„Ohne stationären Handel wird es nicht gehen.“

Wir haben den Vorsitzenden vom „Stadtforum – Alle lieben Koblenz“, Christoph Krepele, getroffen und uns mit ihm u.a. über die Organisation selbst, die Mitglieder und angebotenen Leistungen oder über die Auswirkungen der Corona-Krise gesprochen.

„Alle lieben Koblenz“ so kann man nachlesen, ist die Dachorganisation des Handels beziehungsweise der Werbegemeinschaften in Koblenz. Was versteckt sich dahinter?

Was sich dahinter versteckt, ergibt sich eigentlich aus der Funktion. Damals wurde eine Stadtmarketingaktivität mit dem Slogan „Alle lieben Koblenz“ gemacht. Das war vor über 30 Jahren – und da wurde eigentlich der Innenstadthandel beworben mit seinen tollen Geschäften und großen Kaufhäusern. Daraus kam dann die Idee später Stadtmarketing zu machen und in der gleichen Zeit haben sich in den einzelnen Quartieren, das heißt in den verschiedenen Straßen und Vierteln der Innenstadt, kleine Werbegemeinschaften gebildet – und alles zusammen arbeitet heute eigentlich Hand in Hand. Die Aufgaben von dem Verein „Stadtforum – Alle lieben Koblenz“ sind natürlich übergeordnet, denn wir arbeiten für die gesamte Stadt. Plus dass wir sogar die Region ein bisschen mit im Fokus haben, denn das ist unser gemeinsamer Markt. Aus diesem Blickwinkel soll das mit der Dachorganisation zu verstehen sein.

Man liest, dass Sie 150 Mitglieder haben. Welche Branchen vertreten Sie?

Eigentlich alle. Ursprünglich waren wir nur auf den Handel fixiert. Aber wenn Sie sich heute eine moderne Stadt anschauen, dann sehen Sie, dass das Funktionieren einer Innenstadt auf verschiedenen Säulen beruht. Nämlich nicht nur Handel, sondern auch Gastronomie – ganz ganz wichtig heutzutage – aber auch Kultur. Und das sind für mich eigentlich die drei Hauptsäulen und so gestaltet sich auch die Mitgliedschaft. Wobei wir gar nicht vernachlässigen dürfen auch Dienstleister sind sehr stark bei uns mit eingebunden. Das heißt wir sind branchenübergreifend. Alle, die ein Interesse haben, dass diese Innenstadt funktioniert und ein gutes Aushängeschild ist, auch in Form von Wirtschaftsansiedlungen. Das Thema können wir also ganz breit fassen.

Jetzt haben wir aktuell in der Corona-Zeit in der wir uns befinden – es wird ja fast zum Corona-Zeitalter –  doch eine sehr starke Beeinflussung. Wie ist die derzeitige Situation Ihrer Meinung nach?

Es ist natürlich schwierig. Da braucht man gar nicht viel zu diskutieren. Es trifft jeden. Die Gastronomie im Moment natürlich, da es für sie wieder einen Lockdown gibt. Es ist eine Zeit in der man sehr kreativ sein muss. Wir müssen uns an Online-Handel beteiligen, wir müssen uns alternative Konzepte ausdenken, wir müssen dem Handel auch helfen Plattformen zu bilden wo er sich dran beteiligen kann. Dazu sind wir da, dass wir da Hilfestellungen zu leisten. Viele große Firmen kommen natürlich auch von selber auf innovative Gedanken, keine Frage. Aber alles kommt so auch ein bisschen ins Rollen.

Sie haben es schon angesprochen. Online-Handel kann jetzt eine Lösung sein. Wie weit sind die Einzelhändler denn?

Wir haben eine neue Plattform gestaltet – schon während der Anfangszeit der Pandemie, die uns viele Sorgen macht – die nennt sich „Koblenz bringt´s“. Das ist eigentlich eine uralte Idee. Denn wir hatten einmal gesagt, um gegen den Online-Handel bestehen zu können, müssen wir uns auch überlegen wie wir auch Online Kunden ansprechen können und auch einen Lieferservice anbieten. Das halte ich auch für eine Zukunftsaufgabe. Denn ohne stationären Handel wird es nicht gehen. Selbst der Online-Handel überlegt sich ja schon auch stationär präsent zu sein. Und man will auch das „Erlebnis Stadt“ haben für das wir kämpfen. „Koblenz bringt´s“ ist eine Plattform an der sich jeder beteiligen kann– im Übrigen auch aus der Region – und seine eigenen Leistungen und Dienstleistungen bewerben kann. Auf dieser Plattform ist eben alles zusammengefasst. Ich kann nach Branchen, nach Dienstleistungen suchen. Ich denke, das ist ein guter Anfang. 

Vielen Dank, Christoph Krepele, vielen Dank Manfred Sattler, der das Interview in unserem Auftrag führte.