Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Digitalisierung ist ein gesellschaftliches Thema, sie geht uns alle an und wir können uns weder vor ihr versperren, noch sie halbherzig annehmen. Welchen wichtigen Stellenwert die Digitalisierung in den vielen  Lebensbereichen einnimmt, hat uns nicht zuletzt die Corona-Pandemie vor Augen geführt. Daher bin ich unfassbar stolz und glücklich, dass unser Landkreis in das Smart-Cities-Förderprogramm des Bundesinnenministeriums aufgenommen wurde und wir die riesige Chance in Mayen-Koblenz haben, in der Digitalisierung weiter voranzukommen – insbesondere im ländlichen Raum.

Die Digitalisierung wird dabei nicht um ihrer selbst willen betrieben. Vielmehr wird sie als ein Vehikel gesehen, das einen analogen Nutzen zur nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität für die gut 214.000 Menschen im Landkreis hat. Denn mit technologischen Entwicklungen ergeben sich auch für die Menschen neue Möglichkeiten im Alltag. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung im Hinblick auf Wirtschaft, Tourismus und eine positive Entwicklung in allen Daseinsbereichen sowie der Stadt- und Kreisentwicklung umzusetzen. Der Smart Cities-Ansatz in Mayen-Koblenz beinhaltet einen umfassenden Beteiligungsprozess der Bevölkerung und von Institutionen. Workshops und Planungswerkstätten vor Ort sollen einen breitgefassten Dialog ermöglichen und Möglichkeiten zum Mitmachen und zum Einbringen von eigenen Ideen bieten. Für das Smart-Cities-Programm im Landkreis haben wir ganz bewusst den Projekttitel „MYK10 Network in Region“ ausgewählt, weil alle unsere Kommunen beteiligt sind und das Fundament bilden, auf dem die smarte Region in Mayen-Koblenz entstehen soll. Die hochgestellte 10 steht sinnbildlich für die zehn kreisangehörigen Städte und Verbandsgemeinden. Darüber hinaus sind rund 50 weitere lokale Partner beteiligt. Hinzu kommen mehr als fünfzehn externe Partner auf Bundesebene sowie ein zwölfköpfiger Expertenbeirat.

Das Smart-Cities-Projekt besteht aus zwei Phasen. In der ersten, bis zu zwei Jahren dauernden Startphase werden kommunale Ziele, Strategien und Maßnahmen zur Gestaltung der Digitalisierung entwickelt. Die zweite Phase beinhaltet die Umsetzung der Ziele, Strategien und Maßnahmen in einem bis zu fünf Jahre dauernden Prozess. In dieser Gesamtlaufzeit von sieben Jahren ist für den Landkreis Mayen-Koblenz ein Gesamtvolumen von 17,5 Millionen Euro für das Projekt vorgesehen. 11,4 Millionen Euro davon kommen vom Bund, der neben unserem Landkreis deutschlandweit 31 weitere Kommunen fördert. Zur Finanzierung des Eigenanteils werden auf Beschluss des Kreistags hin Haushaltsmittel in Höhe von 6,1 Millionen Euro bereitgestellt. Es erwartet uns alle eine sehr spannende Zeit, die gleichzeitig extrem anspruchsvoll werden wird. Ich bin stolz, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen.

Dr. Alexander Saftig

Landrat des Landkreises Mayen-Koblenz