„Ich habe noch nie ein Best of Programm gemacht – und ich möchte auch keins machen.“

Wir haben Star-Entertainer, Karnevalist, Komiker, Schauspieler, Schriftsteller, Sänger und Fernsehmoderator Bernd Stelter beim Koblenzer Karneval getroffen und uns mit ihm unterhalten, über seinen Bezug zu Karneval, zur Musik und welchen Reiz er im Neuen sieht. Weshalb es kein Best of von ihm gibt, und in naher Zukunft auch wohl nicht geben wird, erfahrt ihr hier im Interview. Einen Auszug lest ihr hier.

Das komplette Video-Interview könnt ihr euch auch digital in unserem e-Paper, online auf www.magazin-next.de/category/videos-serien oder auf unseren sozialen Kanälen anschauen.

Aus unserem letzten Interview ist mir etwas ganz besonders in Erinnerung geblieben. Da habe ich nämlich gefragt, wie Karneval für dein Leben ist. Und da hast du gesagt: „Ich kann über den Tellerrand schauen, aber ich muss ja den Teller nicht wegwerfen.“ Das ist ein tolles Zitat gewesen. Ist das bis heute so?

Ja, es geht mir um die Wurzeln. Man darf seine Wurzeln nie abschneiden. Das ist wichtig, dass man die hat. Ich werde sicherlich auf Dauer etwas weniger Karneval machen. Ich bin über 60, da werde ich ein wenig ruhiger werden und ich habe auch eine Tournee, die für mich ganz wichtig ist. Aber ich werde mit Karneval nie im Leben aufhören. (…)

Ist das mit der Musik immer noch ein ganz fester Bestandteil des Lebens? Musiker ist man doch eigentlich immer…

Musiker ist man immer, ja. Vor allem bin ich auch Komponist. Meine Lieder muss man zwar erstmal schreiben, die Texte schreiben. Und ich bin auch ein Liedermacher, der erst die Texte schreibt. Aber hinterher am Klavier das Melodienmachen und Melodienbasteln ist ein ganz besonderes Hobby.

Das Breit-aufgestellt-sein. Liegt das daran, dass einem Dinge schnell langweilig werden oder gibt es da einfach einen Reiz im sich immer wieder neuen Erfindens?

Ja. Ich habe mal Fernsehen gemacht. Das war toll. Es hat Spaß gemacht. Ich habe das 20 Jahre gemacht. Aber nun ist auch gut. Aber ich schreibe Bücher, ich mache Karneval, ich habe eine Kabarett-Tournee, das finde ich alles großartig und – wie gesagt – ich mache auch meine Liedermacherei. All das sind Sachen, die zueinander gehören. Wenn ich nur Karneval machen würde, könnte es sein, dass mir das irgendwann langweilig werden würde. Aber wenn Aschermittwoch kommt.. – und vielleicht ist das ein Punkt woran man erkennt, dass ich doch kein Kölscher bin, ich finde Aschermittwoch ist auch ein super Tag. 

Trotz aller Bekanntheit, die nie nachgelassen hat, bist du ein bodenständiger Mensch geblieben. Ist es dir wichtig, den Kontakt auch zu den ganz normalen, einfachen Leuten nicht zu verlieren?

Ich hab´, wenn ich irgendetwas für mein Leben gelernt habe, und habe das auch versucht an meine Kinder, und auch an mein Publikum, weiterzugeben: Sei ein freundlicher Mensch! Das kommt wieder und davon leben wir alle. Und das ist mir ganz ganz wichtig. Und wenn mir einer sagt: Bernd, du warst da wirklich unfreundlich. Dann kann ich wirklich nachts nicht schlafen, das ärgert mich schwarz. Das darf nicht passieren. Aber ich bin so, ich bin von Natur aus ein freundlicher und ich hoffe auch ein bisschen bescheidener Mensch.

Allerdings. Was wünscht sich der Künstler Bernd Stelter für die Zukunft?

Ich wünsche mir Publikum, das zuhört. Ich wünsche mir immer weiter Ideen. Ich habe noch nie ein Best of Programm gemacht – und ich möchte auch keins machen. Weil bisher brauchte ich das auch nicht. Ich hatte immer noch neue Ideen. Ich hoffe, dass das noch eine Zeit so weiter geht. Ich weiß aber auch, dass es irgendwann mal ein Alter gibt, in dem man auch denkt: Du hast so viele schöne, alte Sachen, nimmste halt die. Aber momentan ist das noch nicht so und das find´ ich ganz toll.

Vielen Dank, Bernd Stelter und vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.

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