Moderation Dieter Aurass

Wir haben sozusagen Silberhochzeit. Denn dies ist die fünfundzwanzigste Folge unseres Podcast. Diesmal dabei die Koblenzer Lehrerin Ellen Kirst, die 2020 unter dem Pseudonym Anna Maria Pieroth mit „Falkensommer“ ihr Debüt gefeiert hat. Wer könnte uns besser erzählen, wie der steinige Weg zum ersten Buch verläuft. Denn ihr ist das sehr gut gelungen. Wie sie mit ihrem Verlag zusammenkam, weshalb sie sich für ein Pseudonym zur Veröffentlichung entschieden hat, wie ihre Schüler auf ihr Buch reagieren und wie aus einem Kindheitserlebnis auf Burg Maus die Idee zum Buch entstanden ist, erfahrt ihr in dem kurzweiligen Gespräch-Auszug mit der Autorin und unserem Moderator Dieter Aurass. Das ganze Gespräch könnt ihr euch auf den Streaming-Portalen wie u.a. anchor und spotify oder über unsere sozialen Kanäle anhören.

Wie kam es dazu, dass du beschlossen hast, ein Buch zu schreiben?

Ich habe als Kind schon immer gerne Geschichten geschrieben und habe gerne Märchen und Sagen gelesen. Während der Elternzeit mit meiner ersten Tochter hatte ich dann etwas Luft. Sie hat immer gut geschlafen. Da war mir bisschen langweilig und so kam ich auf die Idee auch selber einmal etwas zu schreiben.  Und da habe ich an die Tradition angeknüpft. Nämlich eigene Geschichten zu schreiben.

Auch schon mit dem Gedanken, dass du es veröffentlichen willst?

Ja, auf jeden Fall. Das war auch immer ein Traum von mir, dass eine Geschichte von mir veröffentlicht wird. Wenn man schon die ganze Zeit im stillen Kämmerlein alleine sitzt und vor sich hin schreibt und das dann einfach in der Schublade liegen lässt, hätte ich für schade empfunden.

Du bist Lehrerin, unterrichtest du deutsch?

Ja.

Das ist ja ideal. Da kommen wir später noch drauf. Aber erzähl´ uns doch ein wenig über dein Buch „Falkensommer“. Es handelt sich dabei ja um ein Jugendbuch, das aber durchaus auch für Erwachsene interessant ist.

Genau. In dem Buch geht es um die 15-jährige Jenny, die in St. Goarshausen wohnt und eine Begegnung mit einem weißen Falken hat, der ihr Leben sozusagen auf den Kopf stellt. Und sie kommt einem dunklen Geheimnis auf der Burg Maus auf die Spur. Das hängt damit zusammen, dass ich als Kind die Falkenshow auf der Burg Maus besucht habe und das hat mich sehr beeindruckt. Die gibt es ja seit vielen Jahren nicht mehr. Als ich dann die Idee für ein eigenes Buch entwickelt habe, sollte es auch einen regionalen Bezug haben. Weil ich mich hier gut auskenne. Und so kam ich dann auf die Falkenshow auf Burg Maus.

Du hast dein Buch unter dem Pseudonym Anna Maria Pieroth veröffentlicht. Wieso?

Obwohl das Buch von einem professionellen Lektor gelesen wurde, ist man sich als Autor nie sicher, kommt das jetzt wirklich gut an. Und wer weiß was meine Schüler darüber denken… Da war dieses Pseudonym in erster Linie auch eine Art Schutz. Das sind ein paar Familiennamen, die ich darin kombiniert habe. Es trennt mich auch einfach ein Stück weit von der privaten Person, die ich bin.

Es ist aber kein geschlossenes Pseudonym. Also inzwischen wissen die Menschen draußen – und es ist auch im Internet nachzulesen – wer sich hinter Anna Maria Pieroth verbirgt. Von daher könntest du auch von nun an unter deinem richtigen Namen veröffentlichen. Oder hast du beziehungsweise könntest du dir Probleme vorstellen mit der Schulverwaltung oder der Schule?

Nein. Das bestimmt nicht. Ich habe mich auch gewundert. Man möchte ja schließlich, dass das Buch bekannter wird. Und wenn man sich an Zeitungen wendet, die wollen den Klarnamen haben und da muss ich mich natürlich entscheiden: bleibe ich weiterhin unter Pseudonym und keiner veröffentlicht irgendetwas oder sage ich dann meinen Namen und das ist dann so? Tatsächlich gab es da bislang auch nie ein Problem. Ich sage ja nicht zu meinen Schülern: Kauft mein Buch Aber natürlich hat es sich an der Schule herumgesprochen.

Du bist Verlagsautorin – etwas das viele gerne wären. Wie bist du mit deinem Verlag zusammen gekommen?

2018 war ich auf der Frankfurter Buchmesse, wo ich dann in Halle 3 von Stand zu Stand gegangen bin und mich bei den Verlagen vorgestellt habe. Bei den großen Verlagen bekommt man dann tatsächlich nur ein Formular und eine Adresse, an die man sein Manuskript schicken kann. Das hätte ich mir auch im Internet besorgen können. Das war nicht so erfolgreich. Aber die kleineren Verlage sind durchaus interessiert. Es sind dann ja auch die Verlagsleiter vor Ort. Bei einigen konnte ich mich dann direkt vorstellen. Frau Neumann vom Wiesengrund Verlag hat dann auch gleich Interesse gezeigt. Sie hat extra einen Verlag, nämlich die Edition Weltenschreiber, für Fantasy-Geschichten. Da würde das gut reinpassen, meinte sie. Ich habe ihr dann mein Manuskript zukommen lassen und im Dezember hieß es dann, dass sie es rausbringen. Das hat mich sehr gefreut.

Das ist wirklich toll. Du hast dadurch auch ein professionelles Lektorat vom Verlag bekommen, das sich Selfpublisher oft nicht leisten können. Das ist der große Vorteil eines Verlags. Aber daran sieht man, ein bisschen Fußarbeit gehört für Autoren dazu. Und wenn man das intensiv betreibt, hat man damit auch Erfolg. (…)

Mehr aus dem Gespräch zwischen Dieter Aurass und Ellen Kirst findet ihr online auf Anchor, Spotify etc oder auf unseren sozialen Kanälen