Ruckdikuh … Taubenstimmen, wie sie im Märchen oft anmutig klingen, wollen wir im Alltag nicht in unserem eigenen Garten hören. Während wir bei der Begegnung mit den „Ratten der Lüfte“ in der Stadt auf Abstand gehen können, gelingt dies im eigenen Heim nicht immer so gut. Hier müssen wir darauf achten, dass sie uns dort nicht auch Gebäude und Plätze verschmutzen. Verwilderte Haustauben gehören immerhin zur Gruppe der Hygiene- und Bautenschädlinge. Denn oft sind die Tiere räudig oder krank und verursachen so nicht nur materielle Schäden. Stadttauben übertragen Bakterien und Krankheitserreger und sind dadurch vor allem für Allergiker nicht ohne. Wie ihr die Tiere nachhaltig aus eurem Garten fernhält, verraten wir hier.

Schädlicher Taubenkot
Durch Taubenkot werden zahlreiche Gebäude verunreinigt, das kann nicht nur in der Stadt zum Problem für Hausbesitzer werden: Taubenkot verschmutzt nicht nur, er beschleunigt auch noch die Verwitterung der Gebäude. Die im Kot enthaltene Säure wirkt nämlich so aggressiv, dass sie jegliche Art von Baumaterial nach einer bestimmten Zeit zersetzt. Die Reinigung beschmutzter Flächen, eine Materialaufbereitung oder gar Neuanschaffung zerstörter Flächen ist oftmals enorm kostspielig. Wird das betroffene Gebäude nach der Reinigung nicht ausreichend vor einem neuen Taubenbefall geschützt, kommt es nicht selten vor, dass die Tauben einfach wieder an ihren alten Nistplatz zurückkehren. Exkremente, Nistmaterial und Gefiederreste sind nicht nur ein idealer Nährboden für Krankheitserreger und Bakterien, sondern auch für Parasiten und Schädlinge. Wird ihnen nicht Einhalt geboten, vermehren sie sich rasend schnell und können sich im ganzen Gebäude ausbreiten. So tauchen oft neben den Tauben große Mäuse- und Rattenkolonien auf, die von Futter- und Fäkalienresten der Tauben angelockt werden.

Tauben richtig vertreiben
Was wir wissen müssen, um die Tiere zu vertreiben ist, dass Tauben ein typisches Revierverhalten zeigen: Die in Schwärmen auftretenden Tiere haben ihr eigenes Territorium, das sie nicht einfach aufgeben. Werden sie trotzdem von ihrem Platz vertrieben, suchen sie sich in der Regel einfach den nächstgelegenen Platz aus und machen ihn zu ihrem neuen Revier. So sind die Tauben zwar nicht mehr in eurer direkten Nähe, doch trotzdem ist das Problem damit nicht beseitigt. Dabei ist die Bekämpfung der Tiere in den meisten Fällen problematisch, da nicht einfach Gift ausgelegt oder Fallen aufgestellt werden dürfen. Denn dies verstößt gegen den Tierschutz.

Die effektivsten Methoden zur Taubenabwehr sind das Montieren von Taubennetzen, das Anbringen von sogenannten Taubenspikes oder Elektroimpulsabwehrsysteme. Diese Arbeiten kann nur eine erfahrene Fachfirma durchführen und auch am besten beraten, welche Methode und Maßnahme in eurem Fall am sinnvollsten ist. Die Tiere können dann nicht mehr an dem gesicherten Objekt anlanden und entsprechend wird so Verschmutzungen durch Kot oder Gefiederresten Einhalt geboten.

Tierfreundliche Methoden

Tierschützer raten von den meisten handelsüblichen Abwehrmechanismen wie Nagelbretter und Fangnetzen ab, da sie den Tieren Schaden zufügen können. Tauben, aber auch andere Vögel, können sich an den spitzen Nägeln lebensgefährlich verletzen oder sich in den Netzen verfangen und elendig verhungern. Optische und akustische Systeme sind daher meist die bessere Lösung und ebenso wirksam: Bunte Bänder oder ein selbstgemachtes Mobile aus Cds und Alufolie zeigen Wirkung und verschrecken die Vögel. Bewährt haben sich dabei auch Raben aus Kunststoff. Da es sich dabei um einen natürlichen Feind der Taube handelt, sind die Attrappen meist sehr effektiv und halten Tauben fern. Ratsam ist hier jedoch, diese hin und wieder neu zu platzieren.

Effektiv zum Schutz von Häuserdächern und für die Tiere ungefährlich sind sogenannte Birdslides. Diese vorgefertigten Acrylplatten sind glatt und werden von den Vögeln gemieden. Haben die Tauben schon mit dem Nestbau begonnen, sollte man die bereits abgelegten Zweige und Stöckchen entfernen, bevor man mit dem Abwehrschutz des Platzes beginnt.