Finanztipp der VR Rhein Ahr Eifel:

Sven Junglas, Filialleiter und Privatkundenberater in der Filiale Koblenz-Altstadt


Während die Gesamtverschuldung der Deutschen laut Schuldenatlas 2023 um 4 % sank, hat sich die Verschuldung der 18- bis 30-Jährigen weiter beachtlich erhöht. Die gestiegenen Mieten in den Universitätsstädten zwingen viele Studierende auch in Deutschland in die frühzeitige Verschuldung. Zudem haben die meisten jungen Menschen noch keine Rücklagen, auf die sie bei Engpässen zurückgreifen können. Auch die „Kauf jetzt – zahl später“-Option, die sich vor allem im Online-Handel zunehmend durchsetzt, trägt ihren Teil dazu bei. Denn die zeitlich versetzte Abbuchung ist nachteilig für den Überblick über die eigenen Ausgaben. Hinzu kommt die stetige Konsumaufforderung in den sozialen Medien, die immer neue, immer kurzlebigere Trends setzen. Im Versuch, diese mitzugehen, hat die Bereitschaft junger Menschen, sich zu verschulden, deutlich zugenommen.

Das wirkungsvollste Instrument in Sachen Verschuldungsprävention ist nach wie vor finanzielle Bildung. Unglücklicherweise wird diese in deutschen Schulen nur unzureichend abgedeckt und ist meist vom jeweiligen Elternhaus abhängig.

Viele Regionalbanken bieten eine erste kostenlose Finanzberatung für junge Menschen an. Sie schauen sich mögliche Einsparpotenziale an und zeigen Anlagemöglichkeiten auf, um effizient Geld anzusparen. Grundsätzlich sollte man – gerade bei knappen Rücklagen – einen Haushaltsplan aufstellen und Verträge stets gründlich auf versteckte Kosten prüfen. Doch auch wenn man bereits in eine Schuldenspirale geraten ist, zählt es, sich schnellstmöglich Hilfe zu suchen.

Kostenlose Schuldnerberatungsangebote finden Sie im Internet sowie in vielen Fällen bei den Städten und Kommunen.