Liebe Leserinnen und Leser,
der Klimawandel ist ein omnipräsentes Thema, das die Gesellschaft vor enorme Herausforderungen stellt. Gerade daher ist es wichtig, alle Aspekte des globalen Umweltschutzes zu berücksichtigen, mit den verfügbaren Mitteln maximale Effekte zu erreichen, sinnvolle Ziele vorzugeben, die Wirtschaftskraft zu erhalten und die Gesellschaft einzubinden.
Ein zentrales Ziel ist die Dekarbonisierung. Hierbei sind erneuerbare Energien unabdingbar. Es braucht aber auch Energiespeicher oder grundlastfähige Energieerzeugungsanteile, da ansonsten der Einsatz fossiler Energie unnötig steigt. Bedauerlich ist, dass gesetzliche Vorgaben die Fakten zuweilen recht einseitig würdigen. So betrachtet beispielsweise die EU-Kommission in der „Clean Vehicles Directive“ (CVD) für Fahrzeugantriebe ausschließlich den CO²-Ausstoß im Fahrbetrieb. Die umweltrelevanten CO²-Emissionen für das Gesamtsystem – z.B. durch Produktion, Energieerzeugung oder Bereitstellung von Energie – werden nicht betrachtet. Die Bewertung alternativer Antriebskonzepte, die sich daraus ergibt, ist unzureichend und die selbst gestellten CO²-Ziele werden nur auf dem Papier erreicht. Es wäre wünschenswert, wenn in künftigen Novellierungen derartige Webfehler korrigiert würden.
Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist aber in jedem Fall sinnvoll! Die koveb setzt dabei auf Biogasbusse, die sogar im Gesamtsystem zu 100% CO²-neutral sind. Ca. 60 Tonnen CO² spart jeder dieser Busse jährlich ein, 2022 waren das bereits 2.620 Tonnen. Zudem arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Dienstleistung attraktiv zu gestalten und mehr Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen. Nicht abschließend geklärt ist derzeit noch die Finanzierung des ÖPNV generell und des Deutschlandtickets im Besonderen. Es ist unabdingbar, dass Bund und Länder zeitnah eine dauerhafte finanziellen Grundlage schaffen, damit die Verkehrswende gelingt.
Hansjörg Kunz
Geschäftsführer der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH (Koveb)