Der Corona-Virus hat, wie überall, auch den Terminplan der 1. Volleyball-Bundesliga der Frauen mächtig durcheinander gewirbelt und dabei den Aufsteiger und Neuling VC Neuwied 77 besonders hart getroffen. Gleich dreimal mussten die Schützlinge von Trainer Dirk Groß die Spielzeit unterbrechen. Das hatte zur Folge: Spielausfälle und Verlegungen. In dieser schwierigen Situation zeigte sich, dass alle Mannschaften in der Liga, gemeinsam mit der Organisation der VBL (Deutsche Volleyball-Liga), eng zusammen stehen und Lösungen finden. So kam es zu einer Konstellation, die so manchem Fußball-Erstligisten die Schweißperlen auf die Stirn treiben würde. Da die Schulturnhalle im Rhein-Wied-Gymnasium unter der Woche trotzt großartiger Unterstützung der Verwaltung für einige Heimspiele nicht zur Verfügung stand, halfen der mehrmalige Deutsche Meister SSC Palmberg Schwerin und der SC Potsdam aus. Die beiden etablierten Vereine „übernahmen“ die Neuwieder Heimspiele und die Liga-Lehrlinge um Kapitänin Sarah Kamarah sahen sich einer ganz besonderen Herausforderung ausgesetzt: vier Spiele in sieben Tagen gegen Spitzenteams der Volleyball-Szene.

Bereits nach der ersten Begegnung gegen das mit Nationalspielerinnen gespickte Team von Trainer Felix Koslowski war Neuwieds Maike Henning voll des Lobes über die Hilfen der Gastgeberinnen: „ Großartig wie sich Palmberg um uns gekümmert hat.“ Am Netz allerdings nahmen diese keine Rücksicht mehr auf den Aufsteiger vom Mittelrhein. Die erste Partie endete zwar standesgemäß mit 3:0(25:17, 25:16, 25:19), was aber nicht nur Dirk Groß äußerst positiv analysierte: „ Zuerst einmal ist es uns gelungen, die negativen Eindrücke aus der Partie in Aachen vergessen zu machen. Die Mädels haben sich auch hier von Minute zu Minute gesteigert.“

25:15 führte der Favorit in der zweiten Begegnung am folgenden Mittwoch, praktisch dem „Heimspiel“ der Neuwiederinnen, und es sah nach dem gleichen Verlauf wie zuvor aus. Doch hatten sich die Deichstadtvolleys vorgenommen, die 20er Marke zu knacken. Dies gelang ihnen in Satz zwei in bemerkenswerter Art und Weise. Kämpferisch und spielerisch konnten sie einen Zahn zulegen. Doch damit nicht genug. Verwundert rieben sich die 650 einheimischen Fans die Augen, als Neuwied in Durchgang drei mächtig aufdrehte, lange in Führung (8:4, 11:8, 16:14, 21:19)lag und an einem Satzgewinn knabberte. Erst in der Satzverlängerung  rettete sich Schwerin, nachdem  die routinierten, international erfahrenen Mädels aus dem Nordosten des Landes, zwei Satzbälle des VCN abwehren konnten, mit 30:28(!). Dicke Komplimente von allen Seiten nahmen die „Lehrlinge“ mit nach Potsdam, auf die zweite Station ihrer Tour. Die Ergebnisse von dort lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

Die letzten Termine der Deichstadtvolleys bis zum Ende der Hauptrunde

Mittwoch, 02.03.2022   Bei Rote Raben Vilsbiburg  (Ballsporthalle)

Samstag,  12.03.2022    beim Dresdner SC  (Margon-Arena)

Mittwoch, 16.03.2022   beim VC Wiesbaden (Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)

Samstag, 19.03.2022     19.00 Uhr letztes HEIMSPIEL !

                                          VC Neuwied 77 : Schwarz-Weiß Erfurt (Sporthalle des RWG)



Bildrechte           VC Neuwied 77, Jörg Niebergall