„Ich werde solche Ruhestandsbezüge nicht erhalten als Oberbürgermeister seitens des Landes“
Das Magazin NEXT hat den neu gewählten Oberbürgermeister von Koblenz persönlich getroffen und Moderator Dirk Crecelius hat ihm Fragen gestellt zu seinen Plänen im neuen Amt und wie er zu der aktuellen Situation des amtierenden Oberbürgermeisters Hofmann-Göttig steht.
Herr Langner, herzlichen Glückwunsch noch. Wir wünschen Ihnen viel Kraft, Ausdauer und Erfolg für das sicher nicht einfache Amt. Sie sind der jüngste Oberbürgermeister überhaupt in der Geschichte der Stadt Koblenz. Sehen Sie darin einen Vorteil für sich oder für das Amt?
Naja, ich glaube Willi Hörter hatte ein ähnliches Alter wie ich. Meine Amtszeit beginnt ja erst im Mai nächsten Jahres. Da bin ich schon im 43. Lebensjahr und werde dann 43 im September. Vorteile… ich glaube die Bürgerinnen und Bürger haben schon einen Vorteil darin gesehen. Weil oftmals gesagt wurde der hat eine gewisse Perspektive, der muss sich in 8 Jahren nochmal im Votum stellen, der kann Projekte auch langfristiger angehen und das ist etwas was offensichtlich bei dem ein oder anderen dazu noch zu der Wahlentscheidung geführt hat. Aber die Frage des Alters, glaube ich, kann positiv und negativ ausgelegt werden.
Wir haben nachgerechnet. Drei Mal könnten Sie zum Oberbürgermeister antreten. Ist das so Ihr Ziel?
Na ich glaube schon, dass ich erstmal die 8 Jahre gut arbeiten will. Und dann werden die Wählerinnen und Wähler zu entscheiden haben, ob ich weiter Oberbürgermeister werde. Das ist ja das Gute, dass wir in einer Demokratie leben und das kein Automatismus ist. Aber ich habe mir jetzt diese Aufgabe vorgenommen und ich möchte sie gut machen. Ich habe mir viel vorgenommen und insofern muss man dann sehen, wie es dann aussieht, wie weit wir gekommen sind.
Sie haben angesprochen, es ist noch fast ein halbes Jahr bis Sie in Amt und Würden sind. Was haben Sie sich vorgenommen für die ersten 100 Tage?
Ja, also das sind die Themen, die auch im Wahlkampf eine Rolle gespielt haben. Zum Beispiel das Thema Wohnungsraum anzugehen, das wird man natürlich nicht in 100 Tagen schaffen, aber wir müssen die ersten Schritte dann auch machen, weil es, glaube ich, ein sehr drängendes Problem ist für die Stadt Koblenz bezahlbaren Wohnraum überhaupt zu schaffen. Wir sind ja eine wachsende Stadt, wir haben uns aber lange darauf eingestellt, dass wir eine schrumpfende Stadt sind. Deswegen gilt es jetzt eben Konversionsflächen, aber auch Neubaugebiete auszuweisen. Und natürlich auch zu schauen, dass Koblenzer Wohnbau, also die stadteigene Wohnbaugesellschaften, aber auch Wohnungsbaugenossenschaften eben im sozialen Wohnungsbau entsprechend tätig werden können. Das ist ein wesentlicher Punkt.
Herr Langner, derzeit beschäftigt die Koblenzer Bürger, wie mit dem derzeitigen Oberbürgermeister Prof Hofmann Göttig umgegangen wird. Wie sehen sie die Situation und auch die Schlacht, die auch aus Mitgliedern ihrer SPD Fraktion geführt wird?
Naja ich glaube, er hat sich ja dafür entschuldigt. Die Aussagen die er dort in der Vergangenheit getroffen hat bezüglich seines Einkommens waren missverständlich, die waren ungünstig, auch in meinen Augen. Das hat er auch selber so gesehen und dafür hat er sich entschuldigt. Ich denke er hat große Leistung für die Stadt, auch fürs Land als Staatssekretär gebracht, und insofern denke ich sollte man das an dieser Stelle dann einfach mal so stehen lassen. Ich habe selber für mich ja da gesagt, ich werde solche Ruhestandsbezüge nicht erhalten als Oberbürgermeister seitens des Landes und ich habe auch aus dieser Debatte jetzt für mich ganz klar den Schluss gezogen, dass ich sage, auch Nebeneinkünfte, durch Mandate die ich als Oberbürgermeister wahrnehme, werde ich offen legen. Der Mainzer Oberbürgermeister tut das schon, das kann man im Internet abrufen und das ist etwas was ich auch entsprechend vorhabe.
Vielen Dank, David Langner, vielen Dank Dirk Crecelius, der das Interview in unserem Auftrag moderierte.