Zu lange war es kalt und ungemütlich, und nicht nur wir, auch der Garten lag im tiefen Winterschlaf. Doch endlich können wir jetzt die im Winter geschmiedeten Projekte im Garten umsetzen und uns wieder draußen aufhalten. Wir verraten euch hier, wie ihr mit einfachen Ticks euren Garten wieder frühlingsfit macht.
Rückschnitt von Stauden und Gräsern
Vorbei sind die Zeiten, in denen man Gräser und Stauden akkurat vor dem Winter zurückschneidet und einen leeren, tristen Garten hinterlässt. Denn sie geben dem Garten auch im vertrockneten Zustand Struktur, bieten Insekten über den Winter Unterschlupf und ihre Samenstände sehen mit etwas Schnee darauf einfach zu schön aus. So behält der Garten auch in der kalten Jahreszeit seine Reize. Optimal wäre es, das Schnittgut noch bis April an einer Stelle im Garten zu sammeln und erst später zu häckseln. So bekommen nistende Insekten die Möglichkeit, ebenfalls entspannt in den Frühling zu starten. Das angefallene Schnittgut, am besten ohne Samenstände und Unkräuter, kann dann mit einem Häcksler zu Mulch weiterverarbeitet werden. Die Beete sollten vor dem Mulchen dann idealerweise bereits unkrautfrei sein.
Rückschnitt von Gehölzen
Eine weitere wichtige Aufgabe im Frühjahr ist der Rückschnitt von Gehölzen und Rosen. Das intensive Schneiden von Gehölzen ist laut Bundesnaturschutzgesetz nur bis Ende Februar erlaubt. Danach beginnt die Brutzeit von Vögeln, welche geschützt und geschont werden müssen. Sommerblühende Gehölze wie Sommerflieder, Bartblume und Rispenhortensie sollten früh im Jahr zurückgeschnitten werden; früh blühende Gehölze wie Flieder oder Forsythie erst nach ihrer Blüte. Bei den meisten schnittverträglichen Gehölzen gilt: Je stärker der Rückschnitt, umso stärker der Austrieb. Dies gilt auch für Rosen und Obstbäume.
Rasen vertikutieren
Auch euer Rasen braucht nach dem Winter etwas Zuwendung. Meist haben sich über die Wintermonate unschöne Flecken gebildet und Moos und Unkraut konnten sich ungehindert verteilen. Im Frühjahr geht es diesen Makeln daher an den Kragen. Durch Vertikutieren lockert ihr die obere Rasenschicht auf, wodurch Nährstoffe und Wasser vom Boden besser aufgenommen werden können. Zudem befreit ihr zeitgleich den Rasen von unerwünschtem Unkraut, Moos und altem Schnittgut.
Erste Pflanzen setzen
März und April sind die besten Monate zum Pflanzen, damit euer Garten später in voller Blüte wächst. Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist und die Temperaturen steigen, können die ersten Stauden und Gehölze des Jahres in den Garten einziehen. Damit also im Sommer schöne Blumen im Beet blühen, müssen die Sommerblüher bereits im Frühjahr gepflanzt werden. Der April eignet sich dafür besonders gut. Denn jetzt wird es draußen wärmer und auch die Erde ist nicht mehr gefroren. Grundsätzlich sollten die verschiedenen Bedürfnisse der Sommerblüher im Blick gehalten werden. Manche sind nämlich frostempfindlich, andere nicht. Im Hinblick darauf, dass die Eisheiligen im Mai noch bevorstehen, sollte das also bedacht werden. Bevor die Sommerblüher in das Beet gepflanzt werden, lohnt es sich, sie erst in einem geschützten Gefäß anzupflanzen, um Schnecken und Mäuse fernzuhalten. Auch der Abstand zwischen den Zwiebeln ist wichtig, dieser sollte bei circa 25 Zentimetern liegen.
Wichtig: Frostempfindliche Pflanzen sollten erst ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen (vom 11. Bis 15.Mai 2024), gepflanzt werden. Zu den frostempfindlichen Sorten zählen u.a Begonien, Dahlien, Ruhmeskrone, Steppenkerze und Freesie.
Wusstet ihr?
Die Eisheiligen haben Tradition: Die alte Bauernregel, die sich noch auf den Julianischen Kalender bezieht, der 1582 reformiert wurde, sprechen von einer gefürchteten Kälteperiode. Wenn auch alte Bauernregeln in der modernen Meteorologie heute zwar keine bedeutsame Rolle mehr spielen, steckten in den alten Regeln, die auf jahrhundertelange Wetterbeobachtung und Erfahrung zurückgehen, dennoch oft viel Weisheit. So lässt sich auch das Wetterphänomen der „Eisheiligen“, meteorologisch gut erklären: Denn da die Temperaturen ab Anfang Mai in Mitteleuropa meist schon recht hoch sind, der Kontinent sich jetzt deutlich rascher als das Meer erwärmt, kommt es zu Temperaturunterschieden zwischen der Landmasse und dem Ozean. Die Folge dieser Differenz sind Tiefdruckwetterlagen, welche die warmen Festland-Luftströmungen sozusagen nach Norden jagen und so die eisige Luft aus den Polarregionen nach Mitteleuropa drücken. So kann es in dieser Zeit in sternenklaren Nächten noch immer zu Frost kommen.