Der Klassiker unter den guten Vorsätzen: Nichtraucher werden! Ein Weg sind Kurse, die von der IKK Südwest bezuschusst werden. Nichtraucherberater Armin Klein vom Kooperationspartner der IKK Südwest, blume personalentwicklung “stop-n-go | einfach rauchfrei”, beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema Raucherentwöhnung.

Rund ein Viertel der Frauen und Männer in Deutschland sind Raucher. Welche Motive gibt es für das Rauchen und wie kommt es zu einer Abhängigkeit?

Spätestens seit den 60er Jahren gab es massive Werbung, die das Rauchen cool gemacht hat. Die Raucher erzählen mir auch immer wieder, dass sie alles wissen über das Rauchen, wie schädlich und wie gefährlich es ist, aber sie können einfach nicht aufhören. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Menschen eine psychische Abhängigkeit haben, die körperliche Abhängigkeit kommt dann noch hinzu.“

Gibt es Tipps für einen besseren und leichteren Start ins Nichtrauchen?

„Die beste Möglichkeit ist es, sich vorzustellen, was man durch das Aufhören gewinnt – das ist für viele Raucher unheimlich schwierig, da ein Leben ohne Zigaretten kaum vorstellbar ist. Zudem sollten alle angehenden Nichtraucher überhaupt erstmal den Gedanken zulassen, dass sie aufhören wollen!“

Gibt es einen typischen Raucherentwöhnungsverlauf und wie reagiert unser Körper auf den Entzug?

„Grundsätzlich ist es so, dass auch starke Raucher jederzeit die Möglichkeit haben, einfach die Zigaretten wegzuschmeißen. Nach zwei bis drei Tagen sind sie dann völlig erstaunt, wie einfach es sein kann. Das erlebe ich mit Leuten die 10, 20 oder 60 Zigaretten am Tag rauchen, aber Raucher sind ja nachts im Schnitt auch acht Stunden Nichtraucher. Das heißt, Raucher nehmen in der Regel kaum körperliche Veränderungen wahr, der Hauptanteil ist die Psyche.“

Schon nach kurzer Zeit gibt es positive Nebeneffekte, wie ein spürbar besserer Geschmacks- und Geruchssinn oder eine bessere Fitness!

„Es gibt ganz viele ehemalige Raucher, die Probleme mit der Luft beim Treppensteigen hatten oder andere, die sich ans Aufhören erinnern und sagen: ‘Das Essen hat endlich wieder geschmeckt.’ Viele berichten auch, dass sie als Nichtraucher viel mehr Zeit haben. Rauchen kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit.

Die Rückfallquote bei der Raucherentwöhnung ist dennoch sehr hoch, nur ca. drei bis fünf Prozent, die die ohne Hilfe und ohne Hilfsmittel mit dem Rauchen aufhören, schaffen das erste Jahr ohne Zigaretten – was sind klassische „Rückfallrisiken“?

„Die Hauptsituationen sind natürlich Krisen, wie z.B. Scheidung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit, aber auch schöne Ereignisse, wie Urlaub Silvester oder Feiern. Rauchen beseitigt aber keinen Stress und keine Krise. Wofür nützt Rauchen eigentlich – darüber sollte man sich Gedanken machen! Im Seminar erklären wir ganz detailliert alle möglichen Szenarien, einmal die psychischen Stress-Situationen, wenn ich zur Zigarette greife und dann rückfällig werde und dann eben auch die sogenannte gesellschaftliche Hypnose, dass Rauchen irgendetwas Gutes bewirken könnte.“

Können Sie skizzieren, welche Inhalte Sie den Teilnehmern in den Seminaren mit auf den Weg geben?

„Wir erklären den Teilnehmern im Hauptseminar genau, wie sich der Körper verändert. Genauso wie man Rauchen lernen musste, muss man auch lernen nicht zu rauchen. Was machen Sie bei Stress, wenn Sie Alkohol trinken, oder Kaffee? Man muss diese Gewohnheiten erkennen und verändern, um die psychische Abhängigkeit zu besiegen und dann üben, üben, üben, um in Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken – ohne Zigarette! Wir führen den Raucher bei unserem Seminar aus der Raucherfalle und erreichen, dass er im Kopf wieder frei ist, ganz ohne Verlangen nach einer Zigarette.

Sie bieten auch eine Beratung über das Hauptseminar hinaus an. Wie kann man sich eine langfristige Begleitung oder diese Langzeitgarantie vorstellen?

„Die Langzeitgarantie ist ein Spezialmerkmal unseres Angebots von stop-n-go zusammen mit der IKK Südwest, weil wir auch wissen, dass Raucher rückfällig werden können. Wir bieten sogenannte Aufbauseminare an, die die Teilnehmer kostenlos und so oft sie es brauchen innerhalb von fünf Jahren besuchen können, quasi eine Art Update! Da zeigt sich sehr häufig, dass das manche Menschen einfach brauchen und es dann auch schaffen.“

Gibt es eine Erfolgsquote, die Sie Privatpersonen und Unternehmen als Motivation mit auf den Weg geben können, die sich für Raucherentwöhnungskurse interessieren?

„Nach dem Seminar treffen bis zu 90 Prozent der Teilnehmer den Entschluss, nicht mehr zu rauchen. Unsere Erfolgsquote nach drei bis fünf Jahren liegt bei ca. 60 Prozent. Das liegt hauptsächlich an unserer guten Nachbetreuung und wir den Raucher genau dort abholen, wo er gerade steht. Bei Kursen in Unternehmen gibt es natürlich Unterschiede – von manchen Firmen schaffen es nur 30 Prozent, bei anderen dann aber 80 Prozent. Das liegt oft an mehreren Faktoren wie Betriebsklima, Angst vor Jobverlust, Räumlichkeiten, der eigenen privaten Situation. Gerade in der betrieblichen Gesundheitsförderung sind wir sehr, sehr aktiv – das ist unser Hauptkundenkreis. Mit zahlreichen Firmen arbeiten wir schon seit 2003 zusammen, weil sie davon überzeugt sind, solche gesundheitsfördernde Programme sind für ihre Mitarbeiter wichtig.“

Unter www.ikk-suedwest.de/raucherentwoehnung/ finden Sie Informa­tionen und Leistungen, die dabei helfen, endlich Nichtraucher zu werden.