…haben die Koblenzer Verkehrsbetriebe bereits den Nahverkehr der Stadt geprägt: 1887 wurde die erste von vier Linien der „Pferdebahn Coblenz“ in Dienst genommen. Damit beginnt die Geschichte des Koblenzer ÖPNV – und die Geschichte der koveb.

Wir bewegen Coblenz

Den Namen koveb gibt es zwar erst seit 2019, aber die Entwicklung der Koblenzer Verkehrsbetriebe reicht bis ins Jahr 1886 zurück. In diesem Jahr wurde die „Coblenzer Straßenbahn-Gesellschaft“ gegründet. Erklärtes Ziel war es, „zur Hebung des Verkehrs zwischen der inneren Stadt und der Vorstadt eine Pferdebahn einzuführen“. Die Linien führten durch das Stadtzentrum und reichten von Stolzenfels bis Neuendorf. Ihren Höhepunkt erlebte die Bahn im Jahr 1893, als Kaiser Wilhelm II. Koblenz besuchte und unglaubliche 802.275 Fahrgäste mit 25 Wagen und 72 Pferden über eine Gleisstrecke von 12,3 Kilometern befördert wurden.


Die „Elektrisch“

Zur Jahrhundertwende wurde Pferde-Power durch Strom ersetzt und ein Straßenbahnnetz entwickelt, das bis weit über die Stadtgrenzen hinaus reichte. Die Koblenzer fuhren jetzt mit der „Elektrisch“. Ihre maximale Streckenlänge hatte die Straßenbahn mit 51,71 km erreicht. Maximal waren auch die Fahrpreise auf dem Höhepunkt der Inflation nach dem ersten Weltkrieg: Eine Einzelfahrt kostete mitunter einige Hundert Millionen Mark.

Neuer Antrieb, neuer Name

1927 ersetzte die Coblenzer Straßenbahn-Gesellschaft das C im Namen durch ein K und wurde im Kriegsjahr 1939 umfirmiert zur „Koblenzer Elektrizitätswerke und Verkehrs Aktiengesellschaft“, besser bekannt als KEVAG. Dieser Name prägte den Koblenzer Nahverkehr bis 2014, so lange wie kein zweiter.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die „Elektrisch“ eine kurze Blüte, bevor Oberleitungsbusse die Straßenbahnen ersetzten, mit einer Netz-Länge von bis zu 49,4km. Im Einsatz waren 29 Obusse und 17 Anhänger – gewissermaßen die Vorfahren der Gelenkbusse.

Das Zeitalter der Omnibusse

Die 1960er Jahre läuteten die Ära der Omnibusse ein. Straßenbahnlinien wurden sukzessive zu Buslinien umgewidmet und die Oberleitungsbusse nach und nach eingestellt. Die letzte Straßenbahn rollte 1967 durch Koblenz. Bereits 1970 war die komplette KEVAG-Flotte ausschließlich auf Omnibusse umgestellt. Die Fahrzeuge erhielten in den 70ern das markante gelb-orange Design. In der Schützenstraße wurde 1978 ein neuer Betriebshof eingerichtet, in der die koveb bis heute ihren Firmensitz hat.

1995 unterstützte das neu gegründete Tochterunternehmen „KVS“ (KEVAG Verkehrs-Service GmbH) die Verkehrsleistungen der KEVAG, bis das Unternehmen im Juli 2014 zur Energieversorgung Mittelrhein AG (evm) fusionierte. Der Buslinienverkehr war jetzt Aufgabe der „evm Verkehrs GmbH“ und die Busse waren in Orange unterwegs.

Zukunft Pink

Mit dem Jahr 2019 hat in Koblenz ein echter Paradigmenwechsel stattgefunden: Die Stadt hat entschieden, den Nahverkehr als kommunale Leistung zu erbringen. Das war die Geburtsstunde der heutigen koveb (Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH), die als Tochter der Stadtwerke Koblenz gegründet wurde. Und auch die Flotte entwickelt sich stetig weiter, technisch und optisch. Die orangen Dieselbusse werden schrittweise durch pink-schwarze Biomethan-Busse ersetzt, die das Stadtbild prägen. Pferde-Faktor: 320 PS.

Kontakt

Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH
Schützenstr. 80-82 / 56068 Koblenz
Bus-Infozentrum im Löhr-Center: Mo-Fr 9-18.30 Uhr, Sa 9-14 Uhr
Hotline: 0261-91163 333 / feedback@koveb.de
www.koveb.de / Instagram: @koveb_wirbewegenkoblenz

Quelle: Der Verkehrsbetrieb im Wandel der Zeit (Red. Bernd Reeb), 2007.

Fotos: koveb Archiv (1-4), Ramscheid, Bendorf (5), Torsten Gauls (6)