„Mir macht es Freude, direkt mitzubekommen, was sich verändert, wenn Entscheidungen getroffen werden oder auch nicht getroffen werden.“

Wir haben Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, David Langner, persönlich getroffen und uns mit ihm unter anderem über seine politischen Anfänge, die Wahl seiner Partei und die Arbeit in der Kommunalpolitik, aber auch über aktuelle Krisen, Erfolge und Ziele gesprochen.

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Wann wurde aus David Langner ein politisch engagierter Mensch?

Da gab es gar kein spezielles Datum. Meine Familie und speziell meine Eltern waren immer sehr politisch interessiert. Man schaute Nachrichten, man las Zeitungen, Internet gab es damals ja noch nicht. Politik hat immer eine Rolle gespielt in der Familie. Es wurde darüber diskutiert. Und das hat mich dazu bewogen, mich selber auch politisch zu engagieren, beziehungsweise erstmal mich zu interessieren. Meine Mitgliedschaft in der SPD ist dadurch entstanden, dass ich gesagt habe, dass ich meine Partei einmal von innen kennenlernen wollte.

Was macht dir im Moment im Welt- oder europäischen Geschehen die meisten Sorgen?

Ich glaube, das ist für uns alle der Krieg in der Ukraine, die Weltlage, die doch sehr komplex geworden ist. Ich bin ja auch groß geworden in einer Zeit, in den neunziger Jahren, wo man davon ausgegangen ist, dass wir den Weltfrieden ermöglichen können. Der Zusammenbruch des Ostblocks, das Ende des Kalten Krieges war ja verbunden mit der Hoffnung auf eine friedliche Welt. Und man sieht, wie viele Konfliktherde in der Folge schon entstanden sind, die auch bis nach Europa getragen werden. Wir wissen alle nicht so genau, welche Risiken sich da noch verbergen. Die Aufrüstung der Bundeswehr ist ein Zeichen, dass wir sehen, wir müssen auch wieder viel für die Verteidigung tun. Und das ist etwas, was mich – und viele andere Menschen natürlich – sehr beschäftigt.

Ist der Reiz der Kommunalpolitik der, dass man eben nicht in dem Glaskasten sitzt, sondern sehr nah an den Menschen dran sein kann?

Definitiv. Man bekommt ja doch sehr rasch Rückmeldung. Man geht einkaufen, man ist in der Stadt unterwegs, und dann trifft man auf Menschen und wenn die einem das Gefühl geben, da läuft etwas gehörig schief, dann merke ich das sehr schnell und die Wirkung was wir entscheiden, ist sehr unmittelbar. Von daher ist das für mich sehr gut. Mir macht es Freude, direkt mitzubekommen, was sich verändert, wenn Entscheidungen getroffen werden oder auch nicht getroffen werden.

Wenn man Ämter übernimmt, übernimmt man auch gewisse Altlasten, und nimmt sich vor, gewisse Altlasten zu beseitigen oder Dinge zu verändern. Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben, was du verändern konntest?

Also ich glaube, wir sind in der Verkehrspolitik in Koblenz ein großes Stück vorangekommen. Wir haben eine andere Richtung eingeschlagen, die Koveb gegründet., die erste eigene städtische Verkehrsgesellschaft mit den Busverkehren. Wir haben das Thema Fahrrad auf neue Räder gestellt und haben dort den Ausbau erheblich vorangetrieben. Und werden das auch in der Zukunft tun. Das sind zwei Themen, die in der Stadt doch glaube ich sehr intensiv, in den bald 5 Jahren meiner Amtszeit Schwerpunkte waren.

Der Blick auf das Jahr 2023. Worauf dürfen sich die Bürger besonders freuen?

Sicherlich auch wieder auf viele schöne Veranstaltungen. Wir haben ja im letzten Jahr bewiesen, dass Koblenz für Gäste so attraktiv gewesen ist wie noch nie. Auch nicht in den BUGA Jahren. All das haben wir wieder getoppt. Nach der Pandemie ist das ein richtig tolles und stolzes Ergebnis., dass wir an die Übernachtungszahlen von 2019 anknüpfen und sogar ausbauen konnten. Insofern wird unglaublich viel Leben auch in diesem Jahr wieder in der Stadt sein…(…)

Vielen Dank, David Langner und vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.

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