„Es war reine Improvisation. Das war wie Party.“
Wir haben uns mit Kult-Comedian Maddin Schneider anlässlich seines Auftritts in Koblenz im Café Hahn getroffen und uns mit ihm unter anderem über seine Anfänge als Comedian – und was seine Französisch-Lehrerin damit zu tun hatte -, seinen Durchbruch bei Quatsch Comedy Club, seine bisherigen Schauspiel-Rollen sowie die persönlichen Highlights seiner bisherigen Karriere unterhalten. Auch verrät er uns, wozu Dialekt auch im Comedy-Bereich fähig.
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Wann war dem jungen Martin Schneider klar, dass Komiker etwas für ihn werden könnte?
Ich war ja tatsächlich einmal sehr jung, ein kleiner Bub mit vielleicht 7, höchstens 8 Jahren, der hat sehr gerne Freitagabends „Dick und Doof“ geguckt, Stan Laurel und Oliver Hardy. Die waren wirklich entscheidend für mich, haben mich damals praktisch schon geprägt. Damals habe ich gedacht, das wäre doch super, Clown zu werden oder Komiker.
Ist die Mundart essentiell wichtig für dein Programm? Ohne Mundart geht’s quasi nicht…?
Ja, also ich habe schon immer gern im Dialekt gesprochen. Habe das natürlich auch für meine Figur genutzt, grade als Kabarettist oder auch als Comedian finde ich es schön, weil man im Dialekt auch mehr Emotionen ausdrücken kann. Es kommt alles authentischer rüber. Also grade bei mir würde es glaube ich nicht so authentisch rüberkommen, wenn ich ganz reines, sauberes Hochdeutsch sprechen würde. Lieber im Dialekt, da fühle ich mich wohl.
Du bist in zwei Kinofilmen dabei gewesen – zumindest von denen ich weiß. War es schwierig auf einmal auch Schauspieler zu sein?
Nein, das war überhaupt nicht schwierig. Weil im Prinzip ist man ja auch als Comedian schon eine Art Schauspieler. Es geht drum, etwas auszudrücken, auch Gefühle und Emotionen, und das in einer glaubwürdigen und witzigen Art und Weise. Der Unterschied war halt nur, man hat im Team gespielt. Mit anderen zusammen, im Dialog. Was ich aber nicht unbedingt als besonders schwierig empfunden habe, sondern eher als schön. Das hat total Spaß gemacht, so Hin und Her, Ping Pong mit de Leut.
Wenn neue Programme entstehen, was ist meistens Quelle der Inspiration? Sind es hauptsächlich Alltagsbeobachtungen?
Ja. Wenn ich etwas Neues schreibe, gehe ich eigentlich relativ egoistisch vor. Das heißt ich suche mir ein Thema aus, was mich selber interessiert, mit dem ich mich auch etwas intensiver auseinandersetzen möchte. So denke ich, hab´ ich was davon, das Publikum denke ich auch. Weil ich versuche es wirklich unterhaltsam zu machen. Und auch so, dass sich die Leute damit identifizieren können mit was ich erzähle. Weil ich natürlich auf eigene Erlebnisse zurückgreife. Die ich natürlich auch mal übertreibe oder bisschen umstricke. Nicht eins zu eins wie man es erlebt. Aber ich möchte die Leute eben mit Themen erreichen, die mich selber interessieren und beschäftigen. Weil es eben auch für mich eine ernsthafte Beschäftigung ist, denke ich, dass es auch bei den Leuten als ein glaubwürdiges Thema rüberkommt, das sie mir abnehmen.
Die Bandbreite deiner ganzen Karriere ist gewaltig. Die Vielfalt der Sachen, die du gemacht hast. Wenn du jetzt einmal auf deine gesamte Karriere zurückschaust. Was hat dir da ganz besonders Spaß gemacht oder was ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Die schönste Zeit war vor ca 20 Jahren, als es viele tolle Formate gab im TV wie zum Beispiel Schillerstraße. Das war total schön. Ein tolles Team, anfangs mit Cordula, Annette, Ralf und ich. Wir waren das Kernteam. Gleichzeitig haben wir es ja live vor Publikum gemacht. Es war reine Improvisation. Das war wie Party. Wirklich total schön. Mir gefielen aber auch die Filme mit Otto, die Zwerge-Filme. Das waren natürlich absolute Highlights und eine Riesen-Freude, dass die Filme so erfolgreich waren.
Vielen Dank, Maddin Schneider und vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.
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