Wir trafen für unsere aktuelle Podcast-Folge, die wir wie immer in der wunderbaren Stadtbibliothek Koblenz aufnahmen, die Bestseller-Autorin Marita Spang, die vielen Leserinnen und Lesern auch unter ihren Pseudonymen Marie Lacrosse oder Tessa Duncan bekannt sein wird. Sie hat inzwischen 16 Bücher veröffentlicht, davon 7 Bestseller, die auch in Österreich und der Schweiz in die Bestsellerlisten gelangt sind. Marita wurde vor 65 Jahren im Kreis Bernkastel-Wittlich, im Hunsrück, geboren, ist in Trier aufgewachsen und lebt heute im Nahetal. Dieter, ganz begeistert von ihrem Beruf als Psychologin, sprach mit ihr über die Romane, die sie schreibt, weshalb sie nie das gleiche Genre zu der Zeit liest, während sie an demselbigen schreibt und weshalb vor allem historische Bücher so wertvoll für die heutigen Generationen sind. Aber lest einige Auszüge dieses äußerst spannenden Gesprächs hier und hört es in seiner vollständigen Länge unter folgendem Link.

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Deine Tätigkeit heute ist das Schreiben – und ich denke mal, so viel wie du auch schon veröffentlicht hast, würde dich das doch sehr in Anspruch nehmen. Du schreibst unter 3 Namen, weniger unter deinem Geburtsnamen, aber meist eher als Marie Lacrosse oder als Tessa Duncan. Da fragt sich das Publikum, die Zuhörerinnen und Zuhörer natürlich: Warum unter 3 verschiedenen Namen?

Ja, also ich kenne tatsächlich nur wenige Autoren und Autorinnen, die in verschiedenen Genres unter demselben Namen schreiben, und die haben dann das Glück beim selben Verlag zu sein. Ich war halt als Marita Spang eingestiegen mit 4 Taschenbüchern bei Knaur im historischen Bereich Richtung Mittelalter und Frühe Neuzeit. Und da ging es dann für mich nicht weiter. Ich war die klassische Midlist-Autorin und dann habe ich über meinen fantastischen Literaturagenten dann Goldmann gefunden. Im Jahr 2018 haben die dann meine erste Bestsellertrilogie oder den 1. Band davon auf den Markt gebracht und die wollten ursprünglich Marie Lacrosse als geschlossenes Pseudonym haben, so nach dem Motto „Der Buchhandel kennt Marita Spang, das ist eine solide Autorin. Dann legt man sich mal 3 Bücher auf Lager und mehr nicht.“, und deswegen Marie Lacrosse –  das Pseudonym haben wir uns selber ausgedacht – und dann hat sich aber überraschenderweise mein drittes Knaur-Buch „Die Frauenburg“ so gut verkauft, dass Goldmann das dann doch vor dem Druck aufgemacht hat, als offenes Pseudonym.

Zur Erklärung: Ein geschlossenes Pseudonym, da darf eigentlich niemand erfahren, wer sich hinter dem Namen verbirgt und das offene Pseudonym, da ist bekannt, welche Autorin, dahinter steckt. Hat das auch mit den unterschiedlichen Genres zu tun, tatsächlich?

Hauptsächlich ja, also bei Goldman bin ich zwar in eine andere Zeit gegangen, also Marie La Crosse schreibt Bücher ab Mitte des 19. Jahrhunderts und später. Dann, als ich mich dann der Hafer stach und ich dachte, ich muss auch noch mal psychologische Kriminalromane schreiben, hat mein Agent wieder dtv als tollen Publikumsverlag gefunden und die wollten, dass diese Romane in England spielen, was mir auch sehr recht ist. Ich habe mir dann ja auch Canterbury ausgesucht, bisschen auch, weil es eben auch historisch interessant ist. Und da konnte man als Marie LaCrosse keine englischen Krimis schreiben, als Marita Spang schon gar nicht. Also wurde es dann der dritte Name Tessa Duncan. Ich muss allerdings dazu sagen, meine Eltern haben in einem Anflug von weiß ich nicht wie ich das nennen soll, mir einen Geburtsnamen Maria Theresia genannt, stell dir das mal vor, Maria Theresia Spang Fitzek, schreib das mal auf den heutigen Personalausweis. Und meine Vornamen Marie und Tessa, die konnte ich dann also zumindest für mein Pseudonym, von der Maria und der Theresia ableiten. Das ging.

Es ist ja manchmal ganz interessant, ich kenne einen Autor, der unter einem weiblichen Pseudonym schreibt… War es jemals eine Diskussion, dass du unter einem männlichen Pseudonym schreibst?

Nein, das wollte und würde ich auch nicht wollen. Weil ich schon denke, dass ich meinen Büchern auch eine weibliche Note geben möchte. Genauso wenig kann ich mir im Moment vorstellen im Team zu schreiben. Das machen ja auch sehr viele. Aber ich muss die Herrin sein über das, was ich da mache. Ich entwerfe mir einen Plot und eine Szene, und dann mache ich ja doch vieles anders, wenn ich es schreibe. Und das könnte ich nicht dauernd abstimmen…

Das hat auch gar nichts damit zu tun, dass man sich nicht als Teamplayer bezeichnet. Also ich könnte es auch nicht. Ich habe es einmal versucht und es ist furchtbar in die Hose gegangen. Ein Autorenduo oder sowas würde bei mir nicht passen irgendwie, obwohl ich glaube, dass ich schon Teamplayer wäre, aber das ist beim Schreiben etwas anderes.

Beim Schreiben ist es auch für mich was anderes, ja das ist richtig.