„Jede Textzeile ist geprägt von Herzenergie“

Wir haben Musikerin Ella Endlich im Rahmen ihres Besuchs im Löhr Center in Koblenz getroffen und uns unter anderem mit ihr über ihren musikalischen Werdegang und ihr neues Album für das sie aktuell auf Promo-Tour ist, unterhalten.

Endlich sind Sie bei uns! Sie haben ja eine verdammt lange Karriere hinter sich. Gehen wir mal ein bisschen zurück – ins Jahr 2009. „Küss mich, halt mich, lieb mich“ – Die deutschsprachige Interpretation von „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“. Wie kam es zu diesem Titel und der Idee?

2009 haben die sieben Erben von Karel Svoboda sich entschieden doch die Rechte frei zu geben für eine neue Vertonung. Sie wurden ganz oft angefragt und wollten das erst nicht.  Und dann hat Marc Hiller einen ganz tollen Text geschrieben, der hieß: „Küss mich, halt mich, lieb mich“ und wir waren privat verbandelt miteinander. Ich kannte natürlich auch schon viele Leute aus dem Geschäft. Und dann haben sie gesagt : Naja, du mit deiner Theaterausbildung und mit den Möglichkeiten, die du hast ist das eigentlich doch total toll verkörpert. Und ich war eh schon auf der Reise zur deutschen Sprache, habe begonnen zu texten und dachte: Wow, das klingt ja toll eine Melodie meiner Kindheit. Warum nicht? Und dass es letztens Endes so Erfolg hat und in einer Fernsehsendung wie das „Adventsfest der 100.000 Lichter“ bei der ARD so aufgeht dieser ganze Plan. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.

Ein Riesenerfolg. Bayrische Theaterakademie waren Sie glaube ich, oder? Schon eine Weile her…

Ja, ich war da 4 ½ Jahre auf der Akademie Tanz Gesang und Schauspieltheaterwissenschaften, Kompositionen, Fechten, Ballett, Afro Dance – ein sehr sehr breites Spektrum aus dem man sich dann nach zwei Jahren rauspicken konnte in welche Richtung möchte ich eigentlich gehen und  für mich stand ganz klar der Gesang im Vordergrund. . .

Es hilft unglaublich dem späteren professionellen Ansatz wenn man eine so fundierte Ausbildung hat.

Auch fürs Leben würde ich sagen. Also ich merke das, wenn ich in den Raum komme, sowas wie Sprecherziehung tut ab und zu gut, die Verbindung zwischen Körper und Stimme ist ganz wichtig. So ganz viele kleine Details die mich ganz viel gelehrt haben.

Kommen wir ein Stück weiter in die Gegenwart.: Ihr eigenes Label „Unendlich Musik“ …

Es ist alles noch sehr frisch und sehr aufregend für mich. Also ich habe mich wirklich getraut einen großen Schritt zu gehen. Ich war seit meinem 14. Lebensjahr in Plattenverträgen, habe ein bisschen fremd bestimmter Musik gemacht, immer mit Elan, immer mit Freude, aber in den Inhalten nicht so scharf und so in der Kontur wie ich mir das selbst vorgestellt hatte und war auch in der Entwicklung noch nicht so weit. Heute ist das ein bisschen anders. Ich habe ganz viel kennen gelernt – auf der Bühne hinter der Bühne – verstehe die verschiedenen Gewerke und kann heute sagen ich möchte gerne mein eigenes Label gründen. Das heißt „Unendlich Musik“ und möchte mir da die Produzenten raussuchen, die mit mir die Musik  schreiben und fühlen mit der ich in die Zukunft gehen möchte. Jede Textzeile ist geprägt von Herzenergie – und das merke ich live auf der Bühne. Das Album „Im Vertrauen“ ist seit zwei Monaten draußen und es ist unglaublich was damit passiert, was es bei den Menschen auslöst und was da zurückkommt.

Vielen Dank, Ella Endlich, vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.