Wir haben die Mitglieder der Koblenzer Blues-Band Blueside live getroffen und einiges über ihre Anfänge, ihre neue Platte und ihre zukünftigen Pläne erfahren.

Blueside gibt es nun schon seit 12 Jahren, also seit 2005. Wie waren die Anfänge für euch?

Dirk: Blueside hat angefangen als reines Sideprojekt von mir. Also ich wollte eigentlich nur noch eine Band zu meiner bestehenden Band Mojo Tool dabei haben und wir haben angefangen zu sagen, dass es ein Konzept ist, in dem wir mehr jammen. Also wir sind drei Leute und holen uns immer Leute dazu, Gäste die andere Instrumente spielen wie zum Beispiel Blues Harp oder Saxofon oder auch mal einen anderen Gitarristen und wollen immer so einen Umlauf haben und das ganz offen halten, keine richtigen Songstrukturen sondern eben mehr jammen. Das ist dann aber so gut gelaufen, dass die Band immer bekannter geworden ist. Dann fingen wir an eigene Songs zu schreiben, dann hat alles Struktur bekommen und über die 12 Jahre die es uns jetzt gibt, hat dann auch schon mal die Besetzung gewechselt. Und jetzt sind wir auf einem ganz anderen Stand als früher.

Was hat sich bei Blueside von der Gründung bis heute noch verändert?

Alex: Ich denke einiges. Am Anfang war es ein Jam-Projekt. Als ich vor 7 Jahren eingestiegen bin, gab´s bereits erste Songs, die erste Demo CD, die ist heute vergriffen. Es gab bereits den zweiten Schlagzeuger, der dort gespielt hatte, ich bin jetzt der dritte. Und auch der einzige geblieben. Die Bandbesetzung hat sich ständig verändert. Ich konnte meinen guten alten Freund, mit dem ich seit 20 Jahren Musik mache, den Mätthi (Matthias) Wendels, konnte ich dazu holen und auf einmal waren wir dann zu viert. Dann kam noch der Gerd Stein dazu. Die Einflüsse seines Gitarren-Spiels sind zum Beispiel erheblich. Die Songs werden gemeinsam geschrieben. Also es hat sich einiges getan und wir sind eigentlich weg von dem Covern, was für Blues ja typisch ist und nicht immer gern gehört. Es kann sehr langweilig sein, immer dieselben 20 Songs zu covern.

Ihr kommt ja aus Koblenz. Tretet ihr mehr in der Region auf oder eher außerhalb?

Mätthi: Fifty-fifty würde ich sagen. Also wir treten selbstverständlich gerne in unserer Heimat auf, sind aber überregional bekannt. Wir würden gerne viele Festivals auch außerhalb spielen, auch vielleicht außerhalb von Hessen oder Nordrhein-Westfalen, oder außerhalb Deutschlands. Aber wir sind auf einem guten Weg.

Ihr spielt klassischen Blues-Rock der es in sich hat, gepaart mit Chicago Blues. Wo liegen da die großen Unterschiede dieser Genres?

Dirk: Also wir haben angefangen als Puro Blues Band da könnte man dann den Genre Chicago Blues hinzuschreiben. Und das eben der reine Blues mal wieder angefangen hat in den 50er 40er Jahren so ungefähr durch die Großstadt Chicago, dann kam der verzerrte Sound und dann war eine ganz klassische Besetzung , Gesang Gitarre Bass Schlagzeug meistens war auch noch ein Blues Harp dabei. Und so haben wir auch angefangen mit einem ganz traditionellen Sound. Und heute sind unsere eigenen Songs eher in der Richtung von Rock mit einem bluesigen Einschlag. Deswegen sind wir heute mehr beim Bluesrock. Also bei unserem neuen Album sind zum Beispiel Titel drauf die vom Stil her einen Anfang haben wie ein Blues Stück, dann aber in ein Rock-Stück übergehen und das Solo wiederum ist dann ein Slide, was typisch ist für Blues aber das Kernstück ist dann Rockmusik. Da haben wir uns drauf zubewegt und jetzt sind wir an dem Punkt wo wir sagen können dass wir ausschließlich Bluesrock spielen.

Was gibt es über euer neues Album “Thanks For Nothing“  zu sagen?

Gerd: Ja wir sind ganz stolz drauf. Die ist vorletzte Woche rausgekommen und was man dazu sagen muss, es ist nicht nur eine CD sondern wir warten noch auf die Vinyl Platten, weil ganz viele Fans mögen mittlerweile ja Vinyl kaufen. Das ist ´ne sehr schöne Platte, ich durfte bei der Vorläufer -Platte schon mitspielen als Gast und jetzt bin ich als Mitglied dabei und habe auch zwei Songs selber zu gesteuert.

Mätthi: Wir decken quasi den kompletten Rock ab. Insgesamt sind wir auch etwas experimenteller geworden was die Songs angeht. Es macht uns großen Spaß sie zu spielen und sie selber dann ab und zu zu hören.

Am 5. November spielt ihr im Café Hahn zum dortigen Bluesbrunch. Was erwartet die Besucher?

Dirk: Das wird auch ein Programm sein wo wir etwas unplugged spielen werden und wo wir eben in gewohnter Form auftreten. Den Besucher wird ´ne schöne Mischung von Blues aus eigener Feder erwarten. Und wir werden auch mal einen Klassiker einstreuen damit die Leute was zum Mitsingen haben.

Alex: Vor allem ist es die offizielle Release Party von unserer  neuen Scheibe, die wir da vorstellen. Dann wird auch die Vinyl-Platte aus der Pressung sein. Und wir wissen von vielen Leuten, dass sie sich auf die schöne alte Vinyl-Scheibe freuen.

Danke für eure Zeit und das interessante Interview!