Digitale Technologien und Know-how entscheiden in der heutigen Arbeits- und Wirtschaftswelt über die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Damit auch der Mittelstand die wirtschaftlichen Potenziale der Digitalisierung ausschöpfen kann, unterstützt – neben dem Förderpaket der Landesregierung, dem DigiBoost – auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit seinem Programm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ beim Ausbau der Digitalisierung. Firmen erhalten dabei finanzielle Zuschüsse, wenn sie mehr in digitale Technologien sowie in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten investieren.
Denn während das Programm des rheinland-pfälzisch angesetzte DigiBoost Ende März ausgelaufen ist, läuft das Bundesprogramm „Digital Jetzt“ noch immer. Gut so! Denn immer mehr mittelständische Unternehmen erkennen, dass die Digitalisierung schlichtweg neue wirtschaftliche Chancen eröffnet, digitale Technologien neue Geschäftsmodelle, intelligente Arbeits- und Produktionsprozesse, eine effektivere Kundengewinnung und eine bessere Vernetzung erst möglich machen. Digitale Kompetenzen und darin geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind daher ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg – auch in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen. Dennoch zeigen aktuelle Studien, dass es in vielen Unternehmen – einschließlich Handwerksbetrieben und freien Berufen – großen Digitalisierungsbedarf gibt. So fehlt im Bereich der IT-Sicherheit oft noch das nötige Bewusstsein für die Abwehr von Risiken.
Programm-Ziele
Das Förderprogramm unterstützt bei der digitalen Transformation. Konkrete Ziele sind dabei mehr Investitionen mittelständischer Unternehmen in digitale Technologien sowie Qualifizierung und Know-how der Beschäftigten, mehr branchenübergreifende Digitalisierungsprozesse bei KMU und Handwerk, verbesserte digitale Geschäftsprozesse in Unternehmen, mehr Chancen durch digitale Geschäftsmodelle, Stärkung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von KMU sowie die Befähigung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und neue Investitionen in die Digitalisierung der Unternehmen anzustoßen. Der Antrag auf Förderung ist bis einschließlich 2023 zu stellen.
Zur Förderung berechtigt sind:
Mittelständische Unternehmen
- aus allen Branchen (inklusive Handwerksbetriebe und freie Berufe)
- mit 3 bis 499 Beschäftigten,
die entsprechende Digitalisierungsvorhaben planen, zum Beispiel Investitionen in Soft-/Hardware und/oder in die Mitarbeiterqualifizierung.
Voraussetzungen
- Das Unternehmen muss eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland haben, in der die Investition erfolgt.
- Das Vorhaben darf zum Zeitpunkt der Förderbewilligung noch nicht begonnen haben.
- Nach der Bewilligung muss es in der Regel innerhalb von zwölf Monaten umgesetzt werden.
- Das Unternehmen muss die Verwendung der Fördermittel nachweisen können.
Im Förderantrag muss der Digitalisierungsplan konkret dargelegt werden. Dieser
- beschreibt das gesamte Digitalisierungsvorhaben,
- erläutert die Art und Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen,
- zeigt den aktuellen Stand der Digitalisierung im Unternehmen und die Ziele, die mit der Investition erreicht werden sollen,
- stellt beispielsweise dar, wie die Organisation im Unternehmen effizienter gestaltet wird, wie sich das Unternehmen neue Geschäftsfelder erschließt, wie es ein neues Geschäftsmodell entwickelt und/oder seine Marktposition gestärkt wird.
Wer also den DigiBoost verpasst hat, kann jetzt noch die Gelegenheit nutzen, über das Bundesförderungsprogramm Geld für seine digitalen Investitionen wiederzubekommen!
Noch eine erfreuliche Nachricht: Auch die Coronahilfen wurden bis Juni 2022 verlängert. Darunter fällt auch die Neustarthilfe als gezielte Unterstützung für Soloselbstständige.
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