,,Man muss das Gefühl haben, dass man sich hier wohl und aufgehoben fühlt, dass es sauber und ordentlich ist und dass wir auch modern arbeiten.“
Wir haben den geschäftsführenden Gesellschafter der Firma Niesmann Caravaning aus Polch, Dirk Fohr, getroffen und uns mit ihm unter anderem über die Anfänge des Unternehmens, das Produktspektrum und den Boom der Wohnmobilbranche unterhalten.
Niesmann Caravaning ist ein Unternehmen, das schon seit vielen Jahren etabliert ist in Polch. Wir würden gerne mehr darüber hören, was Sie heute machen und wer dahinter steckt…
Wir sind in der Tat seit 1955 aktiv am Markt und seit 1995 hier am Standort in Polch.
Wie groß ist das Unternehmen?
Wir haben aktuell etwa 75 Mitarbeiter und sind in den letzten Jahren stark gewachsen muss man fairerweise sagen. Stark gewachsen auch im Rahmen der normalen Entwicklung des Marktes, haben aber auch unser Angebotsspektrum etwas ausgebaut und machen knapp über 30 Millionen Euro Umsatz.
Sie haben ja vor einigen Wochen eine imposante Wiedereröffnung hinter sich gebracht. Wenn man hier reinkommt, ist man überrascht da ist ja wahnsinnig viel da…
Die Zeit entwickelt sich auch für uns. Wir müssen natürlich auch mit den neuen Anforderungen umgehen und wir wollen den Markt-Status den wir haben auf keinen Fall aufgeben. Wir sind in manchen Bereichen sogar europaweit führend – und dieser Shop ist aus meiner Ansicht unsere Visitenkarte dem Kunden gegenüber. Man muss das Gefühl haben, wenn man zu uns kommt, dass man sich hier wohl und aufgehoben fühlt, dass es sauber und ordentlich ist und dass wir auch modern arbeiten. Auch das gehört in unserem Handwerk durchaus dazu. Wir müssen uns aber auch in diesem Einzelhandelsbereich den Marktgegebenheiten anpassen. Wir haben hier keine Hochfrequenzlage. Wir müssen also etwas dafür tun, dass die Kunden zu uns kommen und wir müssen auch den stationären Handel mit dem Internethandel verknüpfen. Auch das Konzept haben wir bei uns umgesetzt – und sind damit in unserer Branche ziemlich weit vorne dabei.
Kommen wir einmal auf das Thema Wohnmobile. Da sind Sie ja als Firma mit Pioniere gewesen. Welchen Job machen Sie an dieser Stelle, konstruieren und bauen Sie die oder sind Sie nur Händler…?
Ein Satz zur Historie, da das oft auch verwechselt wird. 1955 in der Tat gegründet damals am Campingplatz Bad Hönningen aus einem Hobby heraus von meinen Vorgängern oder bzw. dessen Vater. Dann hat sich daraus einmal der Handel entwickelt in dem wir heute sind, der an die 70 Mitarbeiter hat und in den Achtzigern Jahren hat man begonnen selbst Fahrzeuge zu konstruieren und zu verkaufen. Damals die Marke Niesmann + Bischoff, die war damals auch in Polch ansässig, mittlerweile eine Tochtergesellschaft des Hymer Konzerns mit knapp 400 Mitarbeitern – soweit ich informiert bin. Wir haben hier immer Handel betrieben und haben da ein spezielles Feld, weil wir in dem Luxus-Reisemobil-Segment sehr erfolgreich – auch europaweit – unterwegs sind. Da sind wir für den führenden Anbieter des Luxusreisemobil-Segmentmarktes der größte Händler und wir handeln aber auch gerne und viel Fahrzeuge, die wir im Mainstream Segment ansehen. Das ist unser Spektrum.
Die Branche der Wohnmobile scheint ja zu boomen. Wie ist denn da Ihr Eindruck, wie entwickelt sich dieser Markt?
Für meinen persönliche Eindruck entwickelt sich der Markt eigentlich zu schnell, zu stark. Es wäre für alle sicherlich gut, wenn etwas mehr Ruhe reinkommt. Ich sehe allerdings auch die Ruhe kommen, dass nicht in allen Segmenten starke Wachstum zu verzeichnen, insbesondere im Bereich der Kastenwagen, die jetzt neudeutsch Wohnvans heißen, ein starkes Wachstum. Aber limitierender Faktor sind fast schon die Stellplätze. Man muss sich in der Tat etwas früher darum kümmern. Und natürlich ist auch in unserer Branche Mieten ein Thema, also die Nutzung auf Zeit in welcher Form auch immer, das zunehmend wichtig geworden ist. Wir haben knapp 60 Fahrzeuge, die wir hier in der Region vermieten.
Vielen Dank, Herr Dirk Fohr, vielen Dank Manfred Sattler, der das Interview in unserem Auftrag führte.