Wir haben uns mit Co-Founder & CTO des Start up lawcode GmbH, Dominik Lienen, zu ihrem einfachen und sicheren Whistleblower-System Hintbox unterhalten. Was und wer genau dahinter steckt und wie ihre Software jedem von uns helfen kann, erfahrt ihr im Interview:

Verraten Sie uns doch einmal: Was steckt hinter der EU-Whistleblower Richtlinie und was bedeutet die für Sie?

Dominik Lienen: Die EU-Whistleblower-Richtlinie wurde 2019 veröffentlicht und dient vor allem dem Schutz der Whistleblower:innen. Da die in der Vergangenheit unterschiedlichsten Repressalien ausgesetzt waren und keinerlei Kündigungsschutz oder ähnlichen genießen durften, hat die EU nun gehandelt und mit der neuen Richtlinie für mehr Schutz gesorgt. Darin enthalten ist vor allem die Pflicht zur Einführung von Hinweisgebersystemen, sprich Meldekanälen für Unternehmen und juristische Personen des öffentlichen Rechts. Die Richtlinie tritt am 17. Dezember 2021 in Kraft und muss bis dahin in nationales Gesetz, in Deutschland dem Hinweisgeberschutz, umgesetzt werden.

Für uns bedeutet das, dass 27 EU-Mitgliedsstaaten und deren Unternehmen sowie juristischen Personen des öffentlichen Rechts mit einer intuitiven, schnellen und einfachen Lösung ausgestattet werden müssen. So, dass sie die Vorgabe, der Einführung eines Hinweisgebersystems, umsetzen können. Das haben wir mit der Hintbox geschafft und statten inzwischen weltweit Unternehmen damit aus.

Wer genau benötigt ein solches Hinweisgebersystem und welche konkreten Lösungen bieten Sie diesen Unternehmen an?

Dominik Lienen: Jedes Unternehmen ab 50 Mitarbeiter:innen sowie juristische Personen des öffentlichen Rechts, wozu bspw. Behörden oder auch Universitäten zählen, sind dazu verpflichtet Meldekanäle zu implementieren. Am 17. Dezember müssen alle Unternehmen ab 250 Mitarbeiter:innen die Richtlinie umsetzen, wobei Unternehmen ab 50 Mitabeiter:innen noch zwei Jahre Schonfrist genießen. Das heißt diese müssen erst 2023 ein Hinweisgebersystem einführen. Wir stellen jedoch fest, dass die Bereitschaft der kleinen Unternehmen, bereits jetzt Meldekanäle zu integrieren, sehr hoch ist. Wir bieten genau dafür eine Lösung an. Unser digitales Hinweisgebersystem, die Hintbox, ist binnen weniger Sekunden für den jeweiligen Kunden einsatzbereit und verfügt über ein Basis-Set an Inhalten, die es ermöglichen, das System noch am selben Tag produktiv einzusetzen. Mit der Hintbox können Hinweisgeber, vor allem auch anonym, Berichte über Missstände im Unternehmen abgeben.

Über welche Funktionen sollte ein Hinweisgebersystem verfügen?

Dominik Lienen: Ein Hinweisgebersystem benötigt vor allem eines, Vertrauen. Wenn das nicht gegeben ist, sollten man gar nicht erst anfangen. Für uns ist Datenschutz und die damit verbundene Vertraulichkeit das A und O. Das fängt damit an, dass wir bis auf unseren Hoster keine Drittanbieter mit im Boot haben und geht damit weiter, dass unsere Software ausschließlich in Deutschland gehostet wird.

Grundlegende Funktionen sind die Möglichkeit Hinweise anonym abgeben zu können. IT-Sicherheitsaspekte wie modernste Verschlüsselungen und Ende zu Ende Verschlüsselung ist selbstverständlich. Damit das Ganze keine Einbahnstraße ist und der Hinweisgeber auch anonym weiter Informationen über getroffene Folgemaßnahmen erhält gibt es in der Hintbox einen Login Bereich für Hinweisgeber, in dem Sie weitere Nachrichten und Dateien mit der Ombudsperson bzw. dem Bearbeiter des Falls austauschen können.

Der Bearbeiter der Fälle auf der anderen Seite muss alle Fälle in unserem Dashboard im Blick behalten, um dann individuell in einzelnen Fällen in einer Detailansicht mit den Fällen arbeiten zu können. Unsere Funktion, für verschiedene Kategorien Prozesse definieren zu können, erachten wir als sehr wichtig. Jede Art von Fällen, sei es einmal Datenschutz oder ein anderes Mal ein arbeitsrechtliches Thema, müssen unterschiedlich behandelt werden.

Diese Prozesse und Inhalte sind bis ins kleinste Detail individualisierbar, sodass diese an alle Bedürfnisse angepasst werden können.

Welche Vorteile bietet Ihre Software den Usern?

Dominik Lienen: Organisatorische Vorteile zum einen, funktionale zum anderen. Die Software Hintbox bietet den Unternehmen die Möglichkeit ihre Hinweise in einem sicheren System zu verwalten und zu organisieren, auf das nur berechtigte Personen Zugriff haben. Hinzu kommt, dass die Hintbox innerhalb von Sekunden einsatzbereit ist, darauf sind wir besonders stolz. Wie jede bekannte Software as a Service (SaaS) Applikation kann auch die Hintbox über unsere Website gekauft bzw. abonniert werden, sodass diese auch ohne individuelles Angebot oder Kontaktaufnahme sofort verfügbar ist.

