Neues Spielfachgeschäft in der Koblenzer Innenstadt
Mario Stein und Gerrit Spieß begrüßen mich freudestrahlend und gut gelaunt, während ich die schöne Stein-Wendeltreppe in ihr neues Reich am Friedrich-Ebert-Ring 46 hinabsteige. Das Ambiente des großflächigen Raumes ist prachtvoll. Gemütliche Sitzecken, Holzmöbel und ansprechende Regale laden zum Schmökern, Stöbern – ja und definitiv zum Spielen ein.
Denn das ist das Besondere am Konzept der beiden Spielbegeisterten, studierte Ingenieure und Wahlkoblenzer: Anfassen und Ausprobieren ist ausdrücklich erwünscht. Während es bei anderen Spielfachgeschäften oft heißt: „Bloß nicht auspacken!“ ist das hier gerne gesehen.
„Oft legen die Leute das Spiel wieder weg, wenn sie es noch nicht kennen. Haben sie es aber einmal gespielt, nehmen sie es sich gleich danach mit.“, erfahren wir von den Inhabern. Der Clou: Man bezahlt Platzmiete zum Spielen (nach Staffelpreisen, während der Woche 4 Euro pro Person pro Stunde und am Wochenende sind es 5). Kauft man das Spiel, bekommt man den gezahlten Mietpreis angerechnet. Das Prinzip und die Auswahl vor Ort machen deutlich: Hier werden vor allem komplexere und strategische Brett- und Rollenspiele angeboten. Die Haupt-Zielgruppe sind Spielbegeisterte ab 14 Jahren. Denn der Trend geht deutlich zur gemeinsamen Spielzeit am Tisch, beobachten auch die beiden Inhaber von Spieß Stein Papier.
Spieleempfehlungen
„Die besten Spiele sind die, die man immer wieder spielen kann und dabei jedes Mal etwas Neues erlebt.“, lautet die Antwort auf meine Frage, was denn ihr Lieblingsspiel sei. Außerdem komme das darauf an, wie viel Zeit man habe und wie viele Mitspieler.
„Haben wir viel Zeit, ist unser Highlight zwischen so vielen schönen Spielen, die es gibt, auf jeden Fall das Fantasy-Rollenspiel Das schwarze Auge. Hier erlebt man eine Geschichte. Es findet im Grunde alles nur im Kopf der Spieler statt und das ist das Schöne. Ein sehr emotionales Spielgefühl. Aber auch Die Tavernen im tiefen Thal oder Codenames spielen und empfehlen wir gerne. Codenames ist sogar für ein sehr breites Publikum spielbar, auch schon für den Einstieg mit Kindern ab 10 Jahren.“
Ausgewähltes Sortiment
Im Laden sieht man, dass ein ausgewähltes Sortiment vorhanden ist. Man wird nicht direkt erschlagen von unsagbar vielen Spieletiteln, sondern jedes Spiel wirkt für sich auf den Gast. Besonders ins Auge gefallen ist uns hierbei auch eine Reihe von Holzspielklassikern, die im Westerwald regional produziert werden. Die Spielbretter sind aus Holz und die Figuren dazu aus Glas. Das gibt dem Ganzen ein exklusives Spielgefühl und macht das Spielerlebnis sehr viel haptischer als mit Plastikfiguren. Dazu ist die Qualität der Produkte sehr viel höher und die Langlebigkeit dadurch eher gewährleistet als bei Spielen mit billigen Materialien.
Spielesessions in beeindruckendem Ambiente
Neben dem großen Spiel- und Verkaufsraum, den man direkt betritt, verbirgt sich im hinteren Teil des Ladens auch ein Gewölbekeller, der zu längeren Spielsessions, Spieleabenden und -nachmittagen in atmosphärischem und ungestörtem Ambiente einlädt.
„Viele wollen nicht erst zu Hause das Wohnzimmer aufräumen, um Gäste zum Spielen zu empfangen. Oder viele erleben es auch, dass der Partner selbst nicht gerne spielt, man aber gerne würde und sozusagen ‚Spiel-Single‘ und auf der Suche nach Anderen ist, die die Leidenschaft teilen. Diejenigen werden bei Spieß Stein Papier auch fündig.“, erklären mir die beiden.
Auf meinen verwirrten Blick bestätigen sie: „Ja, schon kurz nach unserer Eröffnung wurden wir mehrfach nach der Möglichkeit Spielpartner zu suchen und zu finden .“ auf dem sich Spielpartner suchen oder finden können.“ Das habe nun Priorität, verraten uns
Mario Stein und Gerrit Spieß – und wir sind uns sicher, dass es bereits bei Erscheinen dieses Berichts für alle Suchenden die Möglichkeit vor Ort, am Friedrich-Ebert-Ring, geben wird.
Maskottchen
Eine Frage konnte ich mir jedoch nicht verkneifen, verfolgt dieses Maskottchen einen doch überall im Laden. Ob auf dem Eingangsschild, an der Fensterscheibe oder selbst als Handpuppe hinter der Theke: Was steckt hinter dem grünen, froschähnlichen Tierchen?
Die beiden lachen. „Das ist eine Unke, erkennbar an ihren herzförmigen Pupillen. Hendrika de Kramer hat sie für uns in liebevoller Handarbeit entworfen und hergestellt. Wir mussten sie einfach als unser Maskottchen nehmen, allein schon wegen ihres Namens (in Anlehnung an ‚Spielunke‘; Anm. d. Red.) Das hat sich bei der Namensfindung ergeben. So ist die Unke ebenso wie die Schummel immer im Laden anwesend.“ Auf meinen irritierten Blick erhalte ich prompt die Antwort, die Leitspruch des Ladens ist: „Lasst euch nicht von der Schummel beißen!“
Na dann, frohes Spielen!