Wir brauchen mehr Bekanntheitsgrad bundesweit um die Menschen nach Koblenz zu holen.“  

Das Magazin NEXT hat Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender der Debeka,  in Koblenz getroffen und sich mit ihm unter anderem über die Geschäftszweige des fünftgrößten Versicherungskonzern in Deutschland, Debeka als Arbeitgeber und die Problematik qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, unterhalten.

Eine kurze Frage zu Beginn: Was macht eigentlich die Debeka?

Der Debeka geht´s gut. Aber Sie wollten natürlich wissen, was die Geschäftszweige der Debeka sind. Wir sind der fünftgrößte Versicherungskonzern in Deutschland. Wir sind in allen Sparten zuhause. Wir sind der größte Krankenversicherer, wir sind der viertgrößte Lebensversicherer in Deutschland, wir sind ein sehr großer Sachversicherer, wir sind eine Bausparkasse, eine Pensionskasse und wir beschäftigen 16.500 Menschen und machen einen Jahresumsatz von rund 30. Milliarden Euro.

Das sind ja schonmal harte Fakten. Wer sind denn Ihre Kunden?

Die Menschen. Wir haben uns nicht so fokussiert, dass wir gesagt haben, wir wollen nur eine bestimmte Kundenklientel, sondern wir versichern Menschen. Wir haben in der Krankenversicherung einen Schwerpunkt im öffentlichen Dienst – da haben wir sehr viele Beamte. Das sind unsere Wurzeln. Wir sind 1905 von Beamten für Beamte gegründet worden und das hat sich natürlich auch so fortgesetzt, aber in der Zwischenzeit versichern wir alle Menschen. Deutsche, die hier in Deutschland leben. Wir haben also kein Auslandsdependant. Wir sind nur hier in diesem Land momentan tätig. Und wichtig ist, wir haben seit 4 Jahren auch das Firmengeschäft für uns entdeckt, haben die Gewerbeversicherung neu hinzugegründet und sind momentan dabei neben den Privathaushalten auch Firmen- und Gewerbegeschäft zu machen.

Wir hören immer Sie sind einer der größten Arbeitgeber in Koblenz mit 16.500 Mitarbeitern. Wie viele arbeiten denn hier in Koblenz?

4000 sind am Standort Koblenz.

Wie sieht es denn um den Nachwuchs aus?

Wir haben hier in Koblenz selbst keine Nachwuchsprobleme, wenn es darum geht junge Menschen zu finden, die eines unserer Angebote in den Ausbildungsberufen annehmen wollen. Wir stellen auch in diesen Tagen wieder 50 junge Leute ein. Wir haben zurzeit 150 Auszubildende. Das funktioniert gut. Nicht gut funktioniert die Suche beim Nachwuchs wenn es um qualifizierte Arbeitskräfte geht. Da haben wir große Probleme. Das reicht eben nicht aus, nur auf die Auszubildenden zu setzen. Wir suchen Mathematiker, wir suchen Betriebswirte, wir suchen junge Juristen, frisch von der Hochschule. Und da tun wir uns sehr schwer hier in Koblenz ausreichend Einstellungen zu finden. Wenn Sie ins Intranet der Debeka gehen, finden Sie in der Stellenbörse über 130 unbesetzte Stellen, wo wir krampfhaft Leute suchen, und die leider Gottes in Koblenz so nicht finden, zumindest in dem Zeitrahmen wie wir es eigentlich bräuchten

Wer könnte Ihnen denn dabei helfen?

Helfer haben wir. Wir haben auf der einen Seite eine Kooperation mit der Universität, wir haben eine Kooperation mit der Hochschule, wir sind in dem ganzen universitären Bereich mit Kooperationen gut vertreten und haben hier auch durch die strategische Allianz wo wir die Studenten schon früh hier ins Haus ziehen, ein gewisses Prä, wir sind sehr eng vernetzt, mit dem Technologiezentrum. Wir nutzen natürlich unsere Kontakte zur IHK und versuchen darüber auch noch breiter aufgestellt zu werden. Aber helfen  könnte uns natürlich auch die Region, das heißt die Menschen hier in der Region, die Initiativen die hier im Moment laufen, müssen Koblenz alle zusammen ein wenig bekannter machen. Wir müssen Koblenz transparenter in die Republik hinein bringen. Dass es uns gelingt auch aus anderen Städten Deutschlands Menschen auf Koblenz aufmerksam zu machen. Wir haben eine schöne Stadt. Aber momentan, wenn in Bremen jemand von der Hochschule abgeht, sucht er nicht in Koblenz nach einer Stelle. Das ist so bisschen das Problem das wir haben. Wir brauchen mehr Bekanntheitsgrad bundesweit um die Menschen nach Koblenz zu holen. Das was an Potential in Koblenz ist, saugen die Arbeitgeber alles auf.  Was hier ist, das ist ruckzuck weg. Deswegen brauchen wir von anderen Regionen Leute, die hier zu uns kommen in der schönen Stadt attraktive Arbeitsplätze bestücken. 

Vielen Dank, Herr Uwe Laue, vielen Dank Manfred Sattler, der das Interview in unserem Auftrag moderierte.