Mag eine Regionalliga-Saison auch noch so lange dauern, es gibt Spiele, an die erinnert man sich einfach zurück. Auch nach Wochen, auch nach Monaten. Wenn sie sich beim FC Rot-Weiss Koblenz nach der Saison ihre Gedanken machen und sich auf die Suche nach den Höhepunkten der Spielzeit 2021/22 begeben, dann wird den Verantwortlichen und Spielern die erste Partie nach der Winterpause schnell in den Sinn kommen. Weil Koblenz etwas Außergewöhnliches schaffte und einen weiteren Meilenstein setzte. Die „Elf vom Deutschen Eck“ hat schon viele Favoriten geärgert, auf dem Bieberer Berg zu bestehen und die Kickers Offenbach in ihrem Wohnzimmer zu besiegen (1:0), ist eine der Königsdisziplinen. Auch das 1:1 gegen den SSV Ulm, einen weiteren Aufstiegsaspiranten, war nicht von schlechten Eltern.


Dieser perfekte Auftakt ins Fußball-Jahr 2022 hängt sicherlich auch mit einem neuen Schritt zusammen, den der Verein in der Winterpause ging. Eine Woche lang absolvierte die Mannschaft ein Trainingslager in der Türkei. „Das war eine wichtige Woche für uns, in der wir uns ohne Ablenkungen ganz auf fußballerische Inhalte konzentrieren konnten“, hob Cheftrainer Heiko Backhaus die Bedeutung der intensiven Zeit mit 24 Spielern zusammen. Auf dem ein Kilometer vom Hotel entfernten Trainingsgelände fand RWK beste Bedingungen vor. Unter anderem wurden die Trainingseinheiten via Drohne aufgenommen, sodass das Trainerteam neue Analysemöglichkeiten was zum Beispiel das Stellungsspiel angeht, erhielt. „In den Bereichen des Umschaltspiels, der Sprintqualität und der Fitness haben wir in der Türkei weitere Fortschritte gemacht. Diese Aspekte sind wichtig für unser Spiel“, war Backhaus schon unmittelbar nach der Rückkehr in die Heimat guter Dinge, dass sein Team in den Punktspielen daraus Kapital schlagen kann. Die Begegnungen gegen Offenbach und Ulm bestätigten dies.


Nicht mit in Antalya war Schlussmann Baboucarr Gayé. Aus gutem Grund: Der Nationaltorhüter Gambias nahm mit seiner Mannschaft erstmals in der Geschichte des Landes an der Endrunde des Afrika-Cups teil und sorgte dabei für Furore. Gambia überstand die Vorrunde, gewann das Achtelfinale gegen Guinea und musste sich erst im Viertelfinale gegen die starken Kameruner geschlagen geben. Baboucarr Gayé entwickelte sich mit seinen Paraden fast zum Volkshelden. Davon nahm auch die nationale Sportjournaille Notiz. Unter anderem gab Gayé ein Interview im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Jetzt geht’s für ihn und die Rot-Weissen um das nächste große Ziel: den sportlichen Klassenverbleib in der Regionalliga Südwest.










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