Vernetzte Leuchtmittel machen jede Deckenlampe, Stehleuchte oder Schreibtischlampe smart. Mittlerweile gibt es Dutzende Anbieter, die mit smarten LED-Lampen das Zuhause zum Strahlen bringen wollen – darunter auch durchaus günstige Alternativen.

Wie smarte Beleuchtung funktioniert

Smarte Lichtsysteme erhalten ihre Steuerbefehle per Funk. Für die drahtlose Kommunikation kommen wahlweise Bluetooth, WLAN oder das im Smart Home weit verbreitete ZigBee zum Einsatz. Der verwendete Funkstandard hat Einfluss darauf, welche Funktionen parat stehen, wie weit das Signal reicht, und wie sich die Lampen einrichten, steuern und erweitern lassen. Wir erklären euch die Unterschiede der einzelnen Systeme:

Bluetooth

Einsteiger greifen gern zu smarten Lampen, die per Bluetooth funken. Das ermöglicht die Lichtsteuerung ohne WLAN und ohne zusätzliche Geräte. Ein weiter Pluspunkt ist die kinderleichte Einrichtung: Einfach Leuchtmittel einschrauben, App aufs Handy laden, nach der Lampe suchen, mit Bluetooth koppeln, fertig! Zwischen Handy und Leuchtmittel sollten beim Erstkontakt nur wenige Zentimeter liegen. Per App gekoppelte Leuchtmittel lassen sich dann direkt per Handy steuern, in Szenen kombinieren oder Räumen zuordnen. Der Nachteil an diesem System ist jedoch, dass die Reichweite begrenzt ist. Eine Lampe zwei Räume weiter ist für Bluetooth-Funk meist nicht mehr erreichbar.

ZigBee

Smartes Licht auf Knopfdruck – für einige Smarte Lichtsysteme mit ZigBee kein Problem. Deren Startersets enthalten neben der Funklampe gleich eine fertig gekoppelte Funk-Fernbedienung oder einen “Smart Button”, der bei Bedarf auch weitere Leuchten bedient. Der große Vorteil bei dieser Form ist, dass sie weder Handy noch Bridge oder Internetverbindung benötigt und das hauseigene WLAN nicht belastet. Dabei gibt es jedoch auch einige Nachteile, wie etwa, dass die Anzahl der Lampen meist auf zehn Leuchten beschränkt ist und Automationen ebenso wenig möglich sind wie ein Fernzugriff, bei dem der Nutzer auch außerhalb der eigenen vier Wände die Beleuchtung steuert.

WLAN mit Bridge

Bei umfangreichen und wirklich smarten Lichtsystemen hilft eine “Bridge” weiter. Diese auf deutsch übersetzte „Brücke” ist eine am WLAN-Router angeschlossene Schaltzentrale, die Steuerbefehle empfängt und an die Lampen weitergibt. Positiv hervorzuheben ist, dass die Leuchten zuhause bequem per ZigBee und von unterwegs per WLAN erreichbar sind. So lassen sie sich auch zusammen mit Geräten anderer Hersteller in die Smart-Home-Systeme von Amazon, Google und Apple HomeKit einbinden.

WLAN ohne Bridge

Einen ganz besonderen Clue haben dagegen die Leuchtmittel, die keine Bridge benötigen, sondern sich per WLAN direkt mit dem Router verbinden – und sich auch in die gängigen Smart-Home-Systeme von Amazon, Google und Apple einbinden lassen. Nur der Stromverbrauch im Stand-by dürfte bei den WLAN-Lampen höher ausfallen.

Licht per Sprachsteuerung

Auf Smartphone oder Tablet lässt sich das smarte Licht mit dem Sprachassistenten eurer Wahl verbinden. Das Licht kann dann auf Zuruf ein- und ausgeschaltet werden, oder auch gedimmt und farblich angepasst werden. In der Regel sind die wichtigsten, aber nicht alle Funktionen per Sprache steuerbar. Das Einrichten ist meist per Alexa- oder Google-Home-App fix erledigt. Der HomeKit- und Siri-Zugriff gelingt iPhone- und iPad-Nutzern per Home-App. Für die Sprachsteuerung muss das Lichtsystem immer per Bridge mit dem WLAN und dem Internet verbunden sein. Als Steuerzentrale können aber auch ausgewählte Echo-Lautsprecher oder der Apples HomePod dienen.

Kosten einer smarten Beleuchtung

Smarte Leuchtmittel kosten mehr als herkömmliche Birnen, ersparen euch aber auch Energie-Kosten im Alltag – und das, ohne ernsthaft Kompromisse beim Komfort eingehen zu müssen: Bei Philips Hue oder Lifx kostet eine einfache smarte Lampe mit weißem Licht knapp unter 20 Euro. Beim Discounter Tint oder bei Ikea gibt’s Leuchtmittel schon ab 8 Euro. Bunte Funklampen kosten bei allen Herstellern etwa das Doppelte. Echtes Sparpotenzial bieten aber “Startersets”, mit denen viele Hersteller locken. Sie enthalten etwa drei Funklampen sowie obendrein eine Fernbedienung oder eine für die Vernetzung mit dem Smarthome oft benötigte Bridge. Hier zahlen Einsteiger fürs Paket weniger als beim Kauf der einzelnen Produkte.

Im Übrigen zahlen sich auch Zubehör-Geräte wie integrierte Bewegungssensoren oder smarte Steckdosen aus. Denn grade für Menschen, die gerne mal das Licht anlassen, können Bewegungssensoren helfen, das Licht bei Nichtverwendung nach einer gewissen Zeit wieder auszuschalten. Aber auch smarte Steckdosen helfen dabei, dass du klassische Lampen ans Smart Home anbinden und gezielt kontrollieren kannst. Also auch Omas alte Stehlampe oder gar die Steckerleiste am Fernseher geht so automatisch in der Nacht aus.