„Kochen ist für mich wirklich, ich sag es immer meditativ.“

Anlässlich der Veranstaltung des regionalen Unternehmens Hartkorn Gewürzmühle sprachen wir mit Gentleman of Music Thomas Anders nicht nur über seine Kooperation mit dem traditionsreichen Unternehmen aus Mülheim-Kärlich, sondern auch über seine Leidenschaft zum Kochen, seine Kochbücher, Weine und natürlich auch über sein neues Album mit Florian Silbereisen. Einen Auszug des aufschlussreichen Interviews erfahrt ihr hier.

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Gutes Essen und Interesse an Essen im Allgemeinen hat auch viel mit den Erlebnissen zu tun, die man im Leben hatte in Bezug auf Essen. An was erinnern Sie sich besonders gerne in der Kindheit zurück?

Naja, ich glaube grundsätzlich in der Kindheit kommt es auf die Nahrungsaufnahme an. Dass man etwas zu essen bekommt, das einem auch schmeckt. Und wenn es nicht schmeckt, hat man plötzlich keinen Hunger. Also ich weiß es nur in soweit, als mein Sohn noch hier in Koblenz zur Grundschule ging und das erste, was er immer fragte, wenn er reinkam, war: Was gibt es zu essen? Und wenn es ihm nicht geschmeckt hat, sagte er: „Ach, ich habe ganz spät gefrühstückt“ und wenn es Pfannkuchen oder so etwas war, dann war das super. Aber natürlich ist es Genuss. Essen gehört dazu, aber ich glaube, erst im Erwachsenenalter entwickelt man wirklich das Genussmomentum, wenn man isst.

Es muss so mit Mitte 20 gewesen sein, dass Sie gesagt haben: Jetzt mache ich das auch mal für mich und meine Gäste selber. Wie ist es dazu gekommen?

Na, das war ein bisschen der Not geschuldet. Es war in der Endphase von Modern Talking 1 oder nach Modern Talking 1 und in ein Lokal zu gehen und dort zu essen oder sich mit Freunden zu treffen, das war sehr schwer. Also ich war sehr viel unterwegs und  natürlich wollte man sich unterhalten und den Abend miteinander verbringen. Aber wenn man jedes Mal unterbrochen wurde durch Autogramme  war das blöde, nicht für mich, aber für meine Freunde. Sodass ich dann irgendwann sagte: „Passt auf, Leute, ich koche jetzt selbst und wir sind bei uns zu Hause.“ Und so kam es. Das ist dann im Grunde, im Laufe der Jahrzehnte, wirklich zu meinem Steckenpferd geworden.

Es ist ja Geselligkeit im Allgemeinen, was man mit dem Kochen verbindet. Der Beruf, den Sie sonst haben, der ist ja sehr stressintensiv. Können Sie beim Kochen gut abschalten?

Absolut. Kochen ist für mich wirklich, ich sag es immer meditativ. Vor allem die Vorbereitung. Also ich kann jedem, nur sagen – wir müssen ´ne Einschränkung machen, vielleicht die Hausfrau, die Mutter, die jeden Tag irgendwie für Kinder und Mann kochen muss, ausgeschlossen, aber wer aus einem Genuss und auch im Grunde einer Leidenschaft heraus kocht, bei dem ist das A und O beim Kochen wirklich die Vorbereitung. Und dann geht es wirklich super klasse. Also ich bin der typische Freund von Mis en place, das heißt ich schneide alles vor, ich habe alles in Glasschalen und Schälchen und das wird zusammengerührt. Das ist für mich dann auch überhaupt kein Stress. Wenn ich Gäste zu Hause habe, die sagen, wenn der nächste Gang kommt zu mir: „Wann hast du den denn gemacht?“ Weil es wirklich für mich einfach von der Hand läuft.

Gewürze machen das Essen ja wirklich erst zum Genuss. Lag es da auf der Hand, weil sie regionale Bindungen im Allgemeinen mögen – Sie sind ein Kind dieser Region – sich einen regionalen Partner zu suchen in dieser Sache?

Das war eigentlich die Idee meiner Frau. Also ich fing ja schon vor einigen Jahren an, mein erstes Kochbuch zu veröffentlichen. Und danach kam mein Wein, zuerst der Grauburgunder, dann der Rose, jetzt in diesem Jahr ganz neu der Rose Sekt. Weil meine Frau und ich sind Sparringspartner, also wir tauschen uns aus und wir sind auch immer kreativ, und irgendwann sagte sie: Eigentlich gehören zum Kochen doch Gewürze. Das würde auf der Hand liegen und wir haben doch in Koblenz eine Gewürzmühle. Warum fragen wir nicht einfach nach? Und wir haben nachgefragt und jetzt stehen wir vor dem Produkt.

Nicht ohne Stolz denke ich.

Definitiv. Es sind ganz, ganz tolle Sachen. Also die habe ich jetzt nicht kreiert, aber es waren meine Ideen. (…)

Ein kleiner Themensprung noch zur Musik, ich komm nicht ganz drumherum. Im Oktober diesen Jahres erscheint ein neues Album, der Titel soll heißen „Nochmal!“ mit Florian Silbereisen. Da haben sich 2 gesucht und gefunden, oder?

Ja. Ich meine, das war ja wirklich der absolute Zufall, dass unsere erste Single „Sie sagte doch, sie liebt mich“ wie eine Bombe einschlug. Und das dann ein Album daraus wird, das war nicht in der Planung (Anmerkung d. Red: „Das Album“). Als das dann kam, wurde es ein Riesenerfolg: Nummer 1 in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, hat Platin gemacht Wir beide sind selbst erstaunt darüber, aber das Schöne daran ist, dass wir uns wirklich gut verstehen und dass wir uns ergänzen. Ich glaube, das sieht man auch, wenn wir im Fernsehen zusammen auftreten, dass es etwas ist, wo man sagt: Irgendwie matcht das!

Vielen Dank, Thomas Anders und vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.

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