Liebe Leserinnen und Leser,
Seit 2013 bin ich Mitglied des Deutschen Bundestages, dort sportpolitischer Sprecher meiner Fraktion und Mitglied im Umweltausschuss. Von großer verkehrspolitischer Bedeutung ist die Parlamentariergruppe „Bahnlärm“, deren Mitbegründer ich bin. Wer mehr über meine weiteren Zugehörigkeiten in Bundesgremien wissen möchte, den verweise ich auf meine Homepage.
Gerne arbeite ich in der Kommunalpolitik in Koblenz mit als Vorsitzender der SPD, Mitglied des Stadtrates und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
In vielen Vereinen bin ich Mitglied, bin in der Fassenacht aktiv und engagiere mich im sportlichen Bereich. Auch hier verweise ich auf meine Homepage, wenn jemand mehr über mein ehrenamtliches Engagement erfahren möchte.
Bildung von Anfang ist mir jedoch besonders wichtig, weil ich hier auf eigene Lebenserfahrung zurückgreifen kann. Aufgewachsen bin ich in sehr bescheidenen Verhältnissen mit einigen Entbehrungen in einem Hinterhaus in der Clemensstraße mit Etagenklo, Kohleöfen und fließend kaltem Wasser. Nach dem Besuch der Grundschule St. Kastor wechselte ich an die Overberg-Hauptschule in der Goldgrube. Mit meinem schlechten Hauptschulabschluss blieben mir zunächst nur Aushilfsjobs als Möbelpacker, Lagerist, Mitarbeiter bei Aldi usw. übrig. Die Familie Hoernchen, die damals das Sporthaus Stadion betrieb, gab mir dann aber doch die Chance, eine Lehre als Verkäufer zu beginnen, die ich dank der Langmut meines Ausbilders erfolgreich absolvierte. Gerne habe ich in dieser Firma gearbeitet, bis ich meinen Zivildienst in einem Altenheim in der Pflege ableistete.
Eine prägende Zeit, die mich dazu bewegte, den Zweiten Bildungsweg einzuschlagen, übrigens mit Unterstützung meiner damaligen Freundin und heutigen Frau. Es war eine schwierige Zeit, mir fehlten doch viele Voraussetzungen. Danach folgte ein (vielleicht sollte man das Studium benennen!) Studium in Mainz und anschließend berufliche Tätigkeiten an Koblenzer Brennpunktschulen und im pastoralen Bereich.
Dabei wurde ich ständig mit den ungleichen Lebensverhältnissen von Kindern konfrontiert. Das machte mich tief betroffen, und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Ungleichheit anzugehen. Langfristig kann nur eine verstärkte sozialpädagogische Begleitung bereits in der Kindertagesstätte und der Grundschule zu einer Verbesserung der Bildungschancen der weniger privilegierten Kinder führen. Dies fordere ich auf allen Ebenen ein von der Politik, versuche aber auch, durch konkrete Einzelhilfe etwas zu bewirken. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an all die, die mich hierbei unterstützen. Am eigenen Leib musste ich spüren, wie die Chancen und damit die Perspektiven ungleich verteilt sind. Das treibt mich besonders an, hier Verbesserungen zu erreichen. In Koblenz ist jedes fünfte Kind arm (Evtl. Quelle nennen) und hat es allein schon dadurch grundlegend schwerer als seine gleichaltrigen Kameraden!
Gerne nehme ich dazu von Ihnen Anregungen und Informationen entgegen, denn ich glaube, hier lohnt es sich ganz besonders, Gutes zu tun.
Ihr Detlev Pilger