Ein VWA-Absolvent gewährt Einblick in seinen persönlichen Weg.
30 Jahre ist es her, dass Michael Rünz, Jahrgang 1972, „Mittelrheiner“ wurde. Frisch und erfolgreich aus dem Abitur kommend, spielte dabei allerdings der Zufall bei dem Cochemer eine wesentliche Rolle.
Rünz hatte sich – wie es damals nicht selten vorkam – vom Dienst bei der Bundeswehr „ausmustern“ lassen. Die so gewonnene Zeit sollte der Turbo für seine Berufsausbildung werden. Das hatte er so für sich entschieden, weil ein Studienplatz auf die Schnelle nicht zu ergattern war.
Also schaute er sich nach einer Lehrstelle um. Bei Scania bekam er alsbald den Zuschlag und einen Vertrag – einen Außenhandelskaufmann wollte man dort aus dem Sohn eines Konditiormeisters machen.
Der hatte aber die Warteschleife genutzt und nach weiteren Gelegenheiten gefahndet. Las in der Zeitung vom „Mittelrhein“-Modell, bei dem man parallel zur Berufsausbildung Abschlüsse als Betriebswirt/-in (VWA) und IHK-zertifizierter Fremdsprachenkorrespondent erwerben kann.
Rünz fand diese Offerte, gleich drei Referenzen für die Karriere zu haben, smart. „Schon die Kombination aus Studium und Berufsausbildung war cool. Umso mehr reizte der Fremdsprachenkorrespondent für Englisch. Ich wollte schon immer in die weite Welt, auch im Berufsleben.“ Daher rührte wohl, dass der junge Michael auch eine Zeitlang felsenfest glaubte, dereinst ein Hotelmanager zu sein.
Mitten in diesen Selbstfindungsprozess flatterte eine Einladung der Koblenzer Firma Deloro für ein Vorstellungsgespräch. „Kann ja nicht schaden“, dachte er sich und sprach – den Vertrag mit Scania in der Tasche – deshalb voller Selbstbewusstsein vor. Breitete sein frisch erworbenes Wissen zum „Mittelrhein“-Modell aus. Das kannte man bei Deloro noch nicht.
Offensichtlich aber wusste Rünz sich und diese rheinland-pfälzische Berufsausbildungs-Spezialität erfolgreich zu präsentieren. Man ging sogar so weit, selbst die Kosten dieses, seines Sonderwegs zu übernehmen. „Ich hätte aber auch ohne diese Zusage bei Deloro angefangen“, erinnert sich der gebürtige Bonner.
Das Ende vom Lied: Michael Rünz gab Scania einen Korb, wurde der erste Deloro-Azubi, der diesen dreifachen (Bildungs)Sprung wagte – und erfolgreich absolvierte.
„Meine Erwartungshaltung wurde in den drei Jahren voll und ganz bestätigt“, erinnert sich Rünz, der inzwischen CEO bei Deloro ist.
Michael Rünz ist seit April 2016 CEO der Deloro-Gruppe und war maßgeblich an der Übernahme der Deloro durch Madison Industries von Kennametal Inc. zum 1.12. 2015 beteiligt.
Vor seiner derzeitigen Position war Rünz mit verschiedenen Aufgaben in Verkaufsleitung und Geschäftsführung bei Kennametal in Europa betraut.
Bevor er durch einen erfolgreichen Verkauf der Deloro Stellite zu Kennametal kam, war Michael Rünz Geschäftsführer verschiedener Deloro Stellite-Gesellschaften in Deutschland, Italien, Frankreich und Indien.
Neben seiner Aufgabe als CEO der Deloro-Gruppe ist Michael Rünz Vorstandsmitglied des Europäischen Feingussverbandes sowie aktives Beitragsmitglied im „VEM.Die Arbeitgeber e. V.“
Infos unter www.vwa-koblenz.de
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