„Wir freuen uns, unsere Region mit unseren Produkten hinauszutragen.“

Wir haben uns mit Geschäftsführerin der traditionsreichen und regionalverwurzelten Birkenhof Brennerei in Nistertal (Westerwald) unter anderem über die Zukunft der Branche und des Unternehmens mit seinen aktuellen Trends sowie über die derzeitigen Angebote des Sortiments und der angeschlossenen Erlebnisbrennerei unterhalten.

Auf Ihrer Internetseite steht „Seit acht Generationen Familiensache“. Das macht neugierig. Es deutet auf einen mittelständischen Betrieb hin, die Stärke der deutschen Wirtschaft. Erzählen Sie uns doch einmal, was dahintersteckt!

Ja, die Birkenhof Brennerei gibt es seit 1848. Mein Mann und ich stellen im Grunde die siebte Generation dar. Wir haben das große Glück, dass unsere Söhne Jonas und Lukas auch in die Richtung gegangen sind. Von der Ausbildung her. Und auch bereit sind, das Unternehmen in die Zukunft fortzuführen. Darauf sind wir sehr stolz, und freuen uns Birkenhof in die achte Generation zu überführen.  In diesem Unternehmen sind Tradition, Verwurzelt sein in der Region und der Blick in die Zukunft sehr eng miteinander verwoben. Von daher ist es eine sehr angenehme und schöne Situation, wenn man weiß: Es geht weiter!

Hochprozentige Produkte prägen die Unternehmensgeschichte seit Dutzenden von Jahren. Was gehört denn so zu Ihrem Sortiment? Was sind die Highlights?

Oh ja, Highlights. Eigentlich ist fast jedes Produkt ein Highlight. Wir sind eine traditionelle Kornbrennerei seit 1848. Diese wurde im landwirtschaftlichen Nebenerwerb betrieben. Wir sind mittlerweile eine gewerbliche Verschlussbrennerei. Wir sind also traditionell eine Kornbrennerei. Darauf beruhen auch die Produkte, unsere Kräuterspezialitäten, die man von uns auch in den Tonkrügen kennt wie „Basaltfeuer“ oder „Westerwälder Kümmel“ oder der „Westerwälder Korn“. Darauf aufbauend haben wir 1999 unser Unternehmen um eine Obstdestillerie erweitert. Ich sage immer salopp: Seitdem brennen wir alles, was sich nicht wehrt. Also es ist nicht nur der klassische Obstbrand, wie Himbeere, Zwetschge, Apfel, es sind auch Spezialbrände wie Möhre mit Honig oder Salbei. Über diese Brennerei sind wir dann mehr oder weniger zufällig auch in die Whisky-Szene gestolpert. Was ich aber auch als eine ganz spannende Symbiose beider Brennereien empfinde: Von der Kornbrennerei über die Obstbrennerei sind wir im Grunde zum Whisky gekommen. Und machen das mit einer ganz großen Leidenschaft. 2015 haben wir dann – für den Whisky eigentlich – eine Whiskybrennerei installiert in der wir jetzt aber nicht nur Whisky, Bier und Getreide brennen, sondern auch Sachen wie Rum, Weinbrand oder Obstbrände für unsere Obstspirituosen. Also wir haben schon ein sehr weit gefächertes Sortiment: Kräuterspezialitäten, Whisky, Gin, Rum, Obstspirituosen, Liköre…




Sie machen ja auch Werbung für die Erlebnisbrennerei. Was bieten Sie denn da an?

Viel und auch wirklich sehr spannende Sachen. Wir haben zum einen eine sehr klassische Führung, wo unsere Gäste durchs Unternehmen geführt werden. Hier stellen wir dar, wie ein Brand entsteht, wie die unterschiedlichen Destillerien aussehen. Welche Zielsetzung wir bei den unterschiedlichen Destillerien haben. Diese Themen werden aufgegriffen. Im Anschluss gibt es eine Verköstigung verschiedener Varianten. Wir haben aber auch spezielle Workshops und Tastings. Im Tasting-Bereich sind wir zum Beispiel bei Gin-Tastings, Whisky-Tastings und werden jetzt neu konzipieren ein „Cask-Secrets-Tasting“. Also im Grunde fassgereifte Produkte quer durch die Kategorien. Und parallel dazu bieten wir Workshops an, die 5-6 Stunden dauern, wo es dann darum geht, dass unsere Gäste sich ihren eigenen Gin blenden können, sich aus Fassproben heraus ihren eigenen Whisky blenden können oder eben auch beim Destillateur –Kurs, wo eingemaischt und destilliert wird und natürlich anschließend eine schöne Verköstigung vollzogen wird. Ich finde es immer wieder schön, Menschen zu begeistern. Mit welchem Strahlen in den Augen – und das nicht nur wegen des Alkohols! – unsere Gäste auch wieder gehen. Das ist einfach ein sehr schöner Zweig, der mir persönlich ganz besonders am Herzen liegt.

Zu Beginn sagten Sie schon, dass der Westerwald/die Region für Sie wichtig ist. Was bedeutet die Region für Ihr Unternehmen?

Ja gut, wir sind sowohl familiär in der Region verwurzelt. Wir sind traditionell, also auch von den Rohstoffen, in der Region verwurzelt. Wir sind mit den Menschen sehr eng verbunden, die in der Region leben, unsere Spezialitäten konsumieren und auch hier arbeiten. Wir sind von Herzen Westerwälder.  Von daher ist da eine enge Verwurzelung da. Und wir freuen uns, unsere Region mit unseren Produkten in die Welt hinauszutragen.

Vielen Dank, Stefanie Klöckner, vielen Dank Manfred Sattler, der das Interview in unserem Auftrag führte.