Gestern war es wieder so weit: Die Tore der Grand-Prix-Strecke am Nürburgring öffneten sich für eine der emotionalsten Veranstaltungen des Jahres, das „Race for Friends“. Was hier jedes Jahr geschieht, ist weit mehr als nur ein Tag auf der Rennstrecke. Es ist ein Fest der Freude, der Begegnung und des Miteinanders, getragen von Helferinnen und Helfern, Fahrerinnen und Fahrern sowie unzähligen glücklichen Gästen, die diesen Tag zu etwas ganz Besonderem machen.
Ein Tag voller Herzlichkeit und Adrenalin
Seit Jahren steht das „Race for Friends“ für Inklusion, Leidenschaft und grenzenlose Begeisterung. Menschen mit Behinderungen erhalten hier die Möglichkeit, in echten Rennfahrzeugen mitzufahren, auf einer der weltweit bekanntesten Strecken. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit oder Rundenzeiten, sondern um das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein. Um Emotionen, die in Sekunden tief ins Herz gehen.
Auch in diesem Jahr durfte ich wieder als Fotografin dabei sein, und was ich sah, lässt sich kaum in Worte fassen. Lachen, Freude, Tränen. All das vermischte sich zu einer unvergesslichen Atmosphäre. Jeder Moment, jedes strahlende Gesicht, jedes Lächeln zeigte, was dieser Tag bedeutet: pure Lebensfreude.
Helfer mit Herz und Leidenschaft
Vom Organisationsteam über die Fahrer bis zu den „Anschnallern“ und „Abschnallern“: Jeder Einzelne trug mit Begeisterung dazu bei, diesen Tag möglich zu machen. Niemand tat es „einfach nur so“: Man spürte, dass jeder mit ganzem Herzen dabei war.
Ein besonders bewegender Moment entstand, als Michael, ein „Abschnaller“ an der hinteren Box, seine Eindrücke schilderte:
Es war einfach überwältigend: die Emotionen, das Zittern in den Knien, die Tränen. Schon beim Einsteigen merkt man, was das für die Menschen bedeutet. Manche vergessen völlig, dass sie gerade in einem Ferrari SF90 sitzen, überholt von einem Porsche, sie sind einfach glücklich. „Ich war das erste Mal dabei, aber sicher nicht das letzte Mal.“
Seine Worte spiegeln die Stimmung vieler Helfer wider: Erschöpfung und Glück zugleich. Jeder Moment, jede Begegnung bleibt in Erinnerung, nicht nur bei den Gästen, sondern auch bei denen, die diesen Tag ermöglichen.
Bunte Vielfalt von Cosplayern bis zur Hundestaffel
Auch abseits der Rennstrecke gab es viel zu erleben. Ein besonderer Höhepunkt waren die Cosplayer, die mit aufwendigen Kostümen und liebevollem Engagement für leuchtende Augen sorgten. Sie gingen von Box zu Box, sprachen mit den Besucherinnen und Besuchern, erklärten ihre Rollen und verbreiteten Freude. Ihre Herzlichkeit und Begeisterung steckten an, ein kleines Stück Magie zwischen dröhnenden Motoren.
Ebenfalls beeindruckend war der Auftritt der Polizeihundestaffel, die eindrucksvoll das Können ihrer Hunde präsentierte. Für das Publikum war es faszinierend zu sehen, wie eng Hund und Hundeführer zusammenarbeiten. Als Fotografin durfte ich diese Momente festhalten und wusste, dass das nur ein kleiner Ausschnitt dessen war, was diese Teams leisten. Für mich als Hundefan war es ein absoluter Höhepunkt, mitten im Geschehen zu stehen und diese besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier einzufangen.
Genuss, Gemeinschaft und große Gefühle
Natürlich wurde auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Überall auf dem Gelände war für Essen und Getränke gesorgt, von herzhaften Snacks bis zu süßen Kleinigkeiten. Es wurde gelacht, gegessen, erzählt und gefeiert, ganz ohne Hektik, ganz ohne Barrieren. „Race for Friends“ ist eine Veranstaltung, die verbindet, über alle Grenzen hinweg.
Zwischen all den glücklichen Gesichtern und Motorengeräuschen herrschte eine Atmosphäre, die man nicht beschreiben, sondern nur erleben kann. Selbst viele erfahrene Helferinnen und Helfer standen mit Tränen in den Augen da, ergriffen von der Freude, die an diesem Tag in der Luft lag.
Rennsport zum Anfassen, inklusive und emotional
Ein besonderer Publikumsmagnet war wie in den vergangenen Jahren der AMG der Driving Academy Nürburgring, pilotiert von Andreas Gülden, Rennfahrer der NLS und Teilnehmer des 24-Stunden-Rennens. Dieses Fahrzeug ist so belassen, dass auch Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer ohne Probleme mitfahren können. Und das taten sie mit Begeisterung! Auf der Strecke war die Freude greifbar, das Kribbeln, das Dröhnen, das Gefühl, Teil der Rennwelt zu sein.
Aktion und Spaß für alle
Auch außerhalb der Grand-Prix-Strecke war für Unterhaltung gesorgt. Beim Driften mit einem Falken kam echtes Motorsport-Gefühl auf, während auf dem Gelände das bekannte Ring-Maskottchen für Stimmung sorgte. Der Fuchs posierte für Fotos, winkte Kindern zu und brachte Jung und Alt gleichermaßen zum Lachen. Es war schön zu sehen, wie sich alle, ob Zuschauer, Teilnehmer oder Helfer, an diesem Tag auf Augenhöhe begegneten.
Ein Tag, der bleibt
Als Fotografin durfte ich all diese Momente einfangen: das Strahlen in den Augen, die Umarmungen, die stillen Tränen, das unbeschreibliche Glück. Es sind Bilder, die man nicht vergisst. „Race for Friends“ ist kein gewöhnliches Event, es ist ein Tag, der Herzen öffnet.
Was bleibt, sind Erinnerungen. An laute Motoren und leises Glück. An ein Miteinander, das Mut macht. Und an das Wissen, dass Menschlichkeit, Leidenschaft und Zusammenhalt stärker sind als jedes Hindernis.
Freude schenken, Freundschaft leben und Emotionen teilen. Das ist hier zu 100 %.
Rebekka Winter ( Ring-Race-Shoot )







