Der Regen trommelt auf den schottischen See, schluckt das Licht des langen Sommertages und lässt die Pfützen brodeln. Hinter den Fenstern der wenigen Ferienhütten bleibt kaum etwas zu tun, als die Nachbarn zu beobachten. Während die Stunden fast unmerklich vergehen, formen die Urlaubsgäste aus flüchtigen Eindrücken ihr Urteil. Über die Mutter, die bei Tagesanbruch in ein paar kostbare Stunden Einsamkeit flüchtet. Den Jungen, der den windgepeitschten See seinen nervtötenden Eltern vorzieht. Und vor allem über diese eine Familie mit dem komischen Nachnamen, die hier einfach nicht hingehört.

In ihrem eindringlichen Roman gelingt es der Autorin mit wenigen Worten Großes auszudrücken, Momentaufnahmen der agierenden Personen einzufangen und dabei zugleich politische und gesellschaftliche Themen Großbritanniens klug aufzugreifen. Eine empfehlenswerte Lektüre, die mitnimmt, aufwühlt und das eigene Kopfkino ins Laufen bringt – perfekt für regnerische Sommertage.

Zum Buch

Sommerwasser
Sarah Moss (Autorin)
Nicole Seifert (Übersetzerin)
Unionsverlag
ISBN 978-3293006096
Harcover, 192 Seiten
24 Euro