Finanzielle Abhängigkeit für Frauen noch immer ein Thema

Trotz zahlreicher Entwicklungen in Sachen Gleichberechtigung bestehen weiterhin große Unterschiede bei der Bezahlung von Frauen und Männern. Die heutigen Gehaltsdifferenzen haben dabei deutliche Auswirkungen auf die spätere Rente. Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern, der sogenannte Gender Pension Gap, liegt laut Statistischem Bundesamt bei rund 30 % (Stand: 2022). Laut einer Umfrage des Umfrageinstitut YouGov über die gleichberechtigte Altersvorsorge sorgen 56 % (!) der Bundesbürgerinnen nicht für das Alter vor.

Eine erschreckende Zahl, wenn man es näher betrachtet. Doch liegen die Gründe dafür oft eben schon beim Einkommen: Die Hälfte aller Studienteilnehmerinnen ohne Altersvorsorge hat schlicht kein Geld übrig. Unter den teilnehmenden Frauen in Deutschland sind somit nur 65 % finanziell unabhängig, während sich nur 29 % der Studienteilnehmerinnen als finanziell abhängig bezeichnen. Dabei kann nur ein umfassendes Wissen von Frauen über Finanzen etwas gegen die auch heute noch herrschenden, großen finanziellen Unterschiede zwischen Frauen und Männern entgegenwirken.

Wenn auch Studien zufolge Männer und Frauen selbst keine Unterschiede beim Umgang mit Geld machen und für die Mehrheit Finanzen keine Geschlechterfrage (mehr) ist, gibt fast die Hälfte der Frauen an, dass eine Trennungdes Partners negative Auswirkungen auf ihre Altersvorsorge hätte.

So gelingt die finanzielle Unabhängigkeit

Insbesondere für die Altersvorsorge ist es wichtig, je früher man anfängt, desto besser. So geben die meisten Anlegerinnen als Grund für ihre Investments bereits die Finanzierung ihres Ruhestands an.

Besondere Chancen kann dabei das Investieren am Kapitalmarkt bieten. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die Frauen den Einstieg in die Welt des Sparens und Investierens erleichtern können. Beim Vermögensaufbau gelingt es Risiken entgegenzuwirken, wie zum Beispiel Altersarmut oder Verdienstausfälle während der Elternzeit. Auf diese Ungerechtigkeiten lässt sich alleine kaum einwirken – auf eure Geldanlage und euren Vermögensaufbau jedoch schon. Außerdem ergibt sich so die Chance für zahlreiche andere Lebenssituationen selbstbestimmt vorzusorgen: Zum Beispiel für eine plötzliche Berufsunfähigkeit, die Ausbildung der Kinder in Form eines Fondsparplans oder aber eine langfristige Anlage fürs Rentenalter.

Finanzbildung für Frauen ist wichtig

Wertvolle Tipps

Übersicht über die eigenen Finanzen schaffen

Bevor Sparerinnen sich im Detail mit den Anlageformen beschäftigen, sollten sie sich ihre Finanzen genauer ansehen. Die Aufstellung eines privaten Finanzplans kann die Basis für den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit bilden. Dabei sind neben den größeren Posten wie Miete, Versicherungen oder Kosten der Erziehung auch kleinere Ausgaben relevant. Ein Haushaltsbuch kann dabei helfen, eine Übersicht über die Ausgaben zu gewinnen.

Schulden tilgen

Es kann sinnvoll sein, Schulden – beispielsweise aus Ratenkrediten – zunächst zu tilgen. Denn in der Regel sind die Zinsen für Ratenkredite höher als die der Geldanlage. Anders sieht es bei Immobilienkrediten aus. Da Sparende für den Kredit einen Gegenwert erhalten und damit auch fürs Alter vorsorgen, kann dieser Kredit auch neben dem Vermögensaufbau erhalten bleiben.

Geld für Notfälle beiseitelegen

Expertinnen und Experten empfehlen, zwei bis drei Nettogehälter für finanzielle Engpässe zur Seite zu legen. Für die Liquiditätsreserve kann sich ein Tagesgeldkonto anbieten, da dort jederzeit auf das Geld zugegriffen werden kann. Dieses Geld kann dazu dienen, unvorhergesehene Kosten – wie die Reparaturkosten für ein kaputtes Auto – zu decken.

Infos hierzu gibt auch der Finanzblog der Volksbank Rhein Ahr Eifel
https://www.vr-rheinahreifel.de/service/finanzblog.html?fbclid=IwAR1fc2lKACB1MnDst10yMgjAHIJiatSM3-L4a-YSCCkdcfRDCtgtCnBaen4