„Viele haben es nicht gewusst, dass ich es war, die es erst gesungen hat und die um die Welt ging und Nummer 1 geworden ist.“

Auf der Fly & Help Spendengala im letzten Jahr konnten wir viele Promis vor die Linse bekommen. Auch die Pop- und Schlagersängerin Peggy March. Die Amerikanerin wurde 1963 durch ihren Nummer-Eins-Hit „I Will Follow Him“ in den USA berühmt, den viele vor allem aus dem Film „Sister Act“ kennen werden. In den 1960er und 1970er Jahren war sie auch in Deutschland als Schlagersängerin mit Liedern wie „Mit 17 hat man noch Träume“ oder “In der Carnaby Street“ erfolgreich. Wir haben uns mit ihr über die alten Hits aber auch ihr Comeback unterhalten. Einen Auszug dieses interessanten Interviews erfahrt ihr hier.

Erst einmal möchte ich Dank sagen, liebe Peggy March, weil du warst dafür verantwortlich, dass ich als kleiner Junge lange aufbleiben durfte, nämlich für die ZDF Hitparade um 20:15 Uhr.

Das war eine tolle Sendung für uns. Das war für jeden sehr, sehr wichtig – und wir sind gerne hin gegangen, alle.

Ich habe eben erlebt, wie du einen Welthit gesungen hast. Du warst damals 15 Jahre jung, aber du bist noch immer jung, charmant und hast eine Topstimme und Ausstrahlung. „I will follow him“. Da kam später „Sister Act“ und ich habe dich gefragt: Mensch, du brauchst da eigentlich nichts mehr zu machen, einfach die Arme verschränkend in den Sessel, bei so einem Welthit.

Das wäre zu schön, aber ich habe es nicht geschrieben, sondern bloß gesungen. Und in „Sister Act“ haben sie nicht meine Version nicht genommen, sondern Ruby Golberg hat es gesungen. Aber es ist okay. Durch den Film war es sozusagen wie eine Wiedergeburt. Und das war für mich in Amerika auch sehr, sehr gut. Und auch hier (in Deutschland), weil viele haben es nicht gewusst, dass ich es war, die es erst gesungen hat und die um die Welt ging und Nummer 1 geworden ist. Überall.

Du hattest Riesenhits und hast bereits im Opening deine Hits, mit denen du groß geworden bist. gespielt. Du stehst auch heute noch zu den Songs aus den 60ern und 2000ern.

Ja. Genau diese Lieder haben mich hierher gebracht an diesen Punkt und das ist gut so. Außerdem habe ich damals sehr gute Texte und Musiker, also Komponisten, gehabt. Da habe ich das Glück, dass es so war. Das waren keine blöden Texte, die waren toll – und sind immer noch toll und die Leute hören sie gern. Und es ist okay. Man kann nicht ein ganzes Programm daraus machen, weil man inzwischen erwachsen und anders geworden ist… Aber man kann die ja irgendwie mit den neuen Sachen mischen.  Ich mache immer wieder gerne neue Sachen. Solange das Programm ein bisschen länger ist, kann ich alles machen.

Der Schlager hat sich auch in den letzten 10,20 Jahren verändert. Eher zum Positiven oder Negativen?

Es kommt drauf an.

So die Ballermann -Richtung …

Ja, ich bin nicht der Ballermann Mensch. Aber immerhin biete ich immer ganz gute Texte und gute Produktionen. Weil ich bin ein Musiker im Herzen. Das ist für mich sehr wichtig, dass es gut ist, gute Musik ist. Ein Schlager. Man darf ja nicht dieses Etikett drauf setzen, nicht negativ denken. Es ist unfair, wenn man das macht, weil es gibt gute Produktionen und schlechte Produktionen. Es ist egal, woher das kommt, und ich finde, Musik ist Musik und was gut ist, ist gut und was nicht gut ist .. Naja, das kommt auf den Bereich an.

Und man merkt, du liebst und lebst die Musik – und wenn es möglich ist auch mit Orchester. Davon gibt es wenige Künstlerinnen und Künstler (in dem Genre), ansonsten soll ja der ein oder andere Künstler Halbplayback spielen….

Es ist nicht schlecht. Es ist der Gesang, der als Vollplayback gemacht ist. Das ist nicht unbedingt toll. Weil du kannst ja kaum konkurrieren mit einem Vollplayback, weil du konkurrierst mit einer Perfektion, die es auf der Bühne nicht immer gibt. Und das ist schade, dass man es präsentiert als echte Produktion, ist es aber nicht immer. Außerdem ist ein anderer Sound. Ich mache es auch mit Halbplayback, so ist es nicht, aber Live-Gesang – Das ist wichtig.

Vielen Dank, Peggy March und vielen Dank Frank Ackermann, der das Interview in unserem Auftrag führte.

Neugierig geworden? Das komplette Video-Interview könnt ihr euch auf www.magazin-next.de/category/videos-serien oder auf unseren sozialen Kanälen anschauen