Ein Sturz vom Fahrrad, eine Depression oder ein kaputtes Knie – treffen kann es jeden: Wer aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit nicht mehr in der Lage ist, in seinem gelernten Beruf zu arbeiten, der kann schnell in eine finanzielle Schieflage geraten. Laut Zahlen der R+V Versicherung betrifft das jeden vierten Deutschen mindestens einmal in seinem Arbeitsleben zumindest zeitweise. Dabei sind die häufigsten Ursachen statistisch gesehen psychische Erkrankungen, Wirbelsäulenleiden und Krebs. Unfälle sind bei etwa acht Prozent der Betroffenen die Ursache der Berufsunfähigkeit.
Wer berufsunfähig wird und sein Gehalt verliert, steht ohne zusätzliche Absicherung schnell vor dem finanziellen Ruin. Besonders für junge Menschen ohne Finanzpolster, für Familien und für Singles kann das – angesichts geringer staatlicher Leistungen – problematisch werden. Doch finanzielle Zusatzbelastungen, zum Beispiel für eine medizinische Versorgung oder Betreuung, können auch Gutverdiener mit Rücklagen schwer belasten. Deshalb ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die im Fall der Fälle eine monatliche Rente zahlt, für jeden Berufstätigen sinnvoll. Im Vorteil ist dabei, wer die Versicherung bereits frühzeitig und im gesunden Zustand abgeschlossen hat, denn dann fallen die monatlichen Beiträge geringer aus.
Das sollte im Vertrag stehen
Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn der Versicherte in seinem zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr zu mindestens 50 Prozent arbeiten kann. Das bedeutet, das nicht der ursprünglich erlernte Beruf entscheidend sein sollte, sondern die zum Zeitpunkt der Berufsunfähigkeit ausgeübte Tätigkeit. Versicherungsnehmer sollten beim Vertragsabschluss auch auf den sogenannten „abstrakten Verweisungsverzicht“ achten, also darauf, dass die Auszahlung der Berufsunfähigkeitsrente nicht verweigert werden kann, weil man mit seinen Fähigkeiten noch in der Lage wäre, eine andere Tätigkeit auszuüben. Auch wichtig: Im Vertrag sollte festgelegt sein, dass dieser nicht gekündigt werden kann (oder Beiträge erhöht werden können), wenn der Versicherte es ohne eigenes Verschulden versäumt hat, Vorerkrankungen anzugeben. Natürlich muss auch die Höhe der vereinbarten Rente beachtet werden: Diese sollte nicht zu knapp bemessen sein.
Der richtige Zeitpunkt für den Abschluss einer BU
Die Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung hängen neben dem Alter und Gesundheitszustand des Versicherten auch von der Art des Berufs ab. Schon Schüler und Studenten beziehungsweise deren Eltern können vorsorgen und bei den Beiträgen sparen. Spätestens mit Eintritt ins Berufsleben sollte eine BU abgeschlossen werden. Ein späterer Abschluss ist bei vielen Versicherern auch möglich und durchaus sinnvoll, wenn die Alternative ansonsten keine Absicherung heißt. Versicherungsnehmer müssen dann jedoch mit höheren Kosten rechnen. Wer die Versicherung früh abschließt, sollte darauf achten, dass die Vertragsbedingungen es zulassen, den Versicherungsschutz später zu erhöhen beziehungsweise anzupassen, wenn sich Änderungen, wie zum Beispiel ein Berufswechsel oder eine Familiengründung, ergeben. Bei vielen Versicherungen geht das zu bestimmten Anlässen ohne erneute Gesundheitsprüfung. Auch die Laufzeit der Versicherung ist wichtig: Endet der Versicherungsschutz zu früh, kann gegebenenfalls eine Versorgungslücke bis zum Renteneintritt entstehen.
Die passende Versicherung finden Wer auf der Suche nach der passenden Berufsunfähigkeitsversicherung ist, kann sich zunächst selbst im Internet auf den Seiten von Verbraucherzentralen, Versicherungsunternehmen und Kreditinstituten einen ersten Überblick verschaffen und darüber informieren, worauf man beim Abschluss einer BU achten sollte. Im nächsten Schritt ist es sinnvoll, sich persönlich beraten zu lassen und Angebote verschiedener Anbieter einzuholen, um vergleichen zu können. Eine gute erste Anlaufstelle für die Beratung kann die eigene Hausbank sein. Bei der Beratung ist es wichtig, die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß zu beantworten, denn nur so erhält man wirklich ein realistisches Angebot und stellt sicher, dass man einen individuellen Versicherungsschutz erhält, der wirklich die eigenen Bedarfe abdeckt.