Die Zeckensaison ist in der Region in vollem Gange: Ein Stich der Blutsauger kann gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Besonders Kinder werden oft zur Zielscheibe der Zecken, wenn sie im hohen Gras spielen. Für Eltern ist es daher besonders wichtig zu wissen, wie sie Zeckenstiche vermeiden können. Die IKK Südwest gibt Tipps für den richtige Zeckenschutz und spricht mit Kinder- und Jugendarzt Dr. Benedikt Brixius über das richtige Verhalten nach einem Zeckenstich

Mit steigenden Temperaturen beginnt jedes Jahr die Zeckensaison. Ab dann ist es wieder wichtig, sich aktiv vor Zecken zu schützen. Vor allem bei Spaziergängen durch Unterholz und hohes Gras ist Vorsicht geboten. Auch beim Spielen im eigenen Garten steigt schon das Risiko gebissen zu werden. Die Gefahr der Zecken geht von Krankheiten aus, die sie übertragen können. In Deutschland sind das überwiegend Borreliose und FSME. Durch das warme Klima sind Zecken deutlich länger aktiv und es treten hierzulande immer mehr neue Zeckenarten auf, die auch andere Krankheiten verbreiten. Effektiver Zeckenschutz wird also immer wichtiger.  Mit einfachen Tipps sicher vor Zecken Zecken halten sich gerne im Unterholz und hohen Gras auf. Der einfachste Schutz ist es daher, diese Gebiete zu meiden. Kindern fällt das besonders schwer: Sie spielen gerne abseits der Wege und müssen besonders geschützt werden. Die Kleidung spielt dabei eine besondere Rolle. Lange Ärmel und Hosenbeine, sowie geschlossene Schuhe sind sehr effektiv. Sie verhindern, dass Zecken direkt an die Haut kommen. Helle Kleidung hilft außerdem, die Zecken schneller zu erkennen und direkt zu entfernen. Anti-Zecke-Sprays, die es in jedem Geschäft zu kaufen gibt, halten Zecken zwar effektiv fern, sind aber für Kinder nur bedingt und unter Kontrolle der Eltern geeignet. Den besten Schutz vor Zeckenstichen bietet regelmäßiges Absuchen des Körpers. Nach jedem Spaziergang im Grünen sollte daher gründlich untersucht werden, ob Zecken auf der Haut krabbeln. Diese suchen oft für einige Zeit einen geschützten Ort am Körper, bevor sie stechen. Zu den bevorzugten Bereichen gehören die Kopfhaut, der Hals, die Achseln, Ellenbeugen und Kniekehlen. Dort sollte besonders sorgfältig nach Zecken gesucht werden. IKK Südwest übernimmt FSME-Impfung Den sichersten Schutz gegen FSME bietet eine Impfung. Diese schützt vor der Virusinfektion und ist sehr gut verträglich. Bereits Kinder ab einem Jahr können sich impfen lassen.  Erachtet der Arzt die FSME-Impfung aus medizinischen Gründen für notwendig, übernimmt die IKK Südwest die Kosten für ihre Versicherten auch dann, wenn sie nicht in einem Risikogebiet leben oder in ein solches reisen möchten.  Zeckenstich gefunden: Was jetzt? Wenn es aber trotz der empfohlenen Maßnahmen zu einem Zeckenstich kommen sollte: „Einmal tief durchatmen und ruhig bleiben“, empfiehlt Dr. Benedikt Brixius, Pressesprecher des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendheilkunde (BVKJ) des Saarlandes, und führt aus: „Es ist wichtig, die Zecke zeitnah zu entfernen. Je länger sie in der Haut ist, desto höher ist das Risiko einer Krankheitsübertragung. Die Eltern sollten daher den Mut haben, die Zecke selbst zu entfernen.“     Beim Entfernen der Zecke ist darauf zu achten, das Tier mit einem geeigneten Zeckenwerkzeug möglichst nah an der Haut zu greifen und gerade nach oben heraus zu ziehen. Für kleine Zecken ist eine Zeckenschlinge zu empfehlen. Die klassischen Zeckenzangen- und haken sind ebenfalls gute Hilfsmittel, die in jede Tasche passen. Man findet die Werkzeuge nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogerien.  „Viele haben Angst, Teile der Zecke könnten in der Haut zurückbleiben. Das ist in der Regel unbedenklich, da die Rückstände des Stechapparats von alleine abgestoßen werden. Nach dem Entfernen des Zeckenkörpers kann keine Krankheit mehr übertragen werden“, erklärt Brixius. Dennoch sollte nach jedem Zeckenstich die Einstichstelle regelmäßig desinfiziert und mindestens drei Wochen lang kontrolliert werden.  Ein Arztbesuch ist aber nicht in jedem Fall notwendig. „Wird die Stelle nach einiger Zeit auffällig rot oder bildet eine kreisförmige Röte um die Einstichstelle, sollte ein Arzt aufgesucht werden“, ergänzt Brixius. Auch grippeähnliche Symptome wie Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber können nach einem Stich Hinweise für eine Borreliose sein. In diesen Fällen sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.

Quelle: IKK Südwest