Ulla Hahn gilt als eine der bekanntesten lebenden deutschsprachigen Autorinnen. Nach ihrem Erfolg als Lyrikerin in den 1980er Jahren, beginnend mit „Herz über Kopf“ (1981), machte sie sich auch als Prosaautorin einen Namen. Dies vor allem mit ihrer autobiografisch basierten Roman-Tetralogie, beginnend mit „Das verborgene Wort“ (2001). Die Autorin ist bis heute beiden Gattungen treu geblieben. Der umfangreiche Band „Gesammelte Gedichte“ erschien 2013 und 2021 legte sie mit „stille trommeln“ einen Band mit neuen Gedichten aus zwanzig Jahren vor. Die Joseph-Breitbach-Poetik-Dozentur der Stadt Koblenz und der Universität in Koblenz zeichnet Ulla Hahn für ihr lyrisches Werk aus, über das sie in vier Terminen am Theater Koblenz  –  am  16.  und  19.  Mai  2022,  jeweils  ab  20  Uhr  –  in  der  Stadtbibliothek  Koblenz am 29. Juni 2022 ab 20 Uhr und am Campus Metternich der Universität am 30. Juni 2022 um 18 Uhr erzählen wird. Ulla Hahn hat ihre Auftritte in Koblenz unter das Motto „Eine poetische Zeitreise“ gestellt.

In der Literaturkritik hat die Lyrik Ulla Hahns immer wieder literaturkritische Kontroversen verursacht – wegen ihrer anfänglichen Nähe zur politischen Linken und wegen ihrer großen Popularität.  Hahns  Gedichte  haben,  so  lässt  sich  heute  feststellen, jede Kritik überstanden. Sie haben eine ganze Generation geprägt, die sie bereits in der Schule gelesen und weitergereicht haben. Und sie gehören heute zum Kernbestand der deutsch-sprachigen Lyrik der Gegenwart, wie ihre Aufnahme in Anthologien und Lesebücher eindrucksvoll unter Beweis stellt. Zu Ulla Hahns zahlreichen Auszeichnungen zählen neben bedeutenden Literaturpreisen auch das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Ehrendoktorwürde der Neuphilologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Die Stadt Monheim am Rhein hat das ehemalige Elternhaus der Autorin in ein Ulla-Hahn-Haus umgewandelt, ein Literaturhaus mit einem breiten Programm zur Förderung der Lust an der Sprache, dem Lesen und Schreiben, vor allem für Kinder und Jugendliche.

Die Joseph-Breitbach-Poetik-Dozentur wird seit 2021 an Persönlichkeiten verliehen, die sich mit ihrer Literatur, aber auch mit ihrer Persönlichkeit in der Nachfolge von Joseph Breitbach maßgeblich für Grenzen überschreitende Toleranz und für eine humanere Welt einsetzen.

Gefördert wird  die  Poetik-Dozentur  vom  Ministerium  für  Familie,  Frauen,  Kultur  und  Integration  des  Landes  Rheinland-Pfalz,  dem  Freundeskreis  der  Universität  Koblenz-Landau, der Stiftung Universität Koblenz, der Koblenzer Kultur Stiftung und dem Theater Koblenz.

Die Organisation  der  Joseph-Breitbach-Poetik-Dozentur  liegt  bei  der  Koblenzer Dezernentin für Bildung und Kultur PD Dr. Margit Theis-Scholz, dem Koblenzer Professor für Neuere deutsche Literatur, Stefan Neuhaus, und Markus Dietze, Intendant des Theaters Koblenz und wird vom Theater Koblenz ermöglicht.

Bildrechte                      Foto Ulla Hahn: Julia Braun