Die italienische Region Piemont, die wie der Name schon sagt, am Fuße der Alpen gelegen ist, ist vor allem für seine gute Küche und die leckeren Weine bekannt. Doch hat die Gegend weitaus mehr zu bieten als das.

Vor der traumhaften Kulisse der Alpen zeigen sich etwa in Monviso, dem piemontesischen Teil des Monte Rosa, einige wunderschöne Täler wie das Susatal, das Valsecia und das Eschental. Ganz anders, aber nicht weniger interessant, ist das Gebiet der Langhe und die Gegend um Montferrato, eine schier endlose Kette von Weinbergen, Dörfern und Schlössern. Wasserflächen und Reisfelder, lange Pappelalleen und alte Bauernhöfe kennzeichnen wiederum die Ebene, die sich von Novara bis Vercelli ausdehnt. Auch der bekannte Lago Maggiore zeichnet sich als wichtiges Fremdenverkehrsziel aus mit mehreren Inseln, von denen jedes Eiland mit seinem individuellen Charme betört. Alleine in seiner Natur zeigt die Region ihre vielen Gesichter – eines schöner als das andere.

Doch es gibt noch etliche Attraktionen mehr im Piemont: Von Turin, der Autohauptstadt Italiens, mit ihrer Geschichte und ihrem großen Kulturerbe, bis hin zu anderen Städten und Ortschaften wie Cherasco, Alba und Ivrea. Charakteristisch sind die eindrucksvollen mittelalterlichen Schlösser. Allen voran das mächtige Schloss Ivrea und die prächtigen Bauten der bekannten Savova-Residenzen sowie die Sacri-Monti, Kapellenanlagen und Pilgerstätten, die seit 2003 als Weltkulturerbe der UNESCO gelten.

Im Sommer laden Hügel und Täler zu Wandertouren verschiedener Schwierigkeitsgrade ein. Ein Teil der Alpenstraße, die Via Alpina, mit Pfaden und Berghütten führt vom Monviso bis zu den Bergen von Verbania. Die Natur bietet aber auch kulturelle Erkundungspfade, um das andere Gesicht der Region kennenzulernen: im Val Germanasca etwa werden Wanderführungen in die Talkminen organisiert, die ein wichtiger Teil der Geschichte dieser Region waren. Die Sacri Monti hingegen bieten Pilgerstrecken in schönen Naturschutzgebieten.

Dass das das Piemont einen ausgezeichneten Boden für den Weinanbau bietet, zeigt sich in der vorzüglichen Qualität seiner Weine und Sekte. Die berühmtesten sind sicher Barolo und Asti Spumante. Auf den zahlreichen Weinstraßen, die durch eine zauberhafte Landschaft führen, laden viele Winzereien und Weinkeller zur Verkostung von Wein und Spezialitäten wie den bekannten weißen Trüffeln aus Alba ein.

Überhaupt spricht die Gegend, die als Feinschmeckerregion gilt, für ein sehr großes gastronomisches Angebot für wirklich jeden Geschmack. Von hier kommen Trüffel und Maronen (Cuneo), Käsesorten wie Toma, Castelmagno oder Gorgonzola, aber auch einfache traditionelle Gerichte gehören zu den Spezialitäten der Region. Probiert haben sollten Besucher auf jeden Fall die typischen Schokopralinen aus Turin, der Herkunftsstadt der Schokolade oder die Baci di Dama, kleine mit Schokolade gefüllte Halbkugeln aus Keksgebäck. Viele leckerer Köstlichkeiten hat die italienische Region also zu bieten. Wenn auch die „Piemont Kirsche“ eine reine Erfindung von Ferrero (mit Firmensitz in Italiens Norden) und zugleich ein genialer Werbetrick war, der immerhin die Herzen der Liebhaber von Mon Cheri erobert hat.

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