Schon vor meiner Geburt war klar, wenn ich ein Junge werde, muss ich in den Knabenchor.“

Wir haben Tenor und Entertainer Tobey Wilson im Rahmen der Benefizveranstaltung von Fly and Help im November letzten Jahres getroffen und uns mit ihm über seinen bereits vorbestimmten Weg in die Musik, seine Karriere und Träume, sowie seine weitere Leidenschaft gesprochen. Wohl kaum einem Zweiten gelingt der Spagat zwischen Klassik, Pop und Jazz so sehr wie ihm. Einen Auszug des aufschlussreichen Interviews erfahrt ihr hier.

Das komplette Video-Interview könnt ihr euch auch digital in unserem e-Paper, online auf www.magazin-next.de/category/videos-serien oder auf unseren sozialen Kanälen anschauen.

Windsbacher Knabenchor, das ist schon ein paar Jährchen her, aber wie kam es denn dazu?

Schon vor meiner Geburt war klar, wenn ich ein Junge werde, muss ich in den Knabenchor, damals nach Dresden und wenn ich ein Mädchen werde, dann auf die Ballettschule. Jetzt wurde ich ein Junge und meine Eltern haben mich dann eben nach Windsbach geschickt in den Knabenchor, weil wir umgezogen sind, als ich 4 Jahre alt war.

Das ist ein weiter Weg nach Karlsruhe in die Musikhochschule, wie kam es jetzt wieder dazu?

Ich habe „Jugend musiziert“ gewonnen. 1995 in der 11. war das glaube ich. Und ich bin dann quasi direkt wieder zurück in den Schwarzwald, wo meine Eltern gelebt haben und hab dann in Karlsruhe als Jungstudent angefangen zu studieren. Da war der Professor, zu dem ich unbedingt wollte. Wir hätten nach München gehen können, nach Berlin, nach Hamburg, aber du suchst dir einen Professor raus, den du besonders schätzt und meiner, der saß eben in Karlsruhe und deswegen bin ich da gelandet.

Später kam dann auch noch eine andere Begeisterung auf, die Begeisterung über den Wolken, wie Reinhard Mey gesungen hat…

Ja, Fliegerei ist mein Fetisch und ich wäre sehr, sehr gerne zur Lufthansa gegangen. Ich habe auch in Phoenix und Arizona meine Pilotenausbildung gemacht und hatte tatsächlich diesen Fetisch schon sehr früh, bereits in der dritten Klasse. Da kam dieser Microsoft Flight  Simulator One, der Amiga kam damals raus. Und ich bin damals schon 9 Stunden Real Time München Chicago geflogen und meine Mutter hat mir Caro Kaffee ins Kinderzimmer gebracht. Tatsache.

2013 hast du den Preis „Stimme des Jahres“ gewonnen. Was für Erinnerungen hast du in diese Zeit und an diesen Preis?

Das war in der Schweiz, in Schaffhausen, daran habe ich ganz spezielle Erinnerungen, weil an dem Abend von meinem zweiten besten Freund das erste Kind geboren worden ist. Und ich hab´ die Nachrichten meiner Umkleidekabine bekommen und wäre am liebsten direkt in den Flieger gestiegen und ins Krankenhaus geflogen.

Wer war für dich die größte Stimme des Jahrhunderts?

Das kommt drauf an, in welchem Bereich. Also tatsächlich ist Freddie Mercury für mich eine Stimme, die einzigartig ist. Danach oder mit gleichziehend Fritz Wunderlich natürlich als Tenor. Aber den kennen die meisten ja nicht mehr, die nicht mit der Klassik zu tun haben. Und ich bin immer noch ein ganz großer Placido Domingo Fan.

Was wünscht sich der Künstler, der Künstler für die Zukunft?

Der Künstler, der wünscht sich, dass ein Traum in Erfüllung geht. Ich habe nämlich geträumt, ich sterbe mit 95 quasi singend auf der Bühne. Also ich habe ein Konzert gegeben, gehe zurück in meine Kabine und Kippe da zur Halbzeit um.

Vielen Dank, Tobey Wilson und vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.

Neugierig geworden? Das komplette Video-Interview könnt ihr euch auf www.magazin-next.de/category/videos-serien oder auf unseren sozialen Kanälen anschauen