„Wenn wir das nicht tun oder wir das auf einen ewig langen Zeitraum strecken, dann verlieren wir unsere Wettbewerbsfähigkeit – und wenn wir das nicht hinkriegen, haben wir ein Problem.“
Wir haben uns mit Mitglied des Bundestages Dr. Thorsten Rudolph aus Koblenz über seine politische Tätigkeit in Berlin und Koblenz unterhalten und seine politischen Themen und Ziele der SPD für seine Zukunft. Einen Auszug dieses aufschlussreichen Interviews erfahrt ihr hier.
Das komplette Video-Interview könnt ihr euch auch hier anschauen
Du warst noch zu einer Zeit im Aufsichtsrat, als das Thema Great Spartowns of Europe begleitet wurde, nämlich europaweit 11 Städte. In Deutschland gibt es 3 davon: In Baden, Baden, Bad Kissingen und Bad Ems. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Bad Ems mit Bad Kissingen und Baden-Baden zusammen. Da kann man doch stolz drauf sein!
Absolut. Also wir sind ja insgesamt als Region mit dem Limes, dem Welterbe Oberes Mittelrheintal und jetzt auch mit den Great Spartowns of Europe, eine Region, die historisch bedeutsam ist, auch touristisch interessant und attraktiv ist. Darüber, dass es Bad Ems verdient hat, müssen wir nicht drüber reden.
Ich kenne Dr. Thorsten Rudolph viele Jahre und konnte mir nicht vorstellen, dass er nur im Ministerium hinter einem Schreibtisch sitzt, sondern, dass er aktiv sein muss. War das der Grund, weshalb du dann aus Mainz nach Berlin gewechselt bist, sprich in die aktive Politik?Ja, in der Bundespolitik werden die großen Entscheidungen für unser Land getroffen. Das ist, wenn man politisch interessiert ist, Political Animal, Polit-Junkie ist, dann ist das das, was einen interessiert. Detlef Pilger hat aus persönlichen Gründen nach 2 Wahlperioden aufgehört und hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich brauchte da wenig Bedenkzeit. Ich bin da gerne in den Wahlkampf gegangen und habe mich gefreut, dass es auch geklappt hat. Ich habe große Freude an der Arbeit.
Eine Frage gestattest du mir über die aktuelle Situation der SPD? Wir sind jetzt in den Haushaltsberatungen, es geht auf das Ende des Jahres zu. Der Wahlkampf geht eigentlich schon richtig los: Die CDU hat ihren Kandidaten aufgestellt, wenn er dann von der Partei auch bestätigt wird von der Basis. Der aktuelle Zustand der SPD war schon mal besser, oder?
Ja, die Lage ist nicht einfach. Da muss man nicht drum herum reden. Andererseits ist diese Regierung für 4 Jahre gewählt und sie ist die größte Regierungspartei. Und die hat eine Verantwortung, muss dieser Verantwortung auch gerecht werden und natürlich steigt der Druck insgesamt in Berlin bei allen Parteien, auch bei der SPD. Wir sind jetzt ein Jahr vor der Bundestagswahl. Das ist nur natürlich. Wir hatten jetzt gerade Fraktionsklausur gehabt und als SPD Bundestagsfraktion erlebe ich eine hohe Geschlossenheit und eine hohe Disziplin und wir haben da noch viel vor. Ich bin da auch ganz zuversichtlich, dass wir uns da auch wieder rausarbeiten und dass es dann in einem Jahr hoffentlich deutlich besser aussieht.
Stichwort „Ihr habt noch viel vor“. Wie sind denn die Zukunftsvisionen von Thorsten Rudolph, aber auch von der SPD?
Es ist nicht allzu weit auszuholen, aber ich glaube, Punkte, die einfach extrem wichtig sind, sind beispielsweise Zukunftsinvestitionen. Ich glaube, da wird es auch von Seiten der SPD in diesem Wahlkampf darum gehen, das haben wir auch bei der Europameisterschaft erlebt, wo wir viele Gäste im Land hatten und die Deutsche Bahn erleben durften. Wir haben ein Problem: Wir müssen massiv investieren in Straße und Schiene, in die Digitalisierung, in die Klimawende, den Ausbau der Netze, in die erneuerbaren Energien, in die Wasserstoff Infrastruktur etc. Wir haben einen riesigen Investitionsbedarf und wir müssen das tun, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes zu erhalten, damit wir ein reiches, wohlhabendes, führendes Industrieland bleiben. Und wenn wir das nicht tun oder wir das auf einen ewig langen Zeitraum strecken, dann verlieren wir unsere Wettbewerbsfähigkeit – und wenn wir das nicht hinkriegen, haben wir ein Problem! Deswegen ist das ein Punkt, der mir besonders wichtig ist. Neben vielen anderen Punkten: Wir brauchen eine sichere Rente, eine Politik für die kleinen und mittleren Einkommen, für die breite Masse derer, die jeden Tag zur Arbeit gehen, ihre Kinder erziehen. Wir brauchen innere Sicherheit, äußere Sicherheit. Wir müssen die Bundeswehr stärken, gerade hier in Koblenz als zweitgrößter Bundeswehrstandort und natürlich soziale Sicherheit. Das sind unsere Punkte, und das sind die wichtigen Punkte aus meiner Sicht.
Vielen Dank, Dr. Thorsten Rudolph, und vielen Dank Frank Ackermann, der das Interview in unserem Auftrag führte.
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