Der Check vor der Bundestagswahl am 26. September 2021
Wie funktioniert die Wahl?
In Deutschland muss es keine bestimmte Anzahl von Wählern geben. Eine Wahl ist hier auch gültig, wenn nur wenige Menschen wählen gehen. Damit die Entscheidung jedoch am Ende möglichst im Sinne vieler Bundesbürger getroffen wird, ist eine rege Wahlbeteiligung wichtig! Diese kann entweder im Wahllokal oder per Brief erfolgen. Eine Online-Wahl ist nicht möglich. Die Wahl beginnt am 26. September um 8:00 Uhr und endet um 18:00 Uhr. Dann schließen die Wahllokale. Wählen darf hierzulande jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, die deutsche Staatsbürgerschaft hat, seit mindestens drei Monaten in Deutschland wohnt und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen ist. Alle Wahlberechtigte, die in ein Wählerverzeichnis eingetragen sind, können ihr Wahlrecht ohne Vorliegen eines besonderen Grundes durch Briefwahl ausüben. Dies ist auch möglich, wenn sie sich vorübergehend im Ausland befinden. Dazu müssen sie nur bei der Gemeinde des Hauptwohnortes einen Wahlschein beantragen. Mit einem Wahlschein kann man alternativ außerdem in einem beliebigen anderen Wahlbezirk dieses Wahlkreises wählen.
Was wird gewählt?
Mit der Erst-Stimme könnt ihr einen Bewerber von eurem Wahl-Kreis direkt in den Bundestag wählen. Dort kommen jedoch nur Parteien rein, die mehr als 5 Prozent von den Zweit-Stimmen haben.
Die Erst-Stimme steht auf dem Stimm-Zettel auf der linken Hälfte. Die Zweit-Stimme, mit der eine Partei gewählt wird, auf der rechten. Wenn eine Partei viele Zweit-Stimmen bekommt, dann hat sie mehr Abgeordnete im Bundestag, also mehr Sitze. Unter der Partei stehen die Namen der ersten Bewerber für diese Partei.
Wen kann ich wählen?
Viele wissen – auch bis vor kurz der Bundestagswahl – nicht genau, wen sie eigentlich wählen sollen. Um seine Entscheidung jedoch richtig treffen zu können, ist es ratsam, sich vorher mit den Programmen der Parteien und mit den Kandidaten selbst auseinanderzusetzen. Immerhin geht es darum, dass unsere Anliegen im Land vertreten werden sollen. Dafür ist eine Demokratie da – und niemand sollte daher seine Chance vertun, indem er seine Stimme ungültig macht oder an die „falsche“ Partei vergibt.
Alle Wahlprogramme für die Bundestagswahl 2021 gibt es auf www.bundestagswahl-2021.de nachzulesen. Auch der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, den es seit 2002 gibt, hat sich als Entscheidungshilfe etabliert. Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl wird am 2. September aufwww.bpb.de/politik/Wahlen/wahl-o-mat veröffentlicht.
Der Wahl-O-Mat ist ein Frage-und-Antwort-Tool, das zeigt, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht. 38 Thesen können mit “stimme zu”, “stimme nicht zu”, “neutral” oder “These überspringen” beantwortet werden – alle zur Wahl zugelassenen Parteien können sich am Wahl-O-Mat beteiligen. Auf diese Weise können die Nutzerinnen und Nutzer die eigenen Antworten mit denen der Parteien abgleichen. Der Wahl-O-Mat errechnet daraufhin den Grad der persönlichen Übereinstimmung mit den ausgewählten Parteien. Zudem gibt es dort unter dem jeweiligen Parteilogo ein Kurzprofil der Parteien. Über den Link “Mehr Infos zur Partei” findet ihr auch ein umfassenderes Parteienprofil des Angebots (www.wer-steht-zur-wahl.de.) Auch ein direkter Parteienvergleich ist hier möglich.
Tipp: Für iPhone und Android gibt es das populäre Wahltool der bpb auch als App.
Wahlen als Grundpfeiler der Demokratie
Das politische System in Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie, die auch als “Kanzlerdemokratie” bezeichnet wird, weil die Regierungschefin hier eine herausgehobene Stellung innehat. Deutschland ist jedoch keine präsidentielle Demokratie wie die USA oder Frankreich, wo der Präsident direkt vom Volk gewählt wird. Die Kanzlerin wird durch die in Parteien organisierten und alle vier Jahre gewählten Bundestagsabgeordneten bestimmt, wobei zumeist die stärkste im Bundestag vertretene Partei den Regierungschef stellt. Mit dem politischen System der USA vergleichbar, ist die föderale Struktur Deutschlands. Das heißt, dass die Bundesländer viele Dinge selbst regeln können. Über den Bundesrat üben sie auch einen großen Einfluss auf die Politik der Bundesregierung aus.
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