Wer sich als Imker in Deutschland niederlassen möchte, findet im Rheinland einige interessante Regionen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die natürliche Flora für gute Trachtangebote sorgt. Einerseits gibt es im Rheinland zahlreiche ländliche Regionen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Niederrhein. Andererseits spielt die Landwirtschaft trotz kontinuierlicher Rückgänge noch eine erhebliche Rolle in der lokalen Wirtschaft. Vor allem der Obstanbau und der Weinanbau tragen zu einem soliden Trachtangebot im späten Frühjahr bis in den Sommer hinein bei. Andere Stellen im Rheinland sind von ausgedehnten Wäldern gekennzeichnet, die den fleißigen Honigbienen als Ergänzung von Nektar und Pollen reichlich Honigtau zur Verfügung stellen.
Für Imker und Landwirte ergibt sich eine Win-Win-Situation
Landwirte, Obstbauern und Betreiber von Weingütern bekommen seit einiger Zeit die Konsequenzen des Klimawandels in mehrfacher Form zu spüren. Dabei geht es nicht nur um Unwetterschäden und die Folgen von Dürre- und Hitzeperioden, sondern auch das vom Klimawandel bedingte Insektensterben macht sich bemerkbar. Es stehen immer weniger wild lebende Bestäuberinsekten zur Verfügung. Viele Landwirte siedeln deshalb im Umfeld ihrer Felder gezielt Mauerbienen an oder entschließen sich dazu, eine Grundausstattung für die Honigbienenzucht als Imkereibedarf zu kaufen.
Die Honigbienenhaltung sorgt für einen mehrfachen Nutzen. Ein gesundes Bienenvolk bringt es während der Zeit der Pollen-, Nektar- und Honigtausammelflüge auf durchschnittlich 50.000 Bienen. Mobile Bienenwagen und moderne Magazinbeuten auf Transportpaletten gleichen die Verluste bei der Bestäubung (und damit letztlich auch bei den Erntemengen) aus, die als Folge des nicht nur in Mittel- und Westeuropa zu beobachtenden Insektensterbens auftreten. Immerhin steht mittlerweile rund ein Viertel aller in Deutschland beheimateten Wildinsekten auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere. Landwirte freuen sich über die Ansiedelung von Imkereien und bieten immer öfter Stellplätze für Bienenwagen oder Magazinbeuten ohne die Forderung von Entgelten oder Entschädigungen an.
Der Start mit einer Kleinimkerei erfordert keine großen Investitionen
Eine Magazinbeute samt Rähmchen ist schon für kleines Geld zu bekommen. Das gilt genauso für die Werkzeugsets für Jungimker, die als Startausrüstung benötigt werden. Etwas höhere Kosten erfordern die Hilfsmittel für die Honigernte. Allerdings muss es für die Neueinsteiger im Bereich Imkerei auch nicht gleich eine elektrische Honigschleuder mit automatischer Wendeeinrichtung für die Rähmchen sein. Wer nur wenige Bienenvölker halten möchte, kommt gut mit einer preiswerten Honigschleuder mit Handkurbel aus. Selbst die günstigen Modelle bringen eine hochwertige Qualität mit, denn auch sie bestehen aus Edelstahl, das langlebig und leicht zu reinigen ist.
Unverzichtbar ist außerdem eine zuverlässige Imkerschutzkleidung, die im einfachsten Fall aus einem Hut mit Schleier, einer Schutzbrille und Schutzhandschuhen besteht. Darunter kann zu Beginn alternativ zum Imkeroverall weiße oder hellgraue Leinenkleidung aus vorhandenen Beständen getragen werden. Pro (gesundem) Bienenvolk kommt bei einem guten Trachtangebot im Umfeld eine Honigernte von 40 bis 50 Kilogramm pro Jahr zusammen. Das spart bei einer Eigenverwertung Geld beim Einkauf. Damit und den Einnahmen aus den Honigverkauf und Bienenwachsverkauf kann die Imkerei Stück für Stück vergrößert und die Ausrüstung verbessert werden, ohne dabei zusätzliches Geld investieren zu müssen.