Darüber hinaus ist die Hintbox einfach und intuitiv bedienbar. Kund:innen geben uns dieses Feedback regelmäßig. Das geht sogar so weit, dass bei der Optik und intuitiven Bedienung der Tech-Gigant Apple als Vergleich herangezogen wird. Das freut uns natürlich sehr und beweist, dass wir einiges richtig machen!

Aktuell bieten wir eine Basis-Version der Hintbox an, wir arbeiten auch an weiteren Paketen, diese beinhalten dann jedoch besondere, auch kostspieligere Services in Verbindung mit künstlicher Intelligenz etc. Uns ist es jedoch ein großes Anliegen, dass unsere Hintbox im Basis-Paket die Richtlinie vollumfänglich abdeckt. Alles was hier noch an Anforderungen dazu kommt, erhalten unsere Kunden selbstverständlich ohne Aufpreis per Update dazu.

Wodurch zeichnet sich Ihr Service für die Kunden aus?

Dominik Lienen: Genau mit dem zuvor beschriebenen. Wir sind eine Tech-Company und können jede Anforderung durch unsere In-House Entwicklung schnell und qualitativ hochwertig umsetzen. Das auch ohne unsere Kunden kostentechnisch weiter zu belasten, da unser skalierbares Produkt dadurch nur noch besser und attraktiver wird.

Hinzu kommt, dass wir neben der technischen Expertise auch das juristische Wissen abdecken. Unsere Entwicklung wäre ohne den juristischen Hintergrund niemals so schnell und qualitativ hochwertig gewesen, wenn die kurzen Wege zwischen Programmierung und rechtlicher Grundlage nicht gewesen wären. Das heißt, dass wir beispielsweise in unsere Kunden-Demos nicht nur die Software aus technischer Sicht demonstrieren, sondern auch den rechtlichen Hintergrund warum und wieso wir etwas genau so umgesetzt haben auch fundiert und sachgerecht sowohl technisch als auch juristisch erklären können.

Der Schutz von Unternehmen und das diskrete Melden von Verstößen ist ein wichtiges Thema. Was hat Sie dazu bewogen das Unternehmen zu gründen, wie kam es dazu?

Dominik Lienen: Definitiv beide Seiten, zum einen haben wir die Möglichkeit eines neuen Geschäftsfeldes erkannt und die Notwendigkeit gesehen, dass Unternehmen eine einfache und schnelle Lösung benötigen. Zum anderen ist es uns ein Anliegen, dass Hinweisgeber:innen zu einem besseren Miteinander beitragen ohne Angst davor zu haben Repressalien ausgesetzt zu werden, indem Sie Fälle 100% anonym abgeben können!

Die Idee ist entstanden, da unser Co-Founder und CEO durch seine jahrelange Großkanzlei-Erfahrung nah an dem Thema ist. Sein Fachgebiet Gesellschaftsrecht und Datenschutz sind die perfekte Grundlage für dieses Thema. Als er von der Richtlinie gehört hat, war ihm klar, das ist ein gutes Geschäftsmodell, das wirklich gebraucht wird und einen Mehrwert für die Gesellschaft liefert.

Ihr Team vereint vor allem eines: eine gemeinsame Vision. Wie sieht diese aus, und wer steckt genau dahinter?

Dominik Lienen: Die lawcode GmbH, die hinter der Hintbox steht, sieht sich in den kommenden Jahren als essenzieller Anbieter für Hinweisgebersysteme in Deutschland aber auch in der EU, unser Ziel ist es dahingehende zum Marktführer zu werden. Darüber hinaus werden weitere regulatorische Anforderungen in Programmcode überführt und die Digitalisierung im Reg-Tech („Regulatorischer Technologie“) weiter vorangebracht.

Das alles ist nur mit einem Team möglich, das zunächst aus vier Gründern Dr. Ubbo Aßmus (CEO), Lukas Hoffmann (CFO), Patrick Diede (COO) und mir, Dominik Lienen (CTO) bestand. Schnell sind wir jedoch gewachsen und konnten die Softwareentwicklung, durch Entwickler:innen und Designer:innen weiter ausbauen. Inzwischen sind die Themen Marketing und Vertrieb in den Vordergrund gerückt und auch hier bauen wir weiter aus und haben unser Team bereits um weitere Mitarbeiter:innen erweitert.

Durch unsere stetige, rasante Entwicklung, ist es uns zukünftig auch möglich eine ISO 27001 Zertifizierung und regelmäßige Pentest vorzuweisen, sodass wir unseren Kunden höchstes Maß an Sicherheit gewährleisten können.

Es handelt sich hierbei um das komplette Interview. Im Print-Magazin konnten wir aus Platzgründen nur einige der interessanten Antworten abdrucken.

Interessant für euch? Dann nehmt gleich Kontakt auf:
0261 988 03 700 oder kontakt@hintbox.de

www.hintbox.de

Mit freundlicher Unterstützung des TZK

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