Bis 1958 durften Frauen ohne die Einwilligung ihres Ehemanns kein eigenes Bankkonto eröffnen; bis 1977 nicht mal ohne seine Erlaubnis arbeiten. Was heute zum Glück kaum mehr vorstellbar klingt, war früher bittere Realität. Dass dies ein langer Weg war, auf dem sich Frauen ihre heutigen Rechte erkämpft haben, ist vielen heute gar nicht bewusst. Der internationale Frauentag, der seit über 100 Jahren weltweit gefeiert wird, macht auf diese Tatsache aufmerksam. Denn wenn sich die Rolle der Frau und deren Rechte auf der Welt seitdem maßgeblich geändert haben, globale Probleme bei der Gleichberechtigung gibt es noch immer.

Und dabei ist der sogenannte „Gender-Pay-Gap“, also der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern, nur eines der offensichtlichen Problematiken. Dieser liegt in Deutschland im Übrigen noch immer bei 19 Prozent (!). Kaum ein Land in Europa hat eine größere Lücke. Sicherlich richtig ist, dass gerade in Deutschland ungewöhnlich wenige Frauen in Führungspositionen sind, vorwiegend in Teilzeit arbeiten und vor allem in Branchen mit geringen Löhnen beschäftigt sind. Dass die Frauen sich das jedoch nicht selbst aussuchen, ist vielen (Männern) nicht wirklich klar. Denn oft steckt eine strukturelle Diskriminierung dahinter. Auch die Übernahme von Sorge-, aber auch Hausarbeit und die Pflege von Angehörigen übernehmen meist ausschließlich die Mütter. Eine neue Studie des DIW Berlin zeigt, dass sich dieses Ungleichgewicht in der Corona-Pandemie sogar nochmals verschärft hat.

Ein guter Grund also den 8. März nicht nur zu feiern, sondern deren Hintergrund zu zelebrieren!

Veranstaltungstipp:

Vom 6.3.bis 30.10.2022 zeigt das Frauenmuseum die Ausstellung „WIR SIND! Neue Frauenbewegung und Feministische Kunst“. Und präsentiert darin die wilde Frauenbewegung in den 70er und 80er Jahren mit Kunstwerken wichtiger Feministinnen aus dieser Zeit und ordnen die Umbrüche historisch ein.




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