Auch in dieser Ausgabe haben wir einen äußerst interessanten Gesprächspartner im NEXT AutorInnenplausch gehabt. Der Eifler Autor Markus Theisen ist in Mendig geboren und lebt inzwischen am Laacher See. Markus Theisen erzählt unter anderem von seinem Weg den er direkt über einen Verlag genommen hat, von der Veröffentlichung seiner Regionalkrimis sowie dem Schreiben von Kinderbüchern und wodurch sich Erwachsene von Kindern als Zuhörer unterscheiden.

Einen Ausschnitt dieses unterhaltsamen Gesprächs der beiden Autoren lest ihr hier. Das komplette Interview könnt ihr euch im Podcast anhören.

Hier der Link/QR Code zum Podcast

Du hast 2010 mit dem Schreiben begonnen und 2012 deinen ersten Roman veröffentlicht. Wie war die Entwicklung? Wie bist du überhaupt dazu gekommen?

Das ist eine gute Frage, die ich schon sehr häufig gestellt bekommen habe. Es ist an sich ganz einfach: Ich hatte schon vor 2010 schon immer Grundideen im Kopf, vor allem den Kommissar. Das ist die Hauptfigur in meinen Büchern. Er heißt Fritz Weller. Meine Oma hatte einen jüngeren Bruder, der hieß Friedrich Weller und immer wenn sie von ihm erzählt hat, hat sie gesagt: der Fritz. Cooler Name für einen Kommissar dachte ich und habe ihn danach benannt. Und das ist eine ganze Zeit vor sich hin geplätschert. Und irgendwann habe ich mir gesagt: Jetzt schauste mal, ob du es überhaupt schaffst eine Geschichte auf Papier zu bringen. So habe ich mich dann einfach hingesetzt und begonnen zu schreiben. Ich hatte ja keinen zeitlichen Druck. Ich kam ganz gut voran. Und als die Geschichte dann fertig gewesen ist, mir hat´s gefallen, meiner Frau, meiner Schwiegermutter auch. Die beiden lesen wesentlich mehr als ich. Und dann haben es auch Freunde, Bekannte und Menschen, die ich nicht kannte, gelesen und gesagt: Schreib´ doch mal Verlage an! (…)

Das ist ja einen Weg gegangen, den viele nicht wählen, den über Verlage. Hast du es überhaupt über eine Agentur versucht oder bist du direkt an Verlage gegangen?

Ich hab´ alles in eigener Hand. Für mich macht es das flexibler Ich hatte zwar schonmal kurz Kontakt zu einer Agentur. Das denke ich hätte vielleicht funktioniert. Aber beruflich war ich sehr stark eingebunden, und das wollte ich mir dann nicht noch in der Freizeit antun…

Ja, ich habe das schon ein paar Mal gehört. Da gab´s dann aber Probleme, wenn der erste Verlagsvertrag kommt. Weil man ist ja kein Jurist. Ich hätte am Anfang Fallen und Fallstricke nicht so erkannt. Ich habe ja den Weg über eine Agentur genommen, die mich dann darauf aufmerksam gemacht hat. Hast du dich da beraten lassen?

Ja. Ich hatte Bekannte aus dem Verlagswesen, die dann nochmal drüber geschaut haben und ich habe auch mit anderen Autoren Rücksprache gehalten. Weil grade am Anfang als Neuling schreibt man 20 Verlage an. Du weißt wie das ist. Von vielen hörst du nichts. Und dann bekommst du ganz seltsame Angebote. Da gehe ich nicht näher drauf ein…

Da kann man ruhig drauf eingehen, weil das ist ja die Gefahr dieses Druckkostenzuschussverlages. Die dann sagen: Wir wollen Ihr Buch unbedingt. Und wenn man dann ins Kleingedruckte liest, muss man einige tausend Euro bezahlen dafür – und das kann es nicht sein. Aber der Weg war ja schlau so. Das habe ich mich nicht getraut.

Da gehört natürlich auch eine Portion Glück dazu, dass es gerade gepasst hat. Absolut.

Und dem Verlag bist du auch treu geblieben?

Ja, die ersten 4 Eifelkrimis kamen in dem Verlag. Der aktuelle (Wer schneller läuft, ist länger tot) jetzt ist in einem neuen Verlag erschienen.

Aber du hast nicht nur Kriminalromane geschrieben, sondern auch Kinderbücher. Wie kam es dazu?

Ja, ich bin oft auch recht spontan. Für mein erstes Kinderbuch hatte ich eine Grundidee gehabt. Hoppi, der Mondfloh heißt mein erstes Kinderbuch. Hoppi ist ein kleiner Floh. 2016 habe ich mal eine Kurzgeschichte geschrieben, eigentlich eine sehr traurige. Zu der Zeit war es ähnlich wie jetzt, politisch weltweit war alles nicht im grünen Bereich. Die Geschichte war sehr traurig, sehr nachdenklich und ich dachte: Mensch den Hoppi könntest du doch mal etwas anderes erleben lassen. So kam dann die Idee zum ersten Kinderbuch. Das habe ich direkt im Anschluss an meinen vierten Krimi geschrieben, der auch ein sehr schweres Thema hatte: Mobbing und Ausgrenzung. Und da war mir einfach danach zu sagen, du hast dieses schwere Thema jetzt in einem Krimi bearbeitet, du musst jetzt etwas anderes schreiben. Ich habe eine Woche Pause gemacht zwischen den beiden Manuskripten. Und dann direkt das Kinderbuch geschrieben, um etwas Leichtes zu schreiben.

Für welche Altersgruppe?

Zweites, drittes Schuljahr als Schwerpunkt, so 6 bis 10 Jährige. Ich war mit dem ersten Kinderbuch schon in einigen Grundschulen unterwegs. Aktuell bin ich mit dem zweiten auf Lesereise in den Grundschulen. Super klasse., wenn man sieht wie die Kids mitmachen. Es sind interaktive Lesungen. Ich binde die Kinder auch ein. Weil Kinder wollen nicht nur berieselt werden, die wollen selbst mitmachen, Fragen beantworten. Wenn man sieht, wie die Kids bei der Sache sind und nachher noch Fragen stellen, interessiert sind, das ist echt klasse.

Mehr aus dem Gespräch zwischen Markus Theisen und Moderator Dieter Aurass könnt ihr euch online auf Anchor, Spotify etc oder auf unseren sozialen Kanälen anhören.