Die Vorgaben der Bundesregierung zum Energiesparen sind am 1. September in Kraft getreten. Viele städtische Wahrzeichen bleiben künftig dunkel, Rolltreppen rollen nicht mehr, Temperaturen sinken. Der Vorschlag von Grünen-Politiker Winfried Kretschmann die tägliche Dusche durch einen Waschlappen zu ersetzen, erntete jedoch Kritik. Doch weshalb eigentlich?
Im Schnitt verbrauchen wir 35 Liter warmes Wasser beim Duschen. Natürlich variiert der Verbrauch je nachdem wie lange und wie heiß wir das Wasser laufen lassen. Aber angenommen ihr duscht bei 38 Grad neun Minuten lang, verbraucht ihr dabei gut zehn Liter Wasser pro Minute. Das kostet bei einer Gasetagenheizung rund 380 Euro pro Person im Jahr. Wer diese Zeit auf nur fünf Minuten minimiert, spart im Jahr schon rund 168 Euro.
Aber neben dem enormen Einsparpotential gibt es noch einen weiteren wichtigen, gesundheitlichen Aspekt, seltener heiß zu duschen: Denn das heiße Wasser nimmt die Fette von der Haut – und zerstört dabei die Schutzbarriere für schädigende Mikroorganismen. Damit wird die Haut eher anfällig. Hautärzte empfehlen daher tatsächlich lediglich drei bis fünf Minuten mit lauwarmen Wasser zu duschen.
Der neue Trend
Wenn heute die Frage des wenigen Duschens auch eher aus Energiespargründen diskutiert wird, hat sich das sogenannte „Non-Bathing“ bereits seit einiger Zeit zu einem Trend herausgestellt, der auch von einigen Hollywood-Stars vorgelebt wird. So gaben unter anderem Brad Pitt, Jake Gyllenhaal und Julia Roberts zu, mehrere Tage am Stück nicht zu duschen.
Der Erfolg dieses Trends zeigt jedoch gleich mehrere positive Effekte: wer aufs tägliche warme Bad oder die Dusche verzichtet, spart nicht nur Energie, sondern schützt auch seine Haut. Und Körperregionen an denen vermehrt geschwitzt wird – wie das Gesicht, den Intimbereich und die Achseln – werden auch mithilfe eines Waschlappen sauber.
Gewohnheiten überdenken
Wenn auch die Mehrheit der Deutschen täglich duscht, ist es für eine gesunde Haut völlig ausreichend, wenn nicht sogar gesünder, dies nur etwa zweimal die Woche zu tun. Obwohl auch hier eine Verallgemeinerung – wie bei vielem – nicht möglich ist. Da eben jeder unterschiedlich stark schwitzt und es verschiedene Hauttypen gibt. Für die eigene Gesundheit ist es sehr wichtig, auf genau diesen einzugehen. Menschen mit sehr trockener Haut etwa, hilft es sogar regelrecht, weniger zu duschen.
In der Regel merkt ihr ganz von alleine am eigenen Hautbild, was euch gut tut und was nicht – und ob ihr eure festen Gewohnheiten vielleicht einfach einmal überdenken solltet – nicht nur der Umwelt und des Geldbeutels zuliebe, sondern für euer eigenes Wohlbefinden!
Ist kalt duschen gesund?
Apropos. Viele schwören ja auf kalte Duschen. Doch ist dies wirklich so gesund, wie es heißt? Sicherlich kann die regelmäßige kalte Dusche positive Auswirkungen auf das Herzkreislaufsystem und das neurovegetative System haben. Vorausgesetzt man ist gesund. Denn dann kann eine kalte Dusche trotz langsamer Eingewöhnungsphase richtig gefährlich werden. Daher ist es ratsam für Menschen mit Herz- oder Kreislauf-Problemen, Harnwegsinfekten, Asthma oder menstruierende Frauen besser auf die kalte Dusche zu verzichten.