweile betreiben wir 150 Fachgeschäfte im Radius von 120 Kilometern um Polch herum. Insgesamt haben wir fast 2000 Mitarbeiter. In der Verwaltung in Polch sind es ungefähr 50, in der Produktion ca 220 bis 230. Der Rest ist draußen im Vertrieb in den Filialen beschäftigt.

Die Lohner´s ist eine wohlklingende Marke. Was muss man tun, um so etwas zu erreichen?

Ich denke, das Wichtigste ist dabei, dass dahinter ein enthusiastisches Eigentümer-Ehepaar steht. Das ist Achim und Ellen Lohner, die das Unternehmen von der Pieke aufgebaut haben und immer wieder den Familiensinn und das Handwerk nach vorne getragen haben. Die beiden brennen für ihr Handwerk und sind voller Enthusiasmus, wenn es um Backwaren und Lebensmittel geht – und das ist eben die Hauptvoraussetzung, um so ein Geschäft betreiben und aufbauen zu können.

Wie entstehen neue Produkte im Sortiment?

Wir haben kein Produktentwicklungsteam, sondern es ist so, dass jeder der eine gute Idee hat, diese auch einbringen kann. Wir beschäftigen uns dann mit den Ideen, unsere Backstube produziert und verändert diese und irgendwann ist die Marktreife dann gegeben und das neue Produkt wird eingeführt.  

Der Konkurrenzkampf ist sicher nicht einfach. Die Bäcker in den Ortschaften verschwinden immer mehr. Discounter und Einkaufsmärkte bieten auch preiswertere Brötchen an. Wie positionieren Sie sich da?

Die Hauptpositionierung ist natürlich die Qualität. Wir legen großen Wer auf die Auswahl unserer Rohstoffe und Zutaten, die wir für unsere Produkte gewinnen oder verwenden. Das sind in erster Linie regionale Produkte. (..) Wir versuchen die Produkte, die es hier einzukaufen gibt, hier in der Region einzukaufen. Das macht schon den ersten Qualitätsanspruch aus. Wir verzichten auch auf Konservierungs- und Farbstoffe. Wir legen also wirklich Wert darauf, ein ursprüngliches Produkt mit Qualität zu produzieren. Und es darf niemand außer dem Eigentümer und dem Produktionsgeschäftsführer die Rezepte verändern.

Was ist denn der Vorteil der Großbäckerei gegenüber einem kleinen Bäcker?

Ich will da nicht von Vorteil sprechen. Ein kleiner Bäcker kann ja genauso erfolgreich sein wie ein größerer. Wenn es um Qualität geht, würde ich einem kleinen Bäcker nicht absprechen, dass er genauso gute Qualität produzieren kann. Ich glaube, es geht dabei ein Stück eher in Richtung Professionalität. Dass man einfach aus den handwerklichen Kinderschuhen herauswächst, dass man Einkaufsabläufe professionalisiert, dass man sich Produktionsprozessen annimmt und professionalisiert, dass man Marketingkampagnen starten kann, die ein kleinerer Bäcker nicht so starten kann. Ich glaube es ist eher in dieser Richtung zu suchen als zu sagen, ein kleiner Bäcker kann die Qualitäten nicht bringen.

Die Lohner´s verbindet man ja in der Region auch mit Events und sozialem Engagement. Warum ist das notwendig und welche Art von Projekten unterstützen Sie?

Notwendig erachten wir es deshalb, weil wir einfach sagen, wir müssen uns unserer Verantwortung in der Region bewusst sein. Also wir unterstützen eigentlich alles wo gerade Unterstützung notwendig ist. Ob das ein Kindergarten ist, der neues Spielzeug braucht, ob es in Not geratene Familien sind. Wir sind da, wo wir glauben, dass wir unterstützen können. ohne dass es an die große Glocke gehangen wird. 

Vielen Dank, Herr Helmut Moll, vielen Dank Manfred Sattler, der das Interview in unserem Auftrag führte.